Zusammenfassung
Das Thema des politischen Extremismus hat nach den Ausschreitungen einer „rechtsextremistischen Subkultur“1 in Deutschland erneut an Aktualität gewonnen. Der gewalttätige Extremismus bildet jedoch nur ein Teil des Rechtsextremismus, denn rechtsextremistische Organisationen waren so gut wie nicht an den fremdenfeindlichen Übergriffen der vergangenen Zeit beteiligt2. Außerdem ist der Rechtsextremismus nur eine Variante des politischen Extremismus. Nach wie vor werden linksextremistische Gewalttaten und terroristische Attentate verübt. Zudem gibt es sowohl bei den Rechts- als auch bei den Linksextremisten zahlreiche Gruppierungen, die keine Gewalt anwenden. Frankreich ist ebenso mit Extremismus-Problemen konfrontiert, wobei die von der Front National erzielten hohen Erfolge, die weit über den Ergebnissen der rechtsextremistischen Parteien in Deutschland liegen, nur ein Teilaspekt sind.
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Literatur
Jesse, Extremismus, 1993, S. 11.
Vgl. Bundesamt für Verfassungsschutz, Gewalttaten, 1993.
Backes/Jesse, Politischer Extremismus, 1996, S. 19.
Vgl. zur Geschichte: Jaschke, Streitbare Demokratie, 1991, S. 35–36.
Vgl. Art. „Extremismus“ in: Ritter: Wörterbuch, 1972, Bd. 2, S. 884.
Vgl. Grand Robert de la Langue Française, Paris, 1985, Bd. 4, S. 343.
Zitiert in: Backes, Extremismus in demokratischen Verfassungsstaaten, 1989, S. 57.
Vgl. Backes/Jesse: Politischer Extremismus, 1996, S. 42–43.
Vgl. Funke, Offene Gesellschaft, 1978, S. 26.
Vgl. von Wartburg, Etymologisches Wörterbuch, 1934.
Funke, Offene Gesellschaft, 1978, S. 19.
Funke, Extremismus, 1978, S. 16–17.
Brockhaus, 19. Aufl. 1988, Vol. 7, S. 36.
Vgl. Rémond, Droites, 1982, S. 37.
Jérome Jaffré: „Plutôt qu’une extrême droite, il s’agit d’une,droite extrême` plus dure, plus tranchée que les autres composantes de l’opposition“, in: Le Monde vom 14. Februar 1984.
Vgl. Camus/Monzat, Droites nationales et radicales, 1992, S. 5.
Vgl. Backes, Rechts-und Linksradikale Intellektuelle, 1993.
Flechtheim, Extremismus, 1978, S. 56.
Im Larousse wird darauf hingewiesen, daß „radical“ im Sinne der Zugehörigkeit zu dem Radikalismus oder eines Verhaltens, das tiefgreifende Änderungen der Gesellschaft vorsieht, aus dem Englischen kommt. (Petit Larousse illustré, Paris, 1992, S. 849).
Vgl. Lagneau, Radicalism, 1972.
Auf Französisch bedeutet „radicalisme“ auch eine Geistesbewegung von absoluter Unnachgiebigkeit (dritte Bedeutung im Larousse), aber das ist nicht die gängige Verwendung dieses Begriffs.
Vgl. Backes, Extremismus in demokratischen Verfassungsstaaten, 1989, S. 65.
Vgl. Backes/Jesse, Totalitarismus, 1984, S. 17.
Vgl. Löwenstein, Militant democracy, 1937 und ders., Contrôle législatif, 1938.
Vgl. Adorno u.a., Authoritarian personality, 1950, S. 150.
Vgl. Arendt, Ideologie, 1960, S. 166.
Vgl. Backes, Extremismus in demokratischen Verfassungsstaaten, 1989, S. 68.
BMI, Verfassungsschutzbericht 1988 bis 1993, S. 4 im Vorwort von den Bundesministern des Innern Schäuble, Seiters und Kanther.
Vgl. Sartori, Demokratietheorie, 1992, S. 183.
