Zusammenfassung
Gewalt hat sich in den verschiedensten Ausprägungen in den letzten Jahren nicht nur faktisch, real in einer neuen Weise gezeigt, sondern es hat sich auch im gleichen Zeitraum eine bestimmte Art, über Gewalt zu reden, entwickelt: Es ist, wie die Sozialwissenschaft sagt, ein „Gewaltdiskurs“ entstanden, also eine bestimmte Art, über Gewalt und die verschiedenen Ausprägungsformen von Gewalt zu sprechen. Dabei gehört es zur Eigenart von „Diskursen“, daß sie sich tendenziell gegenüber den tatsächlichen Ereignissen verselbständigen; sie sind häufig auch sehr selektiv, d.h. es werden bestimmte Aspekte eines Sachverhaltes herausgestellt, andere bleiben im Hintergrund, werden tabuisiert, kommen also nicht zur Sprache.
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Literatur
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Hornstein, W. (1996). Gewaltbereitschaft von Kindern und Jugendlichen. In: Hilpert, K. (eds) Die ganz alltägliche Gewalt. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-09709-9_2
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