Zusammenfassung
Zwei Jahre nach der Uraufführung seines ersten Stückes Kreuzweg (1920), das noch ganz dem Expressionismus verpflichtet ist, schreibt Carl Zuckmayer (1896–1977) als Dramaturg und Regisseur am Stadttheater Kiel: „der ganze ‚xpressionismus‘ kotzt mich dermaßen an!“ Die Stücke der Expressionisten erscheinen ihm nun — laut Autobiographie — „immer verkrampfter, lebensfremder“1. Er reagiert darauf mit einer Inszenierung des drastischen antiken Lustspiels Der Eunuch von Terenz und mit einer Matinee aus deftigen selbstverfaßten „Volks-Texten“ im Rahmen einer programmatischen Vortragsfolge „Vorstufen des Theaters, die Quellen seiner Revitalisierung“2. Im Zuge dieser Neuorientierung und als Beitrag zu einer solchen Revitalisierung des Theaters entstand auch sein dreiaktiges Lustspiel Der fröhliche Weinberg (1925), das dem Autor als Dramatiker mit einem Schlage zum Durchbruch verhalf, ihm den Kleistpreis und in einer Laufzeit von zweieinhalb Jahren 63 Theaterskandale einbrachte. Das Stück signalisierte den Zeitgenossen den Beginn eines neuen, angeblich wieder wirklichkeitsgesättigten Dramas im Zeichen eines erneuerten Volksstücks.
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Literaturhinweise
Carl Zuckmayer: Der fröhliche Weinberg/Schinderhannes, Frankfurt 1968 = Fischer Taschenbücher 7007).
Marieluise Fleißer: Dramen (Gesammelte Werke Bd. I), Frankfurt 1972.
Ödön von Horváth: Geschichten aus dem Wiener Wald, Frankfurt 1977 (= Bibliothek Suhrkamp 247).
Jürgen Hein (Hrsg.): Theater und Gesellschaft. Das Volksstück im 19. und 20. Jahrhundert, Düsseldorf 1973 (= Literatur in der Gesellschaft 12).
Thomas Ayck: Carl Zuckmayer in Selbstzeugnissen und Bilddokumenten, Reinbek 1977 (= Rowohlts Monographien 256).
Günther Rühle (Hrsg.): Materialien zum Leben und Schreiben der Marieluise Fleißer, Frankfurt 1973 (= edition suhrkamp 594).
Dieter Hildebrandt: Ödön von Horvath in Selbstzeugnissen und Bilddokumenten, Reinbek 1975 (= Rowohlts Monographien 231).
Dieter Hildebrandt/Traugott Krischke (Hrsg.): Über Ödön von Horváth, Frankfurt 1972 (= edition suhrkamp 584).
Traugott Krischke (Hrsg.): Materialien zu ‚Geschichten aus dem Wiener Wald‘, Frankfurt 1972 (= edition suhrkamp 533).
Axel Fritz: Ödön von Horváth als Kritiker seiner Zeit. Studien zum Werk in seinem Verhältnis zum politischen, sozialen und kulturellen Zeitgeschehen, München 1973 (= List Taschenbücher der Wissenschaft 1446).
Kurt Bartsch, Uwe Bauer, Dietmar Goltschnigg (Hrsg.): Horváth-Diskussion, Kronberg 1976.
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Schütz, E., Vogt, J. (1977). Volksstück: Zuckmayer, Fleißer, Horváth. In: Einführung in die deutsche Literatur des 20. Jahrhunderts. Grundkurs Literaturgeschichte. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-09860-7_12
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