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Die Apologie der räumlichen Ausdehnung

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Zusammenfassung

Im 18. Jahrhundert rankt sich die Auseinandersetzung mit dem Ausmaß politischer Herrschaft um das problematische Wechselverhältnis zwischen kleinräumigem Staatsideal und expansivem ökonomischem Fortschritt. Die Demokratiefähigkeit ist im zeitgenössischen Verständnis der Staatsphilosophie an materielle Genügsamkeit und die weitreichende Beschränkung auf wirtschaftliche Selbstversorgung gebunden. Das Modell einer kleinräumigen, nach direktdemokratischen Grundsätzen regierten Republik verbindet sich also mit dem Plädoyer für ökonomische Homogenität und die Autarkie subsistenzwirtschaftlicher Gemeinschaften. Mit dem unaufhaltsamen Bedeutungsgewinn der bürgerlichen Gesellschaft und der wachsenden Durchsetzungskraft ihrer wirtschaftlichen Existenzformen gerät dieses Ideal der kleinräumigen Demokratie allerdings in schwerwiegende Begründungsprobleme. Der wirtschaftlich und politisch homogene Kleinstaat bietet die denkbar schlechtesten Voraussetzungen dafür, die Entfaltung der kapitalistischen Wirtschaft zu fördern. Das Ideal der demokratischen Herrschaft im kleinen Raum läßt sich nicht fugenlos mit dem Einverständnis zur ökonomischen Modernisierung in der bürgerlichen Gesellschaft verbinden. Die Entfaltung der kapitalistischen Wirtschaft erfordert eine weitreichende Arbeitsteilung, hohe soziale Differenzierung und ein dichtes Netz von Außenbeziehungen der einzelnen Staaten.

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Literatur

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© 1994 Springer Fachmedien Wiesbaden

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Richter, E. (1994). Die Apologie der räumlichen Ausdehnung. In: Die Expansion der Herrschaft. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-09700-6_3

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-09700-6_3

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden

  • Print ISBN: 978-3-8100-1253-1

  • Online ISBN: 978-3-663-09700-6

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