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Die EU lesen

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Part of the book series: Forschung ((FPOLIT,volume 31))

Zusammenfassung

Im Frühjahr 1996 veröffentlichte die Zeitschrift Social Text ein Sonderheft über den „Wissenschaftskrieg“. Gemeint waren damit die zunehmenden Grabenkämpfe zwischen unterschiedlichen Wissenschaftsverständnissen. In dem Band war auch ein Beitrag des New Yorker Physikers Alan Sokal zu lesen mit dem Titel „Transgressing the Boundaries: Toward a Hermeneutics of Quantum Gravity“ (Sokal 1996a). In diesem Aufsatz wurden augenscheinlich die politischen Implikationen der vorherrschenden realistischen Erkenntnistheorie in der Physik verdeutlicht und dazu aufgerufen, die alten disziplinären Grenzen niederzureißen. Was die Herausgeber und Leser erst durch eine parallele Veröffentlichung Sokals im Journal Lingua Franca erfuhren, war, daß Sokal den Social Text-Artikel frei erfunden hatte (Sokal 1996b). Der Text war eine Ansammlung von wohlklingenden Sätzen, die für Sokal aber keinen anderen Sinn hatten, als durch ihre Annahme zur Veröffentlichung zu zeigen, daß „there is a lot of sloppy thinking going around about ‚social construction,‘ often abetted by a vocabulary that intentionally elides the distinction between facts and our knowledge of them“ (Sokal 1996c).

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Literatur

  1. Ähnliche Versuche der Aufteilung in mehrere Konstruktivismen oder verschiedene reflexive Ansätze finden sich bei Guzzini 1999, Smith 1996 oder Wæver 1997a. Vgl. aber auch Christiansen/Jorgensen/Wiener 1999, die Konstruktivismus als ein zwischen den Polen rationalistisch und reflexiv oszillierendes Feld konzeptualisieren.

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  2. Es muß angemerkt werden, daß Ruggie und Kratochwil in ihrem Aufsatz zwar eine besondere interpretative Methodologie einfordern, zumindest Ruggie dies später aber explizit ablehnte (Ruggie 1993; vgl. Jepperson/Wendt/Katzenstein 1996: 67).

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  3. Diese noch weitergehende Radikalität dürfte mithin auch der Grund dafür sein, daß Siegfried Schmidt in einem Rundumschlag sich radikal gegen die „seit der Mitte der 70er Jahre modischen Trends irrationalistischer Wissenschaftskritik, Neo-Mythologie, Poststrukturalismus oder Postmodernismus“ wendet (S. J. Schmidt 1987: 74). Aus poststrukturalistischer Sicht wäre freilich darauf zu verweisen, daß die Kategorien des „Rationalen” und „Irrationalen“ selbst Konstruktionen sind.

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  4. Diese Kritik geht etwa über die von Hans-Martin Jaeger (1996) hinaus, die sich auf die Punkte des letztendlich doch intentionalen Akteurskonzepts im vorherrschenden Konstruktivismusverständnis in den Internationalen Beziehungen, der fortbestehenden Anarchieprämisse, der Fokussierung auf (positive) Normen und der Vernachlässigung von Macht speziell in der an Habermas orientierten deutschen Debatte konzentriert, insgesamt also auf der ontologischen Ebene verbleibt. Ob die von Jaeger vorgeschlagene Abhilfe einer Rückbesinnung auf Giddens hilfreich ist, scheint aus der soeben dargelegten Perspektive eher zweifelhaft.