Der Widerstand in einer gegen den Mehrheitswillen errichteten oder die elementaren Interessen der Bevölkerung außer acht lassenden Herrschaftsform ist nicht als Ausdruck extremistischen Verhaltens zu werten (z.B. Vater und Initiatoren der Französischen Revolution, Widerstandskämpfer des 20. Juli 1944, die Urheber der Aufstände vom 17. Juni 1953 in Berlin, sowie derjenigen 1956 in Ungarn und 1968 in der Tschechoslowakei).
BMI, Verfassungsschutzbericht 1987, 1988, S. 3.
Bracher/Funke/Jacobsen, Nationalsozialistische Diktatur, 1983, S. 22–24.
Alemann, Demokratie, 1984, S. 72.
Hans Buchheim, Totalitäre Herrschaft. Wesen und Merkmale, München 1962, S. 61, zitiert in: Funke, Offene Gesellschaft, 1978, S. 10.
Vgl. BVerfGE, 2 (12 f.), vgl. Kapitel III, 1.1.3, S. 195.
Backes, Extremismus in demokratischen Verfassungsstaaten, 1989, S. 16.
Backes/Jesse, Politischer Extremismus, 1996, S. 524.
Backes/Jesse, Politischer Extremismus, 1996, S. 45.
Backes/Jesse, Politischer Extremismus, 1996, S. 522.
Vgl. Backes, Extremismus in demokratischen Verfassungsstaaten, 1989, S. 94–103.
Popper, Feinde, 1980, S. 253.
Popper, Feinde, 1980, S. 254.
Vgl. Popper, Feinde, 1980, S. 255–259.
Diese Vorstufe wird im Grundgesetz zwar nicht vorgesehen, hat sich aber in den sechziger Jahren fìlr Fälle durchgesetzt, in denen es nicht opportun erschien, einen Antrag auf Feststellung der Verfassungswidrigkeit einer Partei zu stellen (vgl. Kapitel III, 2.1.1.3, S. 215).
Kriele, Verfassungsfeindlicher Extremismus/Radikalismus, 1980, S. 351.
Backes, Extremismus in demokratischen Verfassungsstaaten, 1989, S. 16 und 103.
Vgl. Backes/Jesse, Politischer Extremismus, 1996, S. 261–268; Backes, Extremismus in demokratischen Verfassungsstaaten, 1989, S. 298–311.
Vgl. Backes, Extremismus in demokratischen Verfassungsstaaten, 1989, S. 111.
Vgl. Tocqueville, Démocratie, 1981, S. 352–360.
Vgl. Seeliger, Grauzone, 1990.
Vgl. GÖssner, Republikaner, 1994; Funk, Republikaner, 1989.
Backes/Jesse, Politischer Extremismus, 1996, S. 50 und Narr, Extremismus der Mitte, 1993.
Vgl. Moreau/Lang, PDS, 1994; Gemer, PDS, 1994; Rommelfanger, PDS, 1992.
Der Präsident des Landesverfassungsschutzes in Brandenburg, Wolfgang Pfaff, will auf die Beobachtung der PDS verzichten, weil die PDS in Brandenburg sich in das „demokratische Parteienspektrum“ füge (s. Artikel in: Süddeutsche Zeitung von 24. und 29./30. Juli 1995).
Mehr zum Extremismusbegriff in anderen westlichen Demokratien in: Canu, Extremismusbegriff, 1997.
Vgl. Aubry/Duhamel, Dictionnaire, 1995, S. 93–94.
Merk, Extremismus, 1978, S. 129.
Seit der Revolution aber wird die Opposition als „ennemis du régime“ definiert, wobei diese Definition an sich keine negative Konnotation hat. 1901 benutzte Zola den Ausdruck „ennemi public”, um jemanden zu bezeichen, der eine Gefahr filr die Gemeinschaft durch seine Feindschaft zur bestenden Ordnung der Gesellschaft verkörpert, seine Motivation dafür muß aber nicht die Ablehnung der Demokratie sein (Vgl. Grand Robert de la langue française, 2. Aufl., Paris 1985, Bd. 3, S 1004).
Bourseiller, Ennemis, 1989, S. 201.
Vgl. Biard, Extrême gauche, 1978 oder Bourseiller, Ennemis, 1989.
