Zusammenfassung
Die bei einer Evaluation gebildeten Urteile beinhalten üblicherweise nicht allein normative Aussagen über die Qualität der Leistung, sondern ebenfalls Annahmen bzw. Aussagen über Gründe, die zu dieser Leistung geführt haben. In diesem Sinne stellen sie Attributionen oder Verknüpfungen von Ursachen und Wirkungen dar, denn „Attribution lässt sich als jener Interpretationsprozess der Erfahrungswelt definieren, durch den der Einzelne sozialen Ereignissen und Handlungen Gründe bzw. Ursachen zuschreibt“ (Six, 1997: 122). Die Evaluation von Beratungsleistungen kann daher als Attributionsprozess verstanden werden, der Aussagen über Gründe und Ursachen (oder Verursacher) einer erfahrenen Beratungsleistung trifft. In den im Rahmen der vorliegenden Untersuchung durchgeführten Interviews geben die Akteure subjektive Einschätzungen über die Gründe für den Verlauf spezifischer Beratungsprojekte an. Somit bestehen auch die empirischen Daten der Untersuchung selbst zu einem wesentlichen Teil aus Attributionen. Für die Beantwortung der Frage, wie Urteile über die Leistungen von Unternehmensberatern entstehen, ist es daher sinnvoll, Beiträge aus der Attributionstheorie zu Rate zu ziehen.
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Ernst, B. (2002). Die Evaluation von Beratungsleistungen als Attributionsprozess. In: Die Evaluation von Beratungsleistungen. Deutscher Universitätsverlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-09698-6_5
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Print ISBN: 978-3-8244-0683-8
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