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Part of the book series: Reihe Gesellschaftspolitik und Staatstätigkeit ((GESPOL,volume 7))

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Zusammenfassung

Die Rechtsgrundlage für das französische Post- und Fernmeldewesen stellte der Code des Postes et Télécommunications (Code des P&T) von 1952 dar.1 Art. L 33 definierte das staatliche Fernmeldemonopol: “Telekommunikationseinrichtungen dürfen ausschließlich durch den Minister für Post und Fernmeldewesen oder mit seiner Genehmigung errichtet oder für die Übertragung von Nachrichten genutzt werden”. Ein expliziter Infrastrukturauftrag der Fernmeldeverwaltung — wie er in der Bundesrepublik vom Postverwaltungsgesetz vorgeben wurde — fehlte im französischen Fernmelderecht. Ebenso verlangte das Post- und Fernmeldegesetz nicht, daß Fernmeldenetze und -dienste von der PTT selbst bereitzustellen waren. Gemäß Art. L 33 Code des P&T konnte der Minister auch Dritten die Genehmigung für die Errichtung und Betreibung von Fernmeldeanlagen erteilen. Faktisch ist hiervon jedoch nur in Ausnahmefällen Gebrauch gemacht worden — die Reichweite der Fernmeldemonopole war in Frankreich und der Bundesrepublik vergleichbar umfassend.2 Nur im Bereich der Teilnehmerendeinrichtungen verzichtete die französische PTT — ähnlich wie die Bundespost — von Fall zu Fall auf die Ausübung ihres Angebotsmonopols (Dondoux 1983: 26).

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Literatur

  1. Der französische Staat hatte 1837 als einer der ersten der Welt ein Fernmeldemonopol für sich beansprucht. Der Geltungsbereich wurde 1850 auf die elektrische Telegrafie und 1879 auf die Telefonie ausgedehnt. Im Fall des Telefons wurde zunächst auf die Wahrnehmung des Monopols verzichtet. 1879 erhielten drei private Gesellschaften Konzessionen zur Betreibung örtlicher Netze. Zehn Jahre später beschloß die Nationalversammlung deren Nationalisierung (vgl. Bertho: 175ff.).

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  2. Allein die Gebühr für die Einrichtung eines Anschlusses war für die privaten Haushalte kaum aufzubringen. 1968 belief sie sich auf 600 Franc, der Mindestlohn im öffentlichen Dienst lag bei 661 Franc im Monat (Pinaud 1985: 145).

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  3. Prozent der Investitionsaufwendungen wurden zwischen 1951 und 1955 von der NATO finanziert; der Zustand des französischen Netzes war als Sicherheitsrisiko betrachtet worden (Ergas 1983: 9).

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  4. So stellte auch die Einrichtung des CNET Mitte der vierziger Jahre kein singuläres Ereignis in der französischen Forschungslandschaft dar, sondern war Bestandteil einer Reorganisation und Modernisierung der französischen Verwaltungsstrukturen und der0bernahme neuer staatlicher Aufgaben im Bereich der Wirtschaft, begonnen bereits unter dem Vichy Regime. Neben dem CNET wurden weitere öffentliche Forschungseinrichtungen geschaffen bzw. neustrukturiert: das Office de la Recherche Scientifique et Technique d’ Outre-Mer, das Institut National d’ Hygiène, das Centre National de la Recherche Scientifique, das Commissariat à l’ Energie Atomique etc. (vgl. Bertho 1990: 258 ).

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  5. Es ging dabei zunächst um die Auswahl eines Vermittlungssystems Mr das Pariser Netz. Zu dieser ‘Schlacht um das Wählamt Carnot’ und die Strukturen der französischen Fernmeldemärkte zu Beginn des Jahrhunderts vgl. Deloraine 1974: 72ff., Bertho 1981: 280ff., Nouvion 1982: 36ff., Aurelle 1996: 51ff., Cohen 1992: 38ff.

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  6. So auch in einer scharfen Kritik an den beschaffungspolitischen Praktiken des CNET, die 1970 eine Gruppe von Außenseitern innerhalb des Korps der Telekommunikationsingenieure unter dem Pseudonym ‘Ruges’ (ein Anagramm abgeleitet aus ‘Rue de Ségur’, dem Sitz des PTT-Ministeriums) veröffentlichte (Ruges 1970).

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  7. Der Begriff wurde ursprünglich auf die Rüstungsindustrie angewandt. Er beinhaltet das Fehlen von Konkurrenz und die Vernachlässigung von Kostenaspekten bei der Produktion (Cohen 1992: 90).

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© 1995 Springer Fachmedien Wiesbaden

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Rose, C. (1995). Die Politik des Arsenals. In: Der Staat als Kunde und Förderer. Reihe Gesellschaftspolitik und Staatstätigkeit, vol 7. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-09630-6_8

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-09630-6_8

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden

  • Print ISBN: 978-3-663-09631-3

  • Online ISBN: 978-3-663-09630-6

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