Vgl. Kapitel 1I1, 2.1.2.2, S. 223.
Vgl. Le Monde vom 8./9. Juni sowie 12./13. Juni und Le Canard Enchaîné vom 12. Juni 1996. „Le Monde“ wurde von der Cour d’Appel de Versailles am 7. Juni verurteilt, eine Gegendarstellung von Le Pen zu veröffentlichen. Diese bezog sich auf dem Artikel „les squatters du racisme”, der vom Mord an Brahim Bouaram am 1. Mai 1995 handelte: Er wurde von Skinheads in die Seine geworfen. In einem Brief an die Zeitung stellte Le Pen fest, daß in diesem Artikel behauptet werde, daß die FN eine rassistische, fremdenfeindliche, gar faschistische Partei sei, was nicht stimme. Ähnlich wurde Libération von der Cour d’Appel de Paris zur Veröffentlichung von Gegendarstellungen von dem „Club de l’Horloge“ und von „Présent”, die als rechtsextremistisch gekennzeichnet wurden, verpflichtet. Im Oktober 1995 hatte Le Pen ein Schreiben an alle Zeitungen geschickt, in dem er ihnen eine Gegendarstellung für jeden Artikel androhte, in dem er als „extrême droite“ abqualifiziert werde, weil dieses Wort Gewaltanwendung impliziere. In zweiter Instanz bekamen die Zeitungen Recht. Jetzt muß der Kassationshof entscheiden.
Vgl. Umfrage Ipsos-Libération: 73 Prozent „Ie FN est un parti d’extrême droite“ (in Libération vom 16. September 1996) und Umfrage CSA: 78 Prozent „une formation d’extrême droite” (in: Le Monde vom 12. Februar 1997).
Narr, Radikalismus/Extremismus, 1980, S. 367.
Vgl. Merk, Extremismus, 1978, S. 128.
Jaschke, Streitbare Demokratie, 1991, S. 49.
Vgl. Jaschke, Streitbare Demokratie, 1991, S. 33–61. Darüber hinaus hat sich Jaschke auf die Untersuchung des Rechtsextremismus spezialisiert, wie z.B. in: Dudek/Jaschke, Rechtsextremismus, 1984 und Jaschke, Rechtsextremismus, 1994.
Backes, in: Backes/Jesse: Jahrbuch E & D, 1992, S. 281.
Vgl. Jaschke, Streitbare Demokratie, 1991, S. 47.
Jaschke, Streitbare Demokratie, 1991, S. 47 (Hervorhebungen im Original).
Sack, Gegenstand, 1984, S. 31 (Hervorhebungen im Original).
Vgl. Jaschke, Streitbare Demokratie, 1991, S. 48.
Vgl. Kapitel I, 2.2.2, S. 92.
Vgl. Pfahl-Traughber, Extremismusbegriff, 1992, S. 81–86.
Vgl. Stöss, Partei-Handbuch, 1983/84, S. 17–309.
Vgl. Meyer, Fundamentalismus, 1989, S. 13–22 und Meyer, Aufstand, 1989.
Vgl. Wagner, Autonome, 1993, S. 77–96.
Vgl. Wagner, Terroristische Tendenzen, 1993.
Kirchheimer, Opposition, 1974, S. 58.
Vgl. Lipset/Lazarsfeld/Barton/Linz, Psychology of political behavior, 1954, S. 1135, eigene Übersetzung.
Vgl. Pierce/Converse, Political Representation, 1986, S. 111–150, hier S. 115–116; ähnliche Ergebnisse für Italien in: PierceBames, Public opinion, 1970.
Vgl. Barnes/Kaase, Political Action, 1979, S. 227–233.
Sontheimer, Antidemokratisches Denken, 1983, S. 10.
Vgl. Arendt, Totale Herrschaft, 1955.
Vgl. FriedrichBrzezinski, Totalitarian Dictatorship, 1956.
Vgl. über die Debatte zum Totalitarismus: Backes/Jesse, Totalitarismus, 1984, S. 47–102 und ders., Totalitarismus, 1992; Geiss, Totalitarismen, 1993; Löw, Totalitarismus, 1988.
Backes, Extremismus in demokratischen Verfassungsstaaten, 1989, S. 41.
