Zusammenfassung
Der die Bundesrepublik Deutschland lange Jahre prägende sozialstaatliche Konsens, dessen Stabilität und Breitenwirkung zweifelsohne durch die Erfahrungen mit Faschismus und Krieg, aber auch durch die spezifischen Bedingungen der nachfolgenden Systemkonkurrenz zu erklären sind, fhat begonnen, sich in den letzten Jahren aufzulösen. Mit der Auflösung dieses Konsenses wurden angesichts bestehender Struktur- und Akzeptanzprobleme kontroverse Diskussionen über die Ausgestaltung der deutschen Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung — nach dem Zweiten Weltkrieg ursprünglich als Soziale Marktwirtschaft eingefüihrt — wieder belebt. Die Frage, wie die deutsche Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung zukünftig ordnungspolitisch ausgestaltet werden soll, gewinnt dabei den Charakter einer gesellschaftspolitischen Richtungsentscheidung. Die Neubestimmung der so genannten Sozialen Marktwirtschaft setzt aber auch ihre Reform voraus, also keinesfalls eine Kultivierung einer wie auch immer gearteten “Weiter-So Mentalität”.
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Literatur
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Kruse, B., Schmidt, M. (1999). Zur Zukunftsfähigkeit der deutschen Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung hinsichtlich ihrer Markt- und Sozialorientierung. In: Lamnek, S., Luedtke, J. (eds) Der Sozialstaat zwischen “Markt” und “Hedonismus”?. Otto von Freising-Vorlesungen der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-09628-3_6
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