Zusammenfassung
Ziel des Gesamtprojektes ist es, den mit der Digitalisierung der Rundfunkübertragung einhergehenden Veränderungsbedarf im Regulierungsrahmen der Fernsehmärkte zu ermitteln und mögliche Regulierungsoptionen hinsichtlich ihrer Effizienz zu beurteilen. Der folgende Teil der Studie ist als Marktanalyse angelegt und beschäftigt sich speziell mit der Frage, welche Auswirkungen die Digitalisierung mittel- und langfristig auf den Grad der Unternehmenskonzentration auf den TV-Märkten in Deutschland haben wird.
Schwerpunktmäßig bearbeitet von Dr. Wolfgang Seufert
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Literatur
Zu den medienpolitischen Zielen und dem speziellen rundfunk-rechtlichen Regulierungsrahmen vgl. Punkt 2 und 3 der Studie.
Zum Begriff des natürlichen Monopols vgl. M. Fritsch/r. Wein/H.-J. Ewers, Marktversagen und Wirtschaftspolitik, München 1993, S. 124 ff.
Zu den Begriffen horizontale, vertikale und diagonale Konzentration vgl. K. Herdzina, Wettbewerbspoli tik, 3. Auflage, Stuttgart 1991, S. 185 ff.
Darüberhinaus wurden zur Absicherung eigener Schätzungen insgesamt 10 Expertengespräche mit Personen aus den Geschäftsführungen der wichtigsten deutschen Unternehmen in den zu untersuchenden Märkten gefiihrt.
Bei der Beurteilung kartellrechtlicher Fragen wird in Deutschland das Bedarfsmarktkonzept angewandt, d.h. die Marktabgrenzung erfolgt nicht anhand objektiver Produkteigenschaften sondern anhand der Funktionalität für die Nachfrager.
Zur Preisdifferenzierung und ihrer wettbewerbspolitischen Beurteilung vgl. M. Fritschff. Wein/H.J. Ewers (Fn. 2), S. 130 ff.
Vgl. Europäische Audiovisuelle Informationsstelle (Hrsg.), Statistisches Jahrbuch. Film, Fernsehen, Video und Neue Medien 1998, Straßburg 1997, S. 176 ff.
Zu den britischen und US-amerikanischen Beispielen vgl. C. Cowie/M. Yarrow, The wholesale pay TV market in the UK, sowie R.W. Crandall, Competition and regulation in the US video market, jeweils in: Telecommunications Policy, Special Issue, The economics and regulation of pay broadcasting, Vol. 21, August 1997.
Für analoge TV-Signale wurden mehrere Verschlüsselungsverfahren entwickelt, die alle patentrechtlich geschützt sind. Der Veranstalter der Pay-TV-Angebote und der Hersteller der Dekoder benötigt deshalb entsprechende Lizenzen.
Zu den von der ,television economics“ herausgearbeiteten Besonderheiten werbefinanzierten Rundfunks vgl. einen Literaturüberblick bei A. Schmitz, Rundfunkfinanzierung, Köln 1990; aus jüngerer Zeit sind zu nennen J. Heinrich, Qualitätswettbewerb und/oder Kostenwettbewerb im Mediensektor? In: Rundfunk und Fernsehen 1996, 165–184 sowie J. Kruse, Publizistische Vielfalt und Medienkonzentration unter dem Einfluß von Marktkräften und politischen Entscheidungen. In: K-D. Altmeppen (Hrsg.), Ökonomie der Medien und des Mediensystems, Opladen 1996, S. 25–52.
Vgl. B. Stockmann (Hrsg.), Werbung im Fernsehen - Das aktuelle Nachschlagewerk für die Fernsehwer¬bung, München o.J.
Bei Teleshopping wird in der Regel nicht die Werbezeit bezahlt. Stattdessen erhält der TV-Veranstalter eine Umsatzprovision an den verkauften Produkten.