Vgl. Dupeux, Stratégie communiste, 1976.
Vgl. Sternhell, Ni droite, ni gauche, 1983.
Vgl. Monzat, Droite extrême, 1992, S. 49–82.
Vgl. Mayer/Perrineau, Front National, 1990. Nur 12% der FN-Wähler haben schon mal einen Kommunisten gewählt, 3% einen extremen Linken, 50% einen Sozialisten (S. 169) und soziologisch ist die Wählerschaft „interclassiste“ (S. 168).
Vgl. Aubry/Duhamel, Dictionnaire, 1995, S. 94–94.
Grebing, Linksradikalismus, 1971.
Sontheimer, Gefahr, 1970, S. 41.
Vgl. Eysenck, Psychology, 1955, S. 109–111.
Vgl. Klingemann/ Pappi, Politischer Radikalismus, 1972, S. 111.
Vgl. Klingemann/Pappi, Politischer Radikalismus, 1972, S. 72–75.
Vgl. Backes, Extremismus in demokratischen Verfassungsstaaten, 1989, S. 113–287.
Vgl. Horchern, Rechtsextremismus, 1978, S. 202; Funke, Geistige Wurzeln, 1993; PfahlTraughber, Rechtsextremismus, 1993.
Vgl. Rials, Légitimisme, 1983 und Bourseiller, Ennemis, 1989, S. 147–161.
Vgl. Schieder, Faschismus, 1983 und Michel, Fascismes, 1977.
Doll, Rechtsextremismus, 1992, S. 78.
Vgl. Wieviorka, Terroriste, 1984, S. 122–123.
Mehr dazu in: LfV Berlin, Neue Rechte, 1994; Moreau, Neue Religion der Rasse, 1983, S. 122–162; Monzat, Droite extrême, 1992, S. 206–244.
Vgl. Pfahl-Traughber, Rechtspopulistische Parteien, 1993, S. 39–56; Betz, Radikal rechtspopulistische Parteien, 1991.
Pfahl-Traughber, Rechtsextremismus, 1993, S. 152.
Mehr dazu in: Pfahl-Traughber, Rechtsextremismus, 1993, S. 150–164; LMI Mecklenburg-Vorpommern, Skinheads, 1992; LMI Nordrhein-Westfalen, Skinheads, 1992 und 1993; LMI Niedersachsen, Skinheads, 1993.
Vgl. dazu: Gehrmann, Hooligans, 1990.
Vgl. Monzat, Droite extrême, 1992, S. 177–205.
Vgl. als Antwort dazu Vidal-Naquet, Assassins de la mémoire, 1991.
Mehr dazu in: LfV Bayern, Revisionismus, 1993; LfV Berlin, Revisionismus, 1994.
Die Fraternité Saint Pie X hat einen hohen Einfluß in nationalistischen und monarchistischen Milieus sowie bei den Pétain-Anhängern. Das Attentat auf das Kino Saint-Michel bei der Ausstrahlung des Films „Die letzte Versuchung Christus“ wurde diesen Integristen zugeschrieben. Sie sind auch aktiv in den Anti-Abtreibungs-Kommandos (Vgl. Bourseiller, Ennemis, 1989, S. 139–146 und Camus/Monzat, Droites nationales et radicales, 1992).
Backes/Jesse, Politischer Extremismus, 1996, S. 45 und S. 520.
Eine noch marginalere Rolle spielen die rechtsextremistischen Anarchisten (vgl. Richard, Anarchistes de droite, 1991).
Vgl. Bloch, Antifaschismuskampf, 1994; Rudzio, Autonome Gewalt, 1994; ders., Antifaschismus, 1994.
Vgl. Wagner, Autonome, 1993, S. 77–96; Rannacher, Neue Dimension der Gewalt, 1993; LMI Nordrhein-Westfalen, Autonome, 1992; LW Berlin, Linksextremismus, 1995.
Zu der Studentenbewegung in Frankreich und den daraus entstandenen linksextremistischen Bewegungen (Gauchisme und Nouvelle Gauche): s. Paas, Linksradikalismus, 1988, S. 182–241.
