Zusammenfassung
Der am 11. September 2001 im hellen Sonnenlicht bewusst in Szene gesetzte tausendfache Mord in New York und Washington hat die Gefahr terroristischer Anschläge allgegenwärtig gemacht. Auch die nachfolgenden Attacken haben durch die Verwendung gefährlicher Technologien spektakuläre Verwüstungen angerichtet. Die Anschläge haben zu einer Verschärfung der Sicherheitspolitik in den Vereinten Nationen, in Nordamerika, Australien, in der Europäischen Union und den europäischen Nationalstaaten geführt. Schnell sind auch Gebote der political correctness aufgestellt worden, die zu Einheitsvorstellungen führen, die von Freund-Feind-Dichotomien bestimmt sind (vgl. Rüthers 1988: 136). Sie haben ein politisches Szenarium hervorgerufen, das zunehmend einem Holzschnitt ähnelt, dessen Farben schwarz und weiß sind. Eine der führenden Zeitungen Europas — die Neue Zürcher Zeitungl — stellt unter Hinweis auf Sicherheitsbehörden nicht von ungefähr fest, dass vorgefasste Meinungen bzw. Denkverbote der größte Feind seriöser Lagebeurteilungen seien.
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Tinnefeld, MT. (2003). Information, Datenschutz und Sicherheit. In: Fuchs, M., Luedtke, J. (eds) Devianz. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-09666-5_8
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