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  5. Auch „Poststrukturalismus“ ist freilich eine Konstruktion. Mal als Schlagwort, mal als Beschimpfung, mal als rebellische Selbstbezeichnung benutzt, verbergen sich hinter diesem Begriff eine Reihe recht unterschiedlicher Ansätze. Ich verwende ihn hier im Gegensatz zu eigenen früheren Arbeiten, in denen ich die Bezeichnung „Postmoderne” bevorzugt habe (vgl. Diez 1995, 1996), weil das „Post“ im vorliegenden Kontext keine primär temporale Konnotation hat, sondern darauf hinweisen soll, daß es sich um einen Theoriestrang handelt, der auf dem Strukturalismus aufbaut, ihn also voraussetzt und insofern nach ihm kommt. Mit letzterem teilen poststrukturalistische Arbeiten die Annahme, daß Bedeutung durch ein Sprachgeflecht erzeugt wird. Im Gegensatz zu den festgefügten, großen Strukturen im Strukturalismus betrachtet der Poststrukturalismus aber dezentrale und nicht abgeschlossene „Diskurse” (Frank 1983), wie wir später noch sehen werden.

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  6. Davon zu unterscheiden ist die Definition von Ideologie als einer „falschen“ Lehre, vgl. etwa den Überblick bei Boudon 1988: 25–48.

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  7. Dies ist Kern einer Debatte zwischen Derrida und dem Sprachpragmatiker John Searle (Derrida 1977; Searle 1977).

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  8. Ich verwende hier den Begriff der Artikulation nicht im allgemein üblichen Sinn von „Aussprache“, sondern, wie bei Laclau und Mouffe (1985:109) und in anderen diskursiyen Ansätzen, als diskursive Praxis.

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  9. Auch diesbezüglich stimme ich der Arbeit von Henrik Larsen nicht zu, in der diskursive Formationen zeitlich definiert werden (vgl. Larsen 1997a: 113).

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  10. Ähnliches gilt etwa für den jüngeren Beitrag von Albert S. Yee in der Zeitschrift International Organization, der letztlich Ideen und beliefs als „ideations“ zusammenfaßt (Yee 1996: 69f).

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  11. Den Ausdruck „diskursive Ideen“ entnehme ich einer Arbeit von Peter Winch, ohne allerdings seiner Definition als „Ideen, für die es auch direkte sprachliche Äußerungen gibt” beizupflichten, die suggeriert, Ideen seien etwas dem Diskurs Vorgängiges (Winch 1966: 163).

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  12. Ich habe die Arbeit von Goldstein und Keohane oben zum Ausgangspunkt genommen, weil sie in der jüngeren Debatte eine zentrale Stellung erhalten hat. Hingewiesen sei jedoch auf den Band von Richard Little und Steve Smith (Little/Smith 1988), der bereits fünf Jahre zuvor die wesentlichen Argumente ausführte (und auf den Goldstein und Keohane noch nicht einmal verweisen!).

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  13. Dies ist notwendig, weil aufgrund der Kosten-Nutzen-Maximierungsannahme der jeweilige Akteur eine Kalkulation vornehmen muß, die die bewußte Präferenzordnung voraussetzt.

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  14. Es handelt sich hier um eine Variante des sogenannten „Letztbegründungsarguments“. Danach muß derjenige, der argumentieren will, sich zwingend auf die Regeln der Argumentation einlassen, auch wenn er sie in seiner Argumentation bestreitet. Nach der Auffassung Karl-Otto Apels sind diese Regeln demnach unhintergehbar und „nicht ohne [chrw(133)J Selbstwiderspruch” zu bestreiten (Apel 1976: 72). Hier würde das entsprechende Argument lauten, Foucault bestreite zwar die Existenz einer außenliegenden Realität, setze sie aber in seiner Diskursanalyse dann selbst gleichermaßen voraus, weil er sonst zu gar keiner Analyse in der Lage wäre.

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  15. Luhmann spricht freilich nicht von diskursiven Zusammenhängen, sondern von Systemen. Die Untersuchung des Verhältnisses von Systemtheorie und poststrukturalistischen Ansätzen wäre diesbezüglich ein lohnendes Unterfangen, das den Rahmen dieser Arbeit allerdings sprengen würde. Es genügt für unsere Zwecke, daß sich Luhmanns Gedankengang in den hier vorgestellten erkenntnistheoretisch-konstruktivistischen Ansatz einfügen läßt. Problematischer ist freilich die Konsequenz, die eine systemtheoretische Perspektive für den kritischen Anspruch poststrukturalistischer Arbeiten hat, wie etwa an den Versuchen deutlich wird, Luhmanns Theorie in den Internationalen Beziehungen anzuwenden. Für einen solchen Versuch siehe Albert 1999.

