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Antifaschismus als Sinnstiftung

Konturen eines ostdeutschen Konzepts

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Die NS-Diktatur im deutschen Erinnerungsdiskurs

Zusammenfassung

Das Bild scheint klar: Als Legitimationsideologie eines selbst kriminellen Regimes hat der staatlich verordnete Antifaschismus der DDR nicht nur die Idee des Sozialismus durch ihre stalinistische bzw. realsozialistische Pervertierung beschädigt, sondern auch eine differenzierte Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus eher gehemmt als befördert. Der in den kommunistischen Widerstandsbiographien ihrer politischen Führung begründete Antifaschismus gehörte zweifellos zum strukturellen Kern des offizialideologi-schen Selbstverständnisses der DDR. Vorzugsweise in Phasen drohenden Legitimationsentzugs wurde er als Mythos immer wieder mobilisiert, um das Bild vom moralisch besseren Deutschland zu stützen. Es lohnt sich, der Frage nachzugehen, wie dieses symbolische Integrationsideologem der DDR die zahlreichen geschichtlichen Zerreißproben und den galoppierenden moralischen Verschleiß überstanden hat, denen es zeit seines Wirkens ausgesetzt war.

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Bialas, W. (2003). Antifaschismus als Sinnstiftung. In: Bergem, W. (eds) Die NS-Diktatur im deutschen Erinnerungsdiskurs. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-09744-0_8

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-09744-0_8

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden

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