Zusammenfassung
Mit dieser Frage wird ein Thema aufgegriffen, das momentan sehr kontrovers diskutiert wird, nämlich die Frage, ob der Beruf im Kontext modernisierter Arbeitsbeziehungen auch zukünftig noch als ein geeignetes Organisationsmodell gelten kann. In der aktuellen Entberuflichungsdebatte lassen sich zwei Positionen gegenüberstellen: auf der einen Seite Vertreter der Industriesoziologie, die der Meinung sind, dass das Berufsprinzip insbesondere aufgrund seines berufsfachlichen Zuschnitts nicht in der Lage sei, industrielle Facharbeit zukünftig zu organisieren (Baethge & Baethge-Kinsky 1998; Dostal 1998). Dieser Position stehen auf der anderen Seite Vertreter der Berufs-und Wirtschaftspädagogik gegenüber, die bis auf wenige Ausnahmen das Berufsprinzip sehr wohl für ein zukunftstaugliches Modell halten und dies zum Teil sehr differenziert begründen. Es stellt sich angesichts der offensichtlichen Schwierigkeit, moderne Entwicklungen in der Arbeitswelt in traditionellen begrifflichen Kategorien zu thematisieren, die Frage: Was macht angesichts einer erodierenden Fachlichkeit die Berufsförmigkeit von Arbeit aus?
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Meyer, R. (2003). Bedeutet die Erosion des Fachprinzips das Ende der Berufe?. In: Reinisch, H., Beck, K., Eckert, M., Tramm, T. (eds) Didaktik beruflichen Lehrens und Lernens. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-09668-9_6
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