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  16. In diesem Sinne kann Mathias Alberts Zurückweisung der Frage, ob sich in der Weltpolitik derzeit ein Umbruch vollziehe, gelesen werden: „Umbrüche“, so Albert, „vollziehen sich ständig” (Albert 1996: 1).

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  17. Dies gilt auch, wie das Beispiel der Parlamentarischen Souveränität im Einleitungskapitel illustriert hat, für den Einfluß von Institutionen. In dieser Hinsicht unterscheidet sich ein diskursiver Ansatz demnach von den verschiedenen Varianten des „kulturalistischen“ oder „historischen” Neoinstitutionalismus (vgl. March/Olsen 1994; dies. 1995; diMaggio/Powell 1991; Thelen/Steinmo 1992; siehe auch Jachtenfuchs/Diez/Jung 1996 für dessen Relevanz im oben erwähnten Mannheimer Forschungsprojekt), der trotz verschiedener Gemeinsamkeiten mit dem vorliegenden Ansatz eher als eine Form des Sozialkonstruktivismus zu bezeichnen wäre. Besonders deutlich wird dies daran, daß trotz einer zunächst weiten, verfestigte Praktiken (die Diskurse durchaus einschießen können) umfassenden Institutionendefinition etwa als,,standardized cultural forms“ (diMaggio/Powell 1991: 27) in der Forschungspraxis der Schwerpunkt eindeutig auf formalen und damit außerhalb von Diskursen als „Realität” beobachtbaren Institutionen liegt (Lavenex 1999: Kap. l; vgl. P. Hall 1986; March/Olsen 1995: 6). Ideen sind in diesem Sinne an Institutionen „angebunden“ (vgl. Risse-Kappen 1994), und letztere fungieren als Filter zur Selektion der jeweils relevanten Ideen (P. Hall 1992). Im Extremfall dienen dann Institutionen letzten Endes dazu, bestimmte diskursive Strukturen zu ermöglichen und aufrechtzuerhalten (March/Olsen 1995: 81; vgl. aber eine einschränkende Mittelposition bei Jachtenfuchs 1995: 424), während sie aus erkenntnistheoretisch-konstruktivistischer Perspektive eher umgekehrt von Diskursen konstruiert werden, auch wenn die Institution als diskursiver Gegenstand, wie gesehen, eine stabilisierende Funktion gegenüber den Rationalitätskriterien eines Diskurses haben mag.

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  18. Das Gletscher-Bild verdanke ich einer Anregung von Beate Kohler-Koch.

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  19. Dies umfaßt allerdings nur einen Teil der Konstruktionen von „Regieren“ oder „govemance”. Für einen Überblick über die verschiedenen Bedeutungen dieser Termini im Kontext der frühen 90er Jahre, siehe Rhodes 1996.

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  20. Vgl. dazu die Definition von Legitimität bei Luhmann als „generalisierte Bereitschaft, inhaltlich noch unbestimmte Entscheidungen innerhalb gewisser Toleranzgrenzen hinzunehmen“ (Luhmann 1983: 28).

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  21. Obgleich dieses Argument im Grunde Habermasianisch ist, hat Habermas (1992: 12) selbst vorgeschlagen, daß gemeinsame Elemente der verschiedenen europäischen politischen Kulturen ausreichen mögen, einen solchen Kommunikationsraum in der Form eines europäischen konstitutionellen Patriotismus zu errichten.

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  22. Das von Czempiel (in Ergänzung zu Easton, auf den Czempiel sich hier bezieht) vorgeschlagene dritte Politikfeld „Herrschaft“ entspricht unserer ersten Dimension „Partizipation”.