Vgl. Rials, Légitimisme, 1983.119 Vgl. Kessel, Le mouvement „maoiste“, 1972/1978. Zu den Maoisten und Trotzkisten vgl: Paas, Linksradikalismus, 1988, S. 186–190.
Vgl. Arvon, Gauchisme, 1974 und Paas, Linksradikalismus, 1988, S. 182–183 und 194197.
Die PCF hat sich nicht grundsätzlich verändert wie die spanische und vor allem die italienische kommunistische Partei, die ab 1956 nicht mehr moskautreu wurde und eine italienische Lösung auf dem Weg zum Kommunismus suchte. Am XXII. Kongreß der Partei in Februar 1976 wurde aber das Ziel der Diktatur des Proletariats verabschiedet. Die Allianz mit den Sozialisten hat zu weiteren Kompromissen geführt.
Vgl. Maitron, Mouvement anarchiste, 1975 und Paas, Linksradikalismus, 1988, S. 217241.
Scheuch, Links-Rechts-Schema, 1992, S. 376.
Die NPD erreichte zwischen sieben und acht Prozent der Stimmen in Bayern, Hessen und Niedersachsen, neun Prozent in Bremen und fast 9,8 Prozent in Baden-Württemberg.
Jacques Peyrat, der nach langjähriger Mitgliedschaft in der Front National ausgetreten ist, um seine Chancen für die Kommunalwahl zu vergrößern, ist zum Bürgermeister von Nizza gewählt worden. Am 24. November 1996 organisierte er ein sehr umstrittenes Referendum zu einem Erlaß über die Vertreibung von Obdachlosen aus dem Stadtzentrum. Zur Politik der drei FN-Bürgermeister: Soudais, Front National, 1996, S. 15–60.
Laut Meinungsumfragen von Ipsos und Libération fänden 36,5 Prozent der Franzosen es schlecht, wenn die FN Abgeordneten in der Nationalversammlung hätten, 41,5 Prozent fänden es gut (in: Libération vom 16. September 1996). Jedoch meinen laut Umfrage von CSA in Februar 1997 70 Prozent der Franzosen, daß die FN „Abgeordnete in der Nationalversammlung haben darf, weil sie ein Teil der Bevölkerung repräsentiert“ (in: Le Monde vom 12. Februar 1997).
Festgestellt von Klingemann/Pappi, Politischer Radikalismus, 1972, S. 35 und in SINUS, Rechtsextreme Einstellungen, 1980, S. 31 und von Klingemann, Wählerbewegungen zur NPD, 1971, S. 571.
BMI, Verfassungsschutzbericht 1991, 1992 und Gespräch mit Patrick Moreau am 4. Juli 1995.
Vgl. Biard, Extrême gauche, 1978.
Vgl. Camus/Monzat, Droits nationales et radicales, 1992.
Vgl. Bourseiller: Ennemis, 1989, S. 201–202 und Liste S. 206–210.
Diese Commission wurde 1947 von René Cassin gegründet und geleitet, um eine Menschenrechtserklärung auszuarbeiten, welche 1948 verabschiedet wurde.
gab es zwischen zwei und drei Tausend Anarchisten (vgl. Maitron, Mouvement anarchiste, 1975). 1968, als die Politik der PCF in Algerien und die Vorschläge von Thorez zu einer friedlichen Entwicklung zum Sozialismus, ftlllten sich die Reihen der Linksextremisten, insbesondere der Trotzkisten und Maoisten (vgl. Kessel, Le mouvement „maoiste“, 1972/1978).
Vgl. Beschreibung der Organisation und der Nebenorganisationen in: Camus/Monzat, Droites nationales et radicales, 1992. Die Front National hätte sogar 100.000 Mitglieder laut Anne-Marie Duranton-Crabol (in: Duranton-Crabol, Europe de l’extrême droite, 1991).
Vgl. Moreau, Héritiers, 1994, S. 416
BKA, Rechtsextremismus, 1993, S. 77.
Bevölkerungszahlen aus dem Statistischen Jahrbuch 1994/1995 (Deutschland Ende 1992: 80,6 Mio. Einwohner) und Frémy, Quid 1995 (Frankreich 1.1.1994 57,8 Mio. Einwohner).