B. Stockmann (Fn. 11).
Zum deutschen System der Zuschauerforschung vgl. D.K. Müller, Das AG.MA-Partnerschaftsmodell wird neu definiert, MP 1997, 320 ff.
Vgl. CSP International (Hrsg.), Subscription Television, A Study for the Home Office, London 1987.
Ein Überblick über die unterschiedlichen Finanzierungsanteile in Europa findet sich in Europäische Audiovisuelle Informationsstelle (Fn. 7), S. 168.
Vgl. VPRT (Hrsg.), Zukunftssichere Breitbandverteilnetze, Berlin 1995.
Vgl. J. Zimmer, Fernsehempfang: in Zukunft Satellit vor Kabel? In: Media Perspektiven 1998, 352 ff.
Vgl. J. Heinrich (Fn. 10).
Vgl. J. Zimmer, Auftrieb für fiktionale Fernsehproduktion in Deutschland, MP 1998, 2 ff.
Einen Überblick über den Sportrechtemarkt geben folgende Aufsätze: C. Cowie/M. Williams, The economics of sports rights, Telecommunications Policy, Special Issue (Fn. 8), 619 ff.; M. Amsinck, Der Sportrechtemarkt in Deutschland, MP 1997, 62 ff; E. van Westerloo, Sportrechte: Preisskala nach oben offen? MP 1996, 524 ff.
Vgl. H. Beck/A. Prinz, Sport im Pay-TV: Ein Fall für die Medienpolitik? In: Wirtschaftsdienst 199811V, 224 ff.
Vgl. H. Vogel, Entertainment Industry Economics, Cambridge (Mass.) 1990; B. Frank, Zur Ökonomie der Filmindustrie, Hamburg 1993; T. Rdscheisen, Film-und Fernsehproduktion für internationale Märk¬te, München 1997.
Europäische Audiovisuelle Informationsstelle (Fn. 7), S. 185.
J. Zimmer (Fn. 20).
Europäische Audiovisuelle Informationsstelle (Fn. 7), S. 206 ff.
Als Quellen dienten insbesondere folgende Datensammlungen und Studien: Europäische Audiovisuelle Informationsstelle: Statistische Jahrbücher ‘87 und ‘88, zitiert als EAO¬Jahrbuch 1997 bzw. 1998; Media Perspektiven Basisdaten: Daten zur Mediensituation in Deutschland 1997, zitiert als Media Perspektiven 1997; DLM-Studie: „Beschäftigung und wirtschaftliche Lage des Rundfunks in Deutschland 1996/97“, zitiert als DLM-Studie 1998; SPIO: Filmstatistisches Taschbuch ‘87, zitiert als SPIO 1997; VPRT-Studie:,,Entwicklung der BK-Netze in Deutschland Teil I”, zitiert als VPRT 1997.
DLM-Studie 1998 (Fn. 27).
Wirtschaft und Statistik, N. 5/1997.
W. DarschinB. Frank, Tendenzen im Zuschauerverhalten, Femsehgewohnheiten und Progranunbewer¬tung 1996, Media Perspektiven 1997, 174 ff.
Nicht zuzurechnen waren 1997 die Veranstalter MTVNH1, Onyx, Viva, tm3, Nickelodeon und der Wetterkanal.
DLM-Studie 1998 (Fn. 27), S. 63 ff.
Deutsche Telekom AG (Hrsg.), Geschäftsbericht 1996 sowie DLM-Studie 1998 (Fn. 27).
In diesen Zahlen sind die TV-Zweit-oder Drittapparate allerdings nicht berücksichtigt. Wenn man unterstellt, daß diese rund 13,5 Mill. Zusatzempfangsgeräte überwiegend nicht für den Satelliten-oder Kabelempfang ausgerüstet sind, nimmt die Bedeutung des terrestrischen Übertragungsweges wieder zu.
An beiden Unternehmen hält die DTAG Kapitalbeteiligungen, allerdings jeweils deutlich unter 25%.
Vgl. Kommission zur Ermittlung der Konzentration im Medienbereich (KEK), Pressemitteilung 98 vom 22. 6. 1998.
