Zusammenfassung
Arundel, gute achtzig Kilometer südlich von London, ist das Idealbild einer englischen Kleinstadt. Schon von ferne ist das Schloß zu erkennen, wuchtig und erhaben auf einem Hügel gelegen. Oldtimer tuckern durch seinen weiten Garten, und die gepflegten Tennisplätze im Hintergrund deuten an, daß die Familie des Earl of Arundel noch heute hier zu Hause ist. Daneben ragt die gotische Kathedrale aus der Ansammlung von Backstein- und Fachwerkhäusern hervor, wie so viele in dieser Gegend ohne Turm, das Schiff dafür aber umso höher gebaut. Zwischen Schloß und Kathedrale steht die Pfarrkirche, umringt von einem halb verfallenen Friedhof. Die Straßen Arundels sind eng und verwinkelt — und gezäumt von Antiquitätenläden. Am Nachmittag füllt der Duft von Cream Teas die Straßen.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Literatur
Eine aufschlußreiche und zugleich amüsante Studie über die Behandlung der europäischen Integration in der Sun und drei anderen britischen Zeitungen hat Gerlinde Hardt-Mautner vorgelegt (lardt-Mautner 1995). Eine Art Selbstdarstellung der „Bastards“ ist von Teresa Gorman mit Hilfe von Heather Kirby verfaßt worden (Gorman 1993).
Unter die Bezeichnung „EG“ werden im folgenden alle Konzeptionen der Organisation europäischer Integration bis zum Maastrichter Vertrag gefaßt, also auch jene, die in die Zeit vor der offiziellen Zusammenführung von EGKS, EAG und EWG unter dem gemeinsamen Dach der EG durch das Fusionsabkommen vom April 1965 fallen, während ich für die letzte Untersuchungsphase sowie für meine allgemeinen Ausführungen in diesem sowie im Schlußkapitel die Bezeichnung „EU” verwende. Großbritannien stellte seinen Beitrittsantrag 1961 strikt betrachtet an die EWG, 1967 hingegen an die nun zusammengeführten EG.
Insbesondere die Problematik der geographischen Grenzen Europas nach Osten und Süden hin nimmt ansonsten eine zentrale Stellung in der Debatte ein, was unter anderem mit dem in Art. O EU-Vertrag genannten Beitrittskriterium “europäisch’ zusammenhängt; siehe hierzu etwa Neumann 1998, 1999; Diez 1999b; im Hinblick auf die Türkei im speziellen Buzan/Diez 1999.
Für ersteres läßt sich exemplarisch die Arbeit von Roy Denman nennen; letztere Vermutung ist insbesondere für die Maastricht-Debatte naheliegend, in der, wie bereits erwähnt, den konservativen „Bastards“ auch in den Printmedien eine überproportional hohe Aufmerksamkeit geschenkt wurde.
Author information
Authors and Affiliations
Rights and permissions
Copyright information
© 1999 Springer Fachmedien Wiesbaden
About this chapter
Cite this chapter
Diez, T. (1999). Insel der Anti-Europäer?. In: Die EU lesen. Forschung Politikwissenschaft , vol 31. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-09696-2_1
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-09696-2_1
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-8100-2462-6
Online ISBN: 978-3-663-09696-2
eBook Packages: Springer Book Archive