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Der nichtssagende Raum und die Stimmen im Schweigen

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Drogen und Stadtstruktur

Zusammenfassung

Aufbauend auf den ersten empirischen Teil meiner Überlegungen, die ich im Sinne einer strukturbezogenen Entfaltung aktueller innerstädtischer Rauschräume und ihrer Nutzerinnen schrieb1, will ich die Empirie nun auf der Ebene einer subjektzentrierten Darstellung fortführen. Als Annäherung an diesen Subjektbezug wähle ich die Form einer „soziologischen Erzählung“2, die den Zusammenhang von Subjekt und Raum vertiefen soll. Analog zu den einleitenden Bemerkungen des dritten Kapitels über Struktur und Raum, in dem die Wechselwirkungen von Subjekt, Struktur und Raum aus strukturanalytischer Perspektive dargestellt wurden, steht im folgenden das Subjekt im Mittelpunkt des Interesses. Dies geschieht freilich wieder aus der Verknüpfung mit den Kategorien Raum und Struktur, deren Wechselwirkungen gar nicht oft genug betont werden können3.

„Scharf und milde, grob und fein, Vertraut und seltsam, schmutzig und rein, Der Narren und Weisen Stelldichein: Dies Alles bin ich, will ich sein, Taube zugleich, Schlange und Schwein. “ F. Nietzsche („Die fröhliche Wissenschaft“)

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Literatur

  1. Vgl. Kapitel 3.

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  2. Vgl. H. Bude:,Die soziologische Erzählung“, in: T. Jung/S. Müller-oohm:,Wirklichkeit im Deutungsprozeß. Verstehen und Methoden in den Kultur-und Sozialwissenschaften”, S.409–429, Frankfurt 1993

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  3. Dazu der Historiker Jacques Le Goff: „Die Suche nach dem Menschen führt zwangsläufig immer noch Ober die Evolution von Strukturen“, zitiert nach: H. Bude (1993), a.a.O., S.426

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  4. Unter kritisch und differentiell verstehe ich den reflexiven Einbezug gesellschaftlicher Macht verhältnisse und Herrschaftsstrukturen.

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  5. Zum Beispiel im alltagsweltlichen Sinn als Ort.

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  6. Vgl. dazu auch Werkbund Archiv (Hg.): „Bucklicht Männlein und Engel der Geschichte. Walter Benjamin: Theoretiker der Moderne, Gießen 1990

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  7. Dabei werde ich die Ergebnisse meiner Analyse auf drei miteinander verknüpften Ebenen darstellen: 1. Ontologie, 2. Methodologie, 3. Handlungstheorie.

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  8. Zum Unterschied zwischen qualitativer Induktion und Abduktionslogik; vgl. J. Reichertz: „Abduktives Schlußfolgern und Typen(re)konstruktion. Abgesang auf eine liebgewonnene Hoffnung“, in: T. Jung/S. Müller-Doohm, a.a.O., S. 258–282

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  9. Zur Problematik des Fremdverstehens; vgl. B. Waldenfels: „Das Eigene und das Fremde“, in: Deutsche Zeitschrift fair Philosophie, Berlin 43 (1995), Heft 4, 5. 611–620

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  10. Vgl. M. Riedel: „Hören auf die Sprache. Die akroamatische Dimension der Hermeneutik“, Frankfurt 1990

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  11. Vgl. Kapitel 1.

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  12. Einen Unort verstehe ich als negativ dialektisch gewendete Form von Raumlosigkeit.

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  13. Dies auch im Sinne J.-F. Lyotards: „Das Patchwork der Minderheiten“, Berlin 1977

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  14. Vgl. Kapitel 3.

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  15. Lebenswelt, die ich hier meine, umfaßt zwei Ebenen: 1. das alltagsweltliche Erzählen über Orte/Unorte und 2. das Theoretisieren von Raum als einem Abstraktum.

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  16. J. Habermas zitiert nach: D. Horster: „Richard Rorty zur Einfiihrung“, S.13f., Hamburg 1991

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  17. Vgl. dazu R. Rorty: „Die Welt spricht überhaupt nicht. Nur wir sprechen..“, in: ders.(1989), a.a.O., S.25

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  18. Im nachhinein denke ich an die Faszination, die ich empfand, als ich zum ersten Mal Dylan Thomas’ Ein Spiel für Stimmen las, diese wortgewaltige Hymne über das In-der-WeltSein, in: D. Thomas: „Unter dem Milchwald. Ganz früh eines Morgens. Ein Blick aufs Meer“, S.7–85, München 1979. Hier wird in großer lyrischer Dichte das Verwobensein von Subjekt und Raum sprachlich zum Klingen gebracht.