A. Grajczyk, ARD 3 im Aufwind, Marktposition und Nutzungsschwerpunkte der Dritten Programme, MP 1998, 222 ff.
M. Fritsch/T. Wein/H.-J. Ewers (Fn. 2), S. 141 ff.
Z.B. durch Verwendung moderner Technologien oder branchenspezifischer Produktionsverfahren, bei denen es mit steigender Outputmenge zu Kostendegressionen kommt.
W. Seufert, Medienubergreifende Unternehmenskonzentration–Mittel zur Kostensenkung oder zur Erhöhung von Marktmacht? In: H. Schatz/O. JarrenB. Knaup (Hrsg.), Machtkonzentration in der Multi¬mediagesellschaft?, Opladen 1997, S. 258–273.
W. Seufert, Rundfunkunternehmen–Gewinner beim Strukturwandel der Medienwirtschaft. In: K.-D. Altmeppen (Fn. 10 ), S. 165–178.
S. Blind/J. Bühring, Die Ökonomische Theorie der Standards und ihre Anwendung auf den Medienbe¬reich. In: Homo Economicus, Bd. XIII, München 1996, S. 515–560.
Daß eine solche Strategie wegen der damit verbundenen zuschauerunabhängigen Lizenzzahlungen an die Rechtegeber allerdings auch mit großen finanziellen Risiken far das entsprechende Unternehmen verbun¬den ist, zeigt die gegenwärtige finanzielle Lage von ,DF1“.
Das Konzept der Vorteilvermittlung wurde bereits Mitte der 80er Jahre in Zusammenhang mit der Ein¬fUhrung der Glasfasertechnik diskutiert, vgl. J. Seetzen et al., Vermittelte Breitbandkommunikation¬Technik, Nutzung, Wirtschaftlichkeit (SchluBbericht), Berlin 1986 (Wirtschafts-und sozialwissenschaft¬liche Berichte des Heinrich-Hertz-Instituts für Nachrichtentechnik 1986/1).
European Broadcasting Union (Hrsg.), DVB Digital Video Broadcasting, The Global Solution, Genf 1997.
Schmalbandige Angebote lassen sich dagegen - wie das Internet-Angebot von DirecTV oder die DAB-Datendienste zeigen - durchaus auch terrestrisch oder über Satellit realisieren.
Sie lägen allerdings deutlich niedriger (um mehr als ein Drittel), wenn kein Vollausbau der Breitbandka¬belnetze betrieben wird, sondern lediglich die Netze mit hoher AnschluBdichte erweitert würden (d.h. bei einem angestrebten Versorgungsgrad von etwa 50%), vgl. VPRT 1997 (Fn. 27).
Zu den Kosten verschiedener Technikalternativen vgl. VPRT 1997 (Fn. 27), S. 63.
Bundesministerium für Wirtschaft (Hrsg.), Markteinführung des digitalen Hörfunks und Fernsehens in Deutschland, AbschluBbericht der Arbeitsgruppe,Digitaler Rundfunk“, vom 8.5. 1998.
Europäische Audiovisuelle Informationsstelle (Fn. 7), S. 141 ff.
VPRT 1997 (Fn. 27).
So die Kabinettsentscheidung vom 24. August 1998.
Vgl. Bandbreite für alle, Funkschau, Nr. 13/1998, S. 22 ff.
Die jüngste Ankündigung der DTAG, ihre Breitbandkabelnetze zum Teil verkaufen zu wollen, könnte hier eine Veränderung bewirken.
Vgl. exemplarisch Booz, Allen Hamilton (Hrsg.), Zukunft Multimedia, Frankfurt/Main 1995.
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Schulz, W., Seufert, W., Holznagel, B. (1999). Digitalisierung der TV-Signalübertragung und Unternehmenskonzentration auf den TV-Märkten. In: Digitales Fernsehen. Schriftenreihe Medienforschung der Landesanstalt für Rundfunk Nordrhein-Westfalen, vol 31. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-09807-2_2
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