Vgl. Backes/Jesse, Politischer Extremismus, 1996, S. 421.
Vgl. Noelle-Neumann/Ring, Extremismus-Potential, 1984; Habermas/von Friedeburg/ Oehler/Weltz, Student, 1961; Gessenharter/Fröchling/ Krupp, Rechtsextremismus, 1978.
Vgl. Adomo/Frenkel-Brunswik/Levinson/Sanford, Authoritarian personality, 1950, S. 222–279.
Vgl. Freyhold, Autoritarismus, 1971, S. 19.
Vgl. Kapitel I, 2.1.2.2, S. 85.
Vgl. Schumann, Politische Einstellungen, 1986.
Vgl. u.a. Willems, Fremdenfeindliche Gewalt, 1993; Willems/Würtz/Eckert, Fremdenfeindliche Straftäter, 1994; Heitmeyer, Rechtsextreme Orientierungen, 1987; ders., Desintegrationsprozesse, 1993; ders., Gewalt-Dilemma, 1994 (mit einem Vergleich mit Frankreich von Dietmar Loch).
Weitere soziologische Untersuchungen haben versucht das Extremismuspotential zu messen: z.B. Habermehl, Faschistoid, 1979 (kommentierte Zitaten über die Haltung zur Diktatur und Demokratie, zur Todesstrafe, zum Terrorismus, zum Militarismus, zu der Ausländerzahl, zu der NS-Zeit und Adolf-Hitler und dem Stolz, Deutsche(r) zu sein). In ähnlicher Weise analysierte Michel Wieviorka das Phänomen des Rassismus in Frankreich, in: Wieviorka, France raciste, 1992.
In der empirischen Extremismusforschung wird oft ein „Protestpotential“ gemessen. Protest bedeutet ursprünglich „Einspruch, Verwahrung oder Widerspruch” aus dem lateinischen „protestari“ öffentlich als Zeuge auftreten, öffentlich aussagen, laut verkünden. Protestieren heißt nicht Extremist sein. Der Protest kann sich im Rahmen der Opposition befinden, ohne daß er sich gegen das System wehrt. Unter diesem Vorbehalt müssen alle empirischen Ansätze betrachtet werden.
Scheuch/Klingemann, Rechtsradikalismus, 1967, S. 25.
Dieses wurde auch in der ipos Studie (ipos, Innenpolitik, 1993) übernommen: Teilnahme an Protestformen: Unterschriften, Demonstrationen, Demonstrationen mit Gewalt, Be-schädigug von Einrichtungen, Bürgerinitiative, Verkehrsblockade, Besetzen von Baugebäuden, Malen von Parolen an Wände (S. 46–52).
Vgl. INFRATEST-Wirtschaftsforschung, Politischer Protest, 1980. Das Protestpotential unter Jüngeren war größer: Eine Bereitschaft zu illegalen Vorgehensweisen fand sich 1980 bei 13 Prozent der 16–35 Jährigen bei Rechtsextremisten und 18 Prozent bei Linksextremisten.
Vgl. INFRATEST-Wirtschaftsforschung, Politischer Protest, 1980, S. 88.
Die Kategorien werden auf der Basis der Einstellung zur freiheitlichen demokratischen Grundordnung (Ziele und Mittel) errichtet: Der Konventionalismus beruht auf Positionen der Duldung oder der Akzeptanz der Demokratie. Der Radikalismus wird als die kritische Hinterfragung der Demokratie mit maximaler Ausnutzung des freien Interpretationsspielraums definiert. Der Extremismus zielt auf die Ablehnung und/oder auf die Beseitigung der freiheitlichen demokratischen Grundordnung ab (vgl. INFRATEST-Wirtschaftsforschung, Politischer Protest, 1980, S. 28).
SINUS, Rechtsextreme Einstellungen, 1980, S. B.
Vgl. Noelle-Neumann/Ring, Extremismus-Potential, 1984.
Vgl. Noelle-Neumann/Ring, Extremismus-Potential, 1984, S. 42–44.
Vgl. Noelle-Neumann/Ring, Extremismus-Potential, 1984, S. 54.
Vgl. Scheuch, Links-Rechts-Schema, 1992, S. 385.
