Zusammenfassung
Die Untersuchung der Karriereverläufe gesellschaftlicher Eliten hat Tradition. Aron (1950) fokussierte auf soziale Herkunft, Karriereverlauf, Zirkulation und das Gesellschaftsbild der Eliten, Dahrendorf (1964) fragte zusätzlich nach ihrer Kohäsion. Angelegt waren diese Studien auf die Überprüfung zweier weitverbreiteter Thesen: zum einen derjenigen von der „disproportionalen Rekrutierung“, wonach Elitemitglieder häufig den oberen Gesellschaftsschichten entstammen, zum zweiten der Vorstellung, daß der soziale Hintergrund und die Wert- und Ordnungsvorstellungen von Führungsgruppen sich als Potentiale für ihr Handeln auffassen lassen (Zapf 1964: 8).
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Literatur
So wurde beispielsweise der Bereich Militär stark beeinträchtigt durch die Weltkriegserfahrungen. Militärische Karrieren wurden in Deutschland in der Zeit von 1945 bis 1955 komplett ausgesetzt, in der es keine Wehrmacht mehr und die Bundeswehr noch nicht gab (Jung 1990). Das ganze Verbandswesen erfuhr in Deutschland durch die Gleichschaltungspolitik des Hitler-Regimes eine enorme Beeinträchtigung.
Die Angabe bezieht sich auf die Mitgliedschaft in der Partei, der die Befragten aktuell angehören.
Das läßt sich zum großen Teil daraus erklären, daß Frauen kaum Regierungsämter aber überdurchschnittlich oft in Parteivorständen Ämter innehaben. Regierungsmitglieder sind älter, Parteivorstände jünger. Vgl. auch die Erläuterungen weiter unten.
Derartige Karrierewege, die vor allem auf der Akkumulation politischen Kapitals basieren, ändern sich ausgesprochen langsam. Vgl. zur Begründung Rebenstorf 1995.
In der Potsdamer Elitestudie setzt sich die Verwaltungselite des Bundes allerdings auch anders zusammen als die von Derlien untersuchte Population. Derlien betrachtete die Karrierewege von Staatssekretären und Abteilungsleitern, während in die Potsdamer Untersuchung auch Unterabteilungsleiter einbezogen wurden.
Frauen, die im Sanitätsdienst einen Offiziersrang einnehmen, haben keine militärische Karriere gemacht, da sie keine militärische Ausbildung einschließlich des „Dienstes an der Waffe“ absolvierten.
Vgl. für Details Machatzke ‘Positionsauswahl’ in diesem Band.
Berücksichtigt wurden für die Analyse der beruflichen Werdegänge nur diejenigen, die ihren eigenen Tätigkeitsschwerpunkt ebenfalls in diesem Bereich sehen, womit z.B. Arbeitnehmervertreter in Aufsichtsräten, die eigentlich anderen Sektoren schwerpunktmäßig angehören, herausfallen.
Spitzenunternehmen haben einen Jahresumsatz von mindestens 44 Mrd. DM, Großunternehmen von 4 Mrd., bedeutende Unternehmen von 3 Mrd. Vgl. auch Machatzke ‘Positi-onsauswahl’ in diesem Band.
Es wurden zwar nur 97 Befragte aufgrund ihrer Gewerkschaftsposition ausgewählt, es ordneten aber noch zahlreiche andere ihre überwiegende Tätigkeit dem Gewerkschaftssektor zu. Für die Analyse der Gewerkschaftskarrieren wurden auch diejenigen berücksichtigt, die als Gewerkschaftsvertreter in Aufsichtsräten großer Unternehmen sitzen, ihre eigene Tätigkeit jedoch dem Gewerkschaftssektor zuordnen. Diese Personen sind in erster Linie Gewerkschaftsfunktionäre und aufgrund dieser Tatsache Inhaber wirtschaftlicher Führungspositionen.
Mit dem Modul Quickcluster (k-means-Verfahren) in SPSS für Windows wurden verschiedene Lösungen berechnet, ihre Qualität an der Logig der Gruppenzuordnungen der Personen und der Distinkheit der Gruppen geprüft. Nach der Wahl einer Lösung wurden noch Personen umgruppiert und die Gruppe „keine Sekundärausbildung“ konstruiert.
Magisterabschlüsse bei Geistes- und Sozialwissenschaften sowie bei Lehramtsstudiengängen, Diplom bei Geistes- und Sozialwissenschaften sowie bei Wirtschaftswissenschaften, Staatsexamina in Jura und Theologie sowie in der Lehramtsprüfung.
Obwohl gerade die Politik aufgrund des Parteienwettkampfes hier wiederum einen Sonderfall darstellt, der selbst in der Außenvertretung noch wirksam wird.
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Rebenstorf, H. (1997). Karrieren und Integration — Werdegänge und Common Language. In: Eliten in Deutschland. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-09920-8_7
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