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  23. Das im Mannheimer Forschungsprojekt verwandte originale Raster findet sich abgedruckt in Jung 1999: 171–175.

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  24. Ich habe bei der Entwicklung dieser Funktion von Idealtypen nicht zuletzt deswegen so weit zurückgegriffen, weil im Mannheimer Forschungsprojekt mit einem herkömmlichen Idealtypen-Konzept gearbeitet wurde (vgl. Jachtenfuchs/Diez/Jung 1996: 191).

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  25. Diese Feststellung gleicht den „Feindbild-Ansätzen“ in der Friedensforschung (vgl. Frei 1985; Flohr 1991; Weller 1993), weist allerdings auch einige entscheidende Unterschiede gegenüber letzteren auf, die die angeführten Beiträge aus dem Bereich poststrukturalistischer Ansätze für den vorliegenden Zusammenhang besser geeignet erscheinen lassen. So beruft sich die Feindbilderforschung auf sozialpsychologische Studien, während poststrukturalistische Ansätze auf den Differenzgedanken bei Derrida und die Ethik von Levinas rekurrieren. Dies impliziert ein anderes Wirklichkeitsverständnis: Während die Feindbilder-Ansätze oft in Anlehnung an Robert Jervis von einer Fehlwahrnehmung ausgehen (Jervis 1976), ist eine solche aus unserer Sicht problematisch: Wenn wir die Realität nicht außerhalb des Diskurses wahrnehmen können, gilt, daß „Perzeptionen [chrw(133)] stets Fehlperzeptionen” sind (Niedhart 1996: 83) Es impliziert ferner, daß die Differenz nicht nur zur Stabilisierung gesellschaftlichen Zusammenhalts und politischer Ordnung dient, sondern in einem viel fundamentaleren Sinne diese erst ermöglicht.

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  26. Die Differenzierung zwischen temporärer und dauerhafter Differenzierung wird von Stubb (1996b) neben der zwischen genereller und spezifischer Differenzierung vorgeschlagen.

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  27. Die Arbeit von Stubb ( 1996a: 289), die hier die Differenzierung nach Raum in den Vordergrund rückt, erscheint nicht schlüssig. Wie Stubb selbst einräumt, sind Raum (space) und Funktion (matter) nicht klar zu trennen. Entscheidend in unserem Falle ist aber die Differenzierung nach Funktion, die dann ein System sich überlappender Räume zur Folge hat.

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  28. Foucault folgt hier einem anderen Staatsbegriff als dem oben entwickelten. Unter „Staat“ versteht er offensichtlich eher ein Herrschaftsverhältnis im allgemeineren Sinne. In einer ähnlichen Weise definiert etwa auch Mathias Albert „Entgrenzung als Modifikation von Staatlichkeit in dem Sinne, daß territoriale Bezüge diffundieren” (Albert 1996: 201). Während Albert dabei Staat von Staatlichkeit trennt, läuft seine Verwendung von Staatlichkeit der hier vorgeschlagenen zuwider, da letztere Territorialität gerade zum Kernbestandteil von Staatlichkeit macht.

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  29. Die von Jan Kooiman vorgeschlagene Dreiteilung von goveming, governance und govemability ähnelt der •hier verwandten in einigen Punkten, weist doch aber zugleich wesentliche Differenzen auf. Für Kooiman ist,,governing“ eine staatliche Tätigkeit, die allerdings nicht mehr die Hierarchie Staat-Gesellschaft impliziert, sondern Handlungen des,,balancing” und,,enabling“ (Kooiman 1993b: 256). Dagegen bezeichnet „govemance” die Struktur, die sich aus den Handlungen der verschiedenen Akteure im sozio-politischen System ergibt (ebd.: 258); insofern ist sein Begriff von Regieren also weniger akteurszentriert als der hier vorgeschlagene. Schließlich definiert er,,governability“ als den permanenten Ausgleichungsprozeß zwischen Anforderungen an und Kapazitäten des Regierens (Kooiman 1993a: 43), oder, systemtheoretisch gewendet: „the total quality of a social-political system to govern itself within the broader systems of which it is part” (Kooiman 1993b: 259). In dieser dritten Dimension finden wir also den Verweis auf ein weiteres Feld, nämlich die systemische Umgebung. Governability bleibt aber, trotz der „interdependencies“ des sozio-politischen mit anderen Systemen (ebd.) eine Eigenschaft des ersteren, während das hier vorgeschlagene Regens auf das gesamte Feld bezogen ist. Darüberhinaus ergeben sich Differenzen aus den unterschiedlichen theoretischen Perspektiven. Insbesondere deutet der Bezug auf eindeutige „findings” (Kooiman 1993b) darauf hin, daß Kooiman die konstruktivistischen Implikationen von Luhmanns Systemtheorie nicht übernimmt.