Vgl. Klingemann/Pappi, Politischer Radikalismus, 1972, S. 39.
Herz, Soziale Bedingungen, 1975, S. 32–35.
Scheuch, Links-Rechts-Schema, 1992, S. 392.
SINUS, Rechtsextreme Einstellungen, 1980, S. 10 und 75–76.
Vgl. EMNID, Innere Sicherheit, 1992.
Vgl. ipos, Innenpolitik, 1993 und 1995.
Vgl. Noelle-Neumann/Ring: Jahrbuch der Demoskopie, 1983, S. 79, 177–195, 219–227 und Noelle-Neumann/Köcher, Jahrbuch der Demoskopie, 1993, S. 73, 147–149, 371–395, 530–542, 558–571.
Vgl. Eurobarometer, Rassismus, 1989.
Backes, Extremismus in demokratischen Verfassungsstaaten, 1989, S. 320.
Vgl. Werthebach, Verschärfen, 1994, S. 10.
Vgl. Monet, Polices, 1993, S. 153.
Vgl. Backes, Extremismus in demokratischen Verfassungsstaaten, 1989, S. 280–281.
Vgl. Berstein/Milza, Histoire du XX`m` siècle, 1984, Band 2, S. 134.
Vgl. Backes/Jesse, Politischer Extremismus, 1996, S. 426.
Eine Ausnahme bildet Nordirland und die IRA für das britische System.
Lane/Sears, Public opinion, 1964, S. 105–110.
Alain Lancelot, in: Encyclopedia Universalis, 1985, S. 1095.
Vgl. EMNID, Innere Sicherheit, 1992, S. 17.
Vgl. Tabelle 4, S. 57.
Vgl. Plakate der CSU in München - Allgemein repräsentativ für die CDU-CSU Kampagne, in der versucht wurde, die SPD als Koalitionspartner der PDS darzustellen.
Vgl. Backes/Jesse, Politischer Extremismus, 1996, S. 434.
Vgl. Aubry/Duhamel: Dictionnaire, 1995, S. 109 und Canu/Geisler, Vitrolles, 1997.
Vgl. Scheuch/Klingemann, Rechtsradikalismus, 1967, S. 12.
Vgl. Scheuch/Klingemann, Rechtsradikalismus, 1967, S. 19–20.
Vgl. Laufer, Kriterium, 1961, S. 206–207.
Vgl. Mill „On Liberty“, in: Manent, Libéraux, 1986, Bd. 2, S. 350–376, insb. S. 355.
Vgl. Tocqueville, Démocratie, 1981, Band I, 2. Teil, Kapitel VII.
Vgl. Popper, Feinde, 1980, S. 237: Unter allen politischen Idealen ist das gefährlichste Ideal, das die Leute glücklich machen will, weil es zur Utopie und Romantik führt.
Vgl. Sartori, Demokratietheorie, 1992, S. 87.
Vgl. Rufin, Dictature libérale, 1994.
Vgl. Rufin, Dictature libérale, 1994, S. 181–209 und S. 266 (Beurs sind die Kinder von Immigranten aus Nordafrika, die in Frankreich geboren wurden).
Vgl. Rufin, Dictature libérale, 1994, S. 282 und 286–288.
Sartori, Demokratietheorie, 1992, S. 130.
Freyhold, Autoritarismus, 1971, S. 90.
Dahrendorf, Gesellschaft und Demokratie, 1965, S. 327.
Vgl. Goguel/Grosser, Politique en France, 1984, S. 15–25.
BerelsonlLazarsfeld/McPhee, Voting, 1954, S. 314–315.
Jesse, Streitbare Demokratie, 1989, S. 1014.
Gespräch mit Aimée Dubos am 17. März 1994.
Gespräch mit RG1 am 25. April 1995.
Vgl. Backes, Extremismus in demokratischen Verfassungsstaaten, 1989, S. 31.
Im einzelnen gibt es keinen Eintrag zu Extremismus im: - Dictionnaire de l’Académie française, 7. Aufl., Paris 1978; Encyclopedia Universalis, Paris 1985; Littré, Paris 1964, Bd. 3. - Encyclopedia Britannica macropedia; Collier’s Encyclopedia 1969; Dictionnary of social Sciences 1964; Encyclopedia of Sociology; The Social Science Encyclopedia 1985; International Encyclopedia of the Social Sciences 1968.
