Zusammenfassung
Die späten sechziger Jahre stellen einen Wendepunkt in der Entwicklung des französischen Fernmeldewesens dar. Industrialisierung, Wachstum des Dienstleistungssektors und Verstädterung ließen die Nachfrage nach dem Telefondienst stetig steigen, das Telefon wurde zum begehrten Kommunikationsmittel. Die Proteste derer, die vergeblich auf einen Anschluß warteten oder tagtäglich mit den Unzulänglichkeiten des Telefondienstes zu kämpfen hatten, waren nicht mehr zu überhören. “Ein Sturm der Entrüstung erhob sich; lokale Abgeordnete und Mandatsträger, Unternehmerverbände und Ärztevereinigungen, ganze Teile der Bevölkerung sprachen mit einem Mal vom ‘scandale du téléphone’” (Nouvion 1982: 230).
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Literatur
In Frankreich existierte keine ‘Hausgewerkschaft’ der PTT. Innerhalb der PTT waren die Richtungsgewerkschaflen CGT, CFDT, CFTC und FO am stärksten vertreten. Insgesamt war das Personal “außerordentlich” stark organisiert (Le Diberder 1983: 66). “Trade Unions have no official channel of influence on the DGT. The latter, being a public administration, has the tradition of’neutrality’ which precludes any type of intervention of the so called ’private interests’ on the ’public interest’. Trade Unions, although rather mighty, are thus confined to the mere defence of the labor force working conditions” (Dang Nguyen 1988: 109 ).
Zwischen 1970 und 1975 wurden funf derartige privatwirtschaftliche Finanzierungsgesellschaften gegründet: Finextel, Codetel, Agritel, Creditel und Francetel. Kapitaleigner waren die großen französischen Banken und private Aktionäre (vgl. Le Diberder 1983: 75f.).
Ton angaben, waren nicht gewillt, gegen 3 Jacques Dondoux blieb nicht lange Direktor des CNET. Als einer der’Anfilhref der Rebellion gegen die neue Fühmng wurde er ins zweite Glied zurückversetzt. Die Linke setzte ihn 1981 an die Spitze der DGT.
Die Cit-Alcatel war aus einer Fusion der CGE-Töchter Cit und Alcatel im Jahre 1970 hervorgegangen.
Der eigentliche Kooperationspartner war nicht die Cit-Alcatel selbst, sondern eine Tochterfirma, die Société Lanionnaise d’ Électronique (SLE), an der die SFT Ericsson eine Minderheitsbeteiligung hielt (Griset 1989: 45).
Die Systeme von Siemens, Philips und Northern Electric waren bereits nach einer ersten Prüfung aus dem Wettbewerb gefallen; das Siemens-System war 40 Prozent teurer als die der Konkurrenz, die Systeme von Philips und Northern veraltet. Mit dem japanischen System hatten sich die Techniker nicht anfreunden können (Bertho 1981: 491 ).
Der Aufkauf der ITT-Tochter LMT verschaffte Thomson über deren Beteiligung an der Firma LTT einen Marktanteil von 26 Prozent in der drahtgebundenen Übertragungstechnik. 1978 übernahm Thomson die vollständige Kontrolle über die LTT (Nouvion 1982: 295).
So mutmaßte das Wochenmagazin ‘Le Point’: “In einem ihrer wichtigsten Geschäftsfelder verliert die CGE somit alle Hoffnungen und die nationale Führungsrolle. Geschäftliche Niederlage oder politische Kabale?chrw(133) Hierzulande, wo in den politischen Gefilden alles seinen Anfang nimmt und alles sein Ende findet, pfeifen es die Spatzen von den Dächern: die Regierung, angefiihrt von Giscard d’Estaing, macht sich daran, den Freunden von Georges Pompidou den Garaus zu machen” (Le Point, 17. 5. 1976, zit. nach Griset 1989: 49).
Dieses ‘Yalta der Elektronik’ - mit politischer Rückendeckung zustandegekommen - zielte auf die Schaffung von zwei international konkurrenzfähigen französischen Firmengruppen, die jeweils die gesamte Produktpalette abdeckten. Die CGE sollte sich demgemäß auf die Geschäftsbereiche Energieerzeugung und öffentliche Telekommunikation beschränken, Thomson im Gegenzug auf die Funkübertragungstechnik, die Unterhaltungselektronik und die elektronischen Bauelemente (Aurelle 1986: 58 ).
Als die deutsche Ausgabe 1979 erschien, waren in Frankreich bereits 90.000 Exemplare verkauft, alle größeren Zeitungen hatten dem Nora/Minc-Bericht mehrspaltige Besprechungen gewidmet. Allein in den ersten Monaten nach seiner Veröffentlichung war der Bericht Gegenstand von über zwanzig Rundfunk-und Fernsehsendungen (Nora/Minc 1979: 18).
Die DGT hatte 1977 in Grenoble eine Dependance des CNET zur Entwicklung integrierter Schaltkreise eingerichtet, hierf ir wurde 1981 ein Viertel des CNET-Budgets - von insgesamt 800 Mio. FF - aufgewandt (Le Bolloc’h 1986: 188). Zwischen 1981 und 1984 vergab die DGT für 725 Mio. FF FuE-Aufträge fur die Entwicklung elektronischer Bauelemente (Le Bolloc’h 1986: 371 ).
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Rose, C. (1995). Gesteuerte Konkurrenz. In: Der Staat als Kunde und Förderer. Reihe Gesellschaftspolitik und Staatstätigkeit, vol 7. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-09630-6_9
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