Zusammenfassung
Es gibt Zeiten, in denen sich die Ereignisse überstürzen und von anderen überholt werden, noch ehe sie auf den Begriff gebracht sind. Es sind dies Perioden, in denen sich konsolidierte Strukturen scheinbar verflüssigen und die Komplexität des „auch anders Möglichen“ zumindest temporär freigeben — bevor sie in einer mehr oder minder veränderten Form wieder festgefroren werden. Nachdem die „deutsche Frage“ mit den Weichenstellungen von 1947–49 über vier Jahrzehnte faktisch eingefroren war, setzte im Herbst 1989 ein großregional bedingtes plötzliches Tauwetter ein. Die nationale Frage entfaltete in nur wenigen Monaten ihre gesamte Komplexität — ihre historischen Verwirrungen und politischen Logiken, die mit ihr verbundenen ökonomischen Interessen und sozialen Konflikte, die ihr inhärenten psychologischen Traumata, Komplexe, Ängste und kulturellen Leitmotive.
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Anmerkungen
Siehe V. Pérez Díaz, „El liderazgo aleman. Un problema de singular importancia en la situacion actual“, in: El Pais, 26. Juli 1990; G.E. Rusconi, „Gapire la Germania. Un diario ragionato sulla questione tedesca”, Bologna 1990.
Vgl. dazu D. Rustow, „Transitions to democracy: towards a dynamic model“, in: Comparative Politics, April 1970; sowie G. O’Donnell/P.C. Schmitter/L. Whitehead, „Transitions from Authoritarian Rule. Prospects for Democracy”, Baltimore and London 1986.
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Liebert, U., Merkel, W. (1991). Einleitung. In: Liebert, U., Merkel, W. (eds) Die Politik zur deutschen Einheit. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-09755-6_1
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Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
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Online ISBN: 978-3-663-09755-6
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