Zusammenfassung
Die meisten (west-)europäischen Gesellschaften sind in den letzten zwei bis drei Jahrzehnten mit dem Problem hoher und anhaltender Arbeitslosigkeit konfrontiert worden. Massenarbeitslosigkeit im allgemeinen und Jugendarbeitslosigkeit im besonderen stellen herausragende gesellschaftspolitische Probleme dar, die häufig in engem Zusammenhang mit Globalisierungsprozessen, dem Strukturwandel der Wirtschaft sowie der Krise des Wohlfahrtsstaates diskutiert werden (Esping-Andersen 1999: lOOf). Vor diesem Hintergrund sind in den letzten Jahren auch in der Ungleichheitsforschung Arbeitsmarktprozesse, insbesondere Fragen der Erwerbsintegration bzw. des Ein- und Ausschlusses aus dem Arbeitsmarkt wieder verstärkt thematisiert worden, wobei das in vielen europäischen Ländern überdurchschnittliche Ausmaß der Jugendarbeitslosigkeit (OECD 1998: 4) als besonders problematisch zu betrachten ist. Deren spezifische Brisanz kommt etwa darin zum Ausdruck, dass europaweit in der Mitte der 1990er Jahre annähernd die Hälfte aller Arbeitslosen unter 25 Jahren noch nie beschäftigt waren. In einigen südeuropäischen Ländern (Spanien, Italien und Griechenland) lagen die entsprechenden Anteile noch weit höher.
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Konietzka, D., Seibert, H. (2001). Die Erosion eines Übergangsregimes?. In: Berger, P.A., Konietzka, D. (eds) Die Erwerbsgesellschaft. Reihe „Sozialstrukturanalyse“, vol 16. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-09694-8_3
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