Zusammenfassung
Im Time Magazine vom 14. Februar 1994 wurde über die Ermordung eines christlichen Bischofs namens Haik Hovsepian Mehr (49) in Teheran berichtet. Der Grund für die Ermordung, so wird vermutet, dürfte die Tatsache gewesen sein, daß Bischof Hovsepian Mehr die Verfolgung religiöser Minoritäten im Iran öffentlich beklagt und überdies versucht hatte, eine internationale Kampagne zu lancieren, um die Vollstreckung eines Todesurteils zu verhindern. Dieses Todesurteil war über einen protestantischen Pastor ausgesprochen worden, weil er wirklich oder angeblich versucht hatte, Moslems zum Christentum zu bekehren.
Eine andere Version dieses Beitrags, die in den meisten Punkten ausführlicher und mit zahlreichen Belegen und entsprechenden Anmerkungen versehen ist, ist erschienen unter dem Titel „Der zu hohe Preis der Identität oder von den schmerzlichen Beziehungen zwischen Christentum, Judentum und kanaanäischer Religion“ in Manfred Dietrich/Oswald Loretz (Hrsg.), Ugarit, ein ostmediterranes Kulturzentrum im Alten Orient. Akten eines europäischen Kolloquiums in Münster i.W. vom 11.–12. Febr. 1993, Münster 1995, 95–113. Zwei von Silvia Schroer redigierte kürzere Fassungen erschienen in: Publik Forum vom 28. Jan. 1994, 18–20, und in: Neue Wege 88/3 (1994) 71–78.
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Literatur
Eine andere Version dieses Beitrags, die in den meisten Punkten ausführlicher und mit zahlreichen Belegen und entsprechenden Anmerkungen versehen ist, ist erschienen unter dem Titel „Der zu hohe Preis der Identität oder von den schmerzlichen Beziehungen zwischen Christentum, Judentum und kanaanäischer Religion“ in Manfred Dietrich/Oswald Loretz (Hrsg.), Ugarit, ein ostmediterranes Kulturzentrum im Alten Orient. Akten eines europäischen Kolloquiums in Münster i.W. vom 11.-12. Febr. 1993, Münster 1995, 95113. Zwei von Silvia Schroer redigierte kürzere Fassungen erschienen in: Publik Forum vom 28. Jan. 1994, 18–20, und in: Neue Wege 88/3 (1994) 71–78.
Ist die Bibel unmenschlich? Gott und die tödlichen Netze der Gewalt: Publik Forum vom
Mai 1992, 18f.
Gewalt in der Bibel. Dieser Gott ist nicht bloß human: Publik Forum vom 23. Okt. 1992, 18–20.
Buggle fordert eine solche Rezeption allerdings heraus, insofern er sein Buch als „Streit-schrift“ konzipiert und stilisiert hat.
Erich Zenger (s. Anm. 1) sieht „in der Polemik Buggies zwar zwei richtige und wichtige Anstöße“, nämlich Altes und Neues Testament nicht naiv als Antithese vom Gott der Rache und vom Gott der Barmherzigkeit zu verstehen und zweitens vom fundamentalistischen Ansatz abzugehen, biblische Texte in der Liturgie unkommentiert als „Wort Gottes” zu verlesen und dabei ein „wörtliches Verständnis“ zu fordern. Aber beide „Zugeständnisse” haben mit Buggles Angriffsrichtung direkt nichts zu tun.
So behauptet etwa Zenger in Auseinandersetzung mit Buggle und ähnlichen Autoren, „der Grundimpetus der biblischen Gottesrede zielt auf Befreiung und Solidarität“ und das, ob- wohl er ein paar Seiten weiter in Auseinandersetzung mit der christlichen Systematik be- hauptet, es gäbe keinen Grundgedanken, kein Grundprinzip und keine Mitte des Ersten Testaments als einheitsstiftendes Prinzip (Am Fuß des Sinai. Gottesbilder des Ersten Testaments, Düsseldorf 1993, 27 und 55). Die Gefahr solcher Widersprüche lauert, wenn man allzu viel verteidigen will.
Zur innerbiblischen Kritik an biblischen Vorschriften vgl. z.B. Ezechiel 20,25f.
Das Erste Testament. Die jüdische Bibel und die Christen, Düsseldorf 1991.
Jenseits bürgerlicher Religion, Mainz — München 1980, 36.
Das Erste Testament. Die jüdische Bibel und die Christen, Düsseldorf 1991.
Vgl. dazu Patrick M. Arnold in seinem sonst sehr kirchenfreundlichen Buch „Männliche Spiritualität. Der Weg zur Stärke“ (München 1994): „Im Laufe seiner ganzen Geschichte hat sich das Christentum als mehr oder weniger unbrauchbar erwiesen, wenn es darum ging, seinen Angehörigen zu helfen, mit erotischen Gefühlen, Gedanken und Erfahrungen umzugehen.” (224)
Vgl. etwa der Märtyrer Eleasar in 2 Makkabäer 6,18–31, der sich weigert, Schweinefleisch zu essen, was fremde Lebensart und Schande bedeuten würde und gleichzeitig den heiligen, von Gott gegebenen Gesetzen widerspräche.
Vgl. ausführlich F.E. Deist, The Dangers of Deuteronomy. A Page from the Reception History of the Book, in: F. García Martínez/A. Hilhorst/J.T.A.G.M. van Ruiten/A.S. van der Woude (eds.), Studies in Deuteronomy. In Honour of C.J. Labuschagne, Leiden 1994, 1329.
Vgl. z.B. Jon D. Levenson Is there a counterpart in the Hebrew Bible to New Testament Antisemitism, in: Journal of Ecumenical Studies 22 (1985) 242–260.
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Keel, O. (1996). Gewalttätigkeit in der Bibel. In: Hilpert, K. (eds) Die ganz alltägliche Gewalt. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-09709-9_8
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-09709-9_8
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
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