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  19. Meine Gesprächspartnerinnen lernte ich im „FLASH“ und im „RELAX” kennen, dort fanden auch alle Interviews statt. Die Gespräche dauerten im Schnitt ein bis zwei Stunden. Die Interviews, die vorher verabredet wurden, dauerten zwischen zwei und drei Stunden.

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  20. Zu den besonderen Differenzen, die sich im Rahmen einer geschlechtsspezifischen Thematisierung ergeben, sei hier auf folgende Literatur zu dem Thema verwiesen: C. Merfert-Diete/ R. Soltau: „Frauen und Sucht“, Hamburg 1984; J. Brakhoff: „Sucht und Prostitution”, Freiburg 1989; H. Zurhold: „Drogenkanieren von Frauen im Spiegel ihrer Lebensgeschichten. Eine qualitative Vergleichsstudie differenter Entwicklungsverläufe opiatgebrauchender Frauen“, Berlin 1993

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  21. Name und persönliche Daten wurden von mir geändert.

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  22. Drogenfrei“ heißt für mich in diesem Kontext: kein Gebrauch,harter” Drogen unmittelbar vor dem Interview.

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  23. Es handelt sich um ein narratives Interview von circa zweieinhalbstündiger Dauer, das von mir aufgezeichnet wurde. Die Erzählaufforderung lautete: „Ich interessiere mich für das Leben von Junkies in Großstädten und ich möchte Dich bitten, mir Deine Lebensgeschichte und Deine Erfahrungen zu erzählen.“

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  24. Damit meine ich Martins Handlungspotentiale, um die ihn eingrenzenden Zwänge zu überschreiten.

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  25. Damit meine ich die institutionellen und normativen Vorgaben, die Martins Selbstwerdung - behindern.

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  26. Vgl. dazu R. Rorty: „Eine Kultur ohne Zentrum. Vierphilosophische Essays“, S.72–103, Stuttgart 1993

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  27. Vgl. z.B. M. Auge, a.a.O., S.90ff.

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  28. Vgl. S. Bradfield:,pie Geschichte der leuchtenden Bewegung“, Zürich 1993

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  29. A.a.O., S.11

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  30. Vgl. dazu G. Rosenthal: „Erlebte und erzählte Lebensgeschichte. Gestalt und Strukturbiographischer Selbstbeschreibungen“, Frankfurt 1995

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  31. Vgl. dazu H. Arendt: „Vita activa oder Vom tätigen Leben“, B. Auflage, München 1994. Eine intensivere Diskussion zum Handeln, Sprechen und (gesellschaftlicher) Subjektwerdung folgt in Kapitel 5.

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  32. Vgl. P. Alheit über die Wechselwirkungen von „Struktur und Subjektivität im biographischen Prozeß“, in: ders.: „Kulturund Gesellschaft. Plädoyers für eine kulturelle Neomoderne”, S.46f. und S. 282ff., Bremen 1992

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  33. Vgl. das Konzept von Leiblichkeit bei U. Matthiesen:,,Das Dickicht der Lebenswelt und die Theorie des kommunikativen Handelns“, S.51 ff., 2. Auflage, München 1985

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  34. Dennoch betone ich, daß weder Sprache noch Körper rein private Angelegenheiten sind. Zur Kritik an dieser Form einer „ästhetisierten Privatethik“; vgl. R. Shusterman: „Postmoderne Ethik und Lebenskunst”, in: ders.(1994), a.a.O., S.209–246

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  35. Vgl. U. Flick:,Theorie, Methoden, Anwendung in Psychologie und Sozialwissenschaften“, S.38f. und 66f., Hamburg 1995

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Thabe, S. (1997). Der nichtssagende Raum und die Stimmen im Schweigen. In: Drogen und Stadtstruktur. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-09815-7_6

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-09815-7_6

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden

  • Print ISBN: 978-3-8100-1800-7

  • Online ISBN: 978-3-663-09815-7

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