Bittner, „Radicalism“ in: IESS, Band 3, New York, 1968, S. 249–300.
Grand Larousse Encyclopédique, Paris 1961, Bd. 4, S. 868; Le Grand Robert de la langue française, 2. Aufl., Paris 1985, Bd. 4, S. 343; Trésor de la Langue Française (XIX` et XX` siècles) CNRS, Paris 1980 Bd. 8.
Vgl. Brockhaus, 19. Aufl., Mannheim 1988, Bd. 7, S. 36; Meyers Enzyklopädisches Lexikon Mannheim u.a. 1975, Bd. 14, S. 365–369: „Politische Kriminalität“ (Normative Negativdefinition von Werner Maihofer); Staatslexikon der Görresgesellschaft: nur „Verfassungswidrigkeit” und „Verfassungsschutz“.
Backes/Jesse, Extremismusforschung, 1987, S. 25.
Vgl. Backes, Extremismus in demokratischen Verfassungsstaaten, 1989, S. 33. (Vgl. Tabelle 19, S. 97).
Vgl. Kapitel I, 2.1.1.4, S. 72 f.
Vgl. Leggewie, Druck von rechts, 1993. Die Gefahr für die wiedervereinigte Bundesrepublik kommt fur Leggewie eindeutig von rechts. Berlin ist nicht Bonn. Berlin muß lernen, was Bonn bereits nach dem Zweiten Weltkrieg gelernt hat.
Backes/Jesse, Totalitarismus, 1984, S. 9.
Vgl. Analyse der Literatur zum Extremismus in: Backes, Extremismus in demokratischen Verfassungsstaaten, 1989, S. 31–85; der Literatur zur streitbaren Demokratie in: Jesse, Streitbare Demokratie, 1989, S. 65–148; der Neuerscheinungen in Jahrbuch E & D.
Vgl. Backes, Rechtsextremismus in demokratischen Verfassungsstaaten, 1987, S. 73–89: Analyse der Veröffentlichungen über Rechtsextremismus.
Vgl. Dudek/Jaschke, Rechtsextremismus, Band 1, 1984, S. 19 und Backes, Extremismus in demokratischen Verfassungsstaaten, 1989, S. 71–74.
Backes/Jesse, Extremismusforschung, 1987.
Vgl. Aron, Démocratie et totalitarisme, 1965.
Vgl. Revel, Totalitäre Versuchung, 1976 und ders., Demokratien, 1984.
Vgl. Bosshart, Intellektualität, 1992. Ähnliche Feststellung von Francois Furet in: Furet, Passé d’une illusion, 1995, S. 355–363.
Vgl. Sternhell, Ni droite, ni gauche, 1983 und Grosser, Nazisme, 1984, S. 231–250.
Vgl. Hermet/Hassner/Rupnik, Totalitarismes, 1984.
Vgl. Hassner, Totalitarisme, 1984, S. 36.
Vgl. Bosshart, Intellektualität, 1992, S. 9 und 14–15.
Vgl. Poliakov, Totalitarismes, 1987.
Vgl. Esprit Heft 1/1996 unter dem titel „Le totalitarisme: un cadavre encombrant. La place de l’énigme totalitaire au XX` siècle“, S. 101–139.
Furet, Passé d’une illusion, 1995, S. 39
Vgl. Furet, Passé d’une illusion, 1995, S. 189 (auch S. 147 und 249–363).
Backes, Extremismus in demokratischen Verfassungsstaaten, 1989, S. 80.
Vgl. u.a. Ignazi/Ysmal, Extreme right-wing parties, 1992; Harris, Dark side, 1994; Duranton-Crabol, Europe de l’extrême droite, 1991; Cheles/FergusonNaughan, Neo-Fascism, 1991.
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Canu, I. (1996). „Extremismus“ als Forschungsgegenstand in Deutschland und Frankreich. In: Der Schutz der Demokratie in Deutschland und Frankreich. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-09626-9_2
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