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„…und weiß nicht Mensch und Tier zu unterscheiden.“

Zur Funktionsweise der Tierbilder in Hofmannsthals Elektra

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Die Zoologie der Träume

Zusammenfassung

Im Gegensatz zu Goethes „Zivilisationsdrama“2 der Iphigenie auf Tauris sei, so zeitgenössische Stimmen zur Berliner Urauffühnmg, die Elektra Hugo von Hofmannsthals ein rechtes Barbarenstück. Zwar kannte man den jungen Wiener Dichter schon als lyrischen Dramatiker, dessen Einakter Die Hochzeit der Sobeide und Der Abenteurer und die Sängerin im März 1899 zur Aufführung kamen. Auch die Publikationen im renommierten S. Fischer-Verlag blieben nicht unbeachtet. Doch die Ankündigung der Elektra „frei nach Sophokles“ lenkte die Erwartungen der Kritiker auf die antike Vorlage, in der — entsprechend den Aufführungskonventionen des späten 19. Jahrhunderts — das Erhaben-Feierliche, das Schicksalhaft — Gebundene triumphierte. Aus solcher Perspektive heraus mutete die Elektra Hofmannsthals als eine mindestens ästhetische Regression an, die gerade die Tradition des von Goethe mühsam Humanisierten mit knappen Federstrichen zur Seite wischte.

Ich danke Ute Maack, Gerhard Meisel und Elke Siems für entscheidende Gespräche über Unentscheidbarkeiten.

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Dorothee Römhild (Dr. phil.)

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Clauss, EM. (1999). „…und weiß nicht Mensch und Tier zu unterscheiden.“. In: Römhild, D. (eds) Die Zoologie der Träume. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-09789-1_4

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  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden

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