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  30. Damit haben wir uns allerdings ein Stück weit von Rose und Millers Ausgangspunkt bei Foucault entfernt. Aufforderung Foucaults war ja, die governmentalization als eine spezifische historische Entwicklung zu untersuchen. Das Konzept des Regens, das ich aus dieser Aufforderung über den Umweg des Beitrags von Rose und Miller entwickelt habe, ermöglicht es zwar, eine spezifische Konstruktion von Regieren nach spezifischen Legitimitätskriterien in einer historisch spezifischen Matrix des Regens als ein „governmentalized government“ zu sehen; es schließt aber auch andere Konstruktionen von Regieren nicht aus. Dies ist für die hier anstehende Analyse wichtig, denn unabhängig davon, ob die dargestellten idealtypischen Leitbilder europäischen Regierens sich alle einem governmentalized government unterordnen lassen oder nicht, müssen wir jedenfalls konzeptuell für verschiedene Formen des Regierens offen sein, wenn es doch gerade darum geht, einer möglichen Transformation von Regieren nachzuspüren.

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  31. Ein Beispiel hierfür ist das Quine-Duhem Theorem, nach dem eine einzelne wissenschaftliche Beobachtung, also eine Artikulation in unserem Sinne, keinen eindeutig bestimmbaren Effekt auf das gesamte Netz der Wissenschaft, also unserem Regens, hat. Vielmehr ist dieser Effekt ein Ergebnis des Zustandes des Gesamtnetzes zum Zeitpunkt der Beobachtung (Quine 1961; zit. nach Potter 1996: 23).

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  32. Ein solches Verständnis von Rolle übernimmt nicht die Unterscheidung in Fremd- (alter-part) und Eigenzuschreibung (ego-part), wie sie andernorts in ausgearbeiteteren Rollentheorien vorgschlagen wird (Kirste/Mault 1996: 289). Dies liegt aber in erster Linie daran, daß die Unterscheidung zwischen dem (bei Kirste und Maull kollektiven) ego und dem alter selbst als eine diskursiv konstruierte erscheint. Gleichermaßen ist etwa Kal Holstis Definition von Rollenkonzeptionen als „policymakers’ own definitions of general kinds of decisions, commitments, rules, actions suitable“ problematisch, weil das Individuum hier dem Diskurs zumindest teilweise vorgängig ist; so ist etwa die „Persönlichkeit” von „policymakers“ bei Holsti eine wichtige Ressource von Rollen (Holsti 1987: 12).

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  33. Hingewiesen werden muß an dieser Stelle auf die unterschiedliche Mitgliederstruktur der beiden Parteien. Während für die Mitgliedschaft bei den Conservatives ein Beitritt notwendig ist, war man als Gewerkschaftsmitglied bis in die achtziger Jahre hinein automatisch auch Mitglied von Labour. Dies erschien für die folgende Analyse jedoch unproblematisch.

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  34. Dies waren schließlich auch die Analysephasen, die dem Mannheimer Forschungsprojekt zugrundelagen.

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Diez, T. (1999). Die EU lesen. In: Die EU lesen. Forschung Politikwissenschaft , vol 31. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-09696-2_2

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-09696-2_2

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden

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