Zusammenfassung
Die deutsche Führungsschicht hat sich seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges verändert. Das gilt sowohl für ihre sozialstrukturelle Zusammensetzung als auch für die in der Elite vertretenen Wertvorstellungen. Sozialstrukturell hat sich der Zugang zur Elite weiter geöffnet und damit Personen in Führungspositionen gebracht, denen nach traditionellen Aufstiegskriterien, besonders wegen ihrer familiären Herkunft, der Zugang zur Elite erschwert war. Vom generationalen Wandel der Elite hat vor allem das im Zuge der Bildungsexpansion seit den 1970er Jahren aus Arbeiterschicht und unterer Mittelschicht aufgestiegene neue Bildungsbürgertum profitiert. Aufgrund des veränderten Gewichts der Aufstiegskriterien, von der sozialen Herkunft zum Bildungsabschluß, kann immer weniger von einer sozialen Geschlossenheit der Elite ausgegangen werden. Weniger klar konturiert stellt sich der Wandel der gesellschaftlichen Wertorientierungen in der Elite dar. Zwar bleibt auch die Führungsschicht vom gesellschaftlichen Wertewandel nicht unberührt; ob und in welchem Ausmaß der Aufstieg der neuen Führungsgeneration tatsächlich zu einem Wertewandel in der Elite geführt hat, ist die offene, hier zu diskutierende Frage.
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Literatur
Ergebnis einer Rangordnung der Ziele: „Aufrechterhaltung von Ruhe und Ordnung in diesem Land”, „Mehr Einfluß der Bürger auf die Entscheidungen der Regierung”, „Kampf gegen die steigenden Preise” und „Schutz des Rechts auf freie Meinungsäußerung”. „Ruhe und Ordnung” nannten an erster Stelle 7 Prozent der Protest-, 13 Prozent der Wohlstands-, 25 Prozent der Nachkriegs- und 42 Prozent der Drittes Reich-/Weimarer Generation. Die analogen Anteile für „Mehr Einfluß” sind 36, 30, 23 und 16 Prozent.
Diese Einfachstruktur ist das Ergebnis einer Faktoranalyse, in die neben den Fragen der Demokratieskala (Tab. 4) auch die Rangordnung der Ziele „Ruhe und Ordnung” und „Mehr Mitwirkung der Bürger” und die vorab zur Skala „Neue Politik” zusammen-gefaßten Wichtigkeiten politischer Ziele (Tab. 3) aufgenommen wurden. Zur Konstruktion der Skala „Neue Politik” siehe z.B. Bürklin (1984, S. 136ff.).
Den Eigenwerten der beiden Faktoren von 3,6 und 1,2 entsprechen Anteile erklärter Varianz von 36,1 und 12,0 Prozent.
Die Eintragungen im Schaubild sind durch Kontrolle von Drittvariablen (Multiple Klassifikationsanalyse) berechnete Mittelwerte.
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Bürklin, W. (1997). Demokratische Einstellungen im Wandel: Von der repräsentativen zur plebiszitären Demokratie?. In: Eliten in Deutschland. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-09920-8_13
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-09920-8_13
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-663-09921-5
Online ISBN: 978-3-663-09920-8
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