Zusammenfassung
Serbien taucht in den Quellen erstmals im sechsten Jahrhundert n. Chr. in seiner Urform „Weißserbien” auf. Das so bezeichnete Gebiet lag zwischen Weichsel und Dnjepr, wo sich noch heute Überreste dieses Namens finden lassen. Von dort zogen viele slawische Stämme unter dem Ansturm hunnischer und awarischer Kriegszüge nach Westen und Südwesten. Dieser gewaltige Migrationsprozess setzte in den ersten Jahrzehnten des siebten Jahrhunderts ein und dauerte fast zwei Jahrhunderte. Nach dem Aufbruch aus ihrer Urheimat überquerten die slawischen Stämme die Karpaten, bewegten sich allmählich über Dakien und die pannonische Tiefebene auf Save und Donau zu, um dann über die Grenzen des Byzantinischen Reiches hinweg in den Balkanraum einzudringen, ohne jedoch eine feste Organisationsform mitzubringen. Erst im Verlaufe von Jahrzehnten entstanden einzelne Volksverbände mit eigenen Namen (darunter Serben und Kroaten (→ Kap. 1). Der erste sichere Beleg der Bezeichnung der Serben auf der Balkanhalbinsel datiert aus dem Jahre 822.
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Literatur
Überblicke bieten: Wolfgang Libal, Die Serben. Blüte, Wahn und Katastrophe, München, Wien 1996;
ausführlicher: Tim Judah, The Serbs. History, Myth and the Destruction of Yugoslavia, New Haven, London 1997.
Eine Gesamtdarstellung ist; Istorija srpskog naroda, 6 Bde., Belgrad 1981 ff. (Geschichte des serbischen Volkes).
Wichtig für die mittelalterliche Geschichte: Sima Ćirković, Srbi u srednjem veku, Belgrad 1995, (Die Serben im Mittelalter);
außerdem immer noch von Wert die klassische Darstellung von Constantin Jireček, Geschichte der Serben, Gotha 1911–1918. Zu beachten sind ferner die Literaturhinweise zu → Kap. 1, weiterhin zu → Kap. 21 über die Verwendung historischer Themen in der serbischen Nationalmythologie.
Wichtige Arbeiten über das neuzeitliche Serbien: Latinka Perović, Srpski socialisti XIX veka, Bd. 1 – 3, Belgrad 1985, 1995 (Serbische Sozialisten im 19. Jh.);
Latinka Perović, Rusko-srpske revolucionarne veze, Belgrad 1995 (Russisch-serbische revolutionäre Verbindungen);
Latinka Perović, Srbija u modernizacijskim procesima XX veka, Belgrad 1994; dies. (Hg.), Srbija u modernizacijskim procesima XIX i XX veka, Belgrad 1998 (Serbien in den Modernisierungsprozessen des 19./20. Jahrhunderts);
Michael Boro Petrovich, A History of Modern Serbia, 1804–1918, 2 Bde., New York, London 1976;
David Mackenzie, Ilija Garašanin: Balkan Bismarck. New York 1985, Wolf D. Behschnitt, Nationalismus bei Serben und Kroaten 1830–1914. Analyse und Typologie der nationalen Ideologie, München 1980
Charles Jelavich, Tsarist Russia and Balkan Nationalism. Russian Influence in the Internal Affairs of Bulgaria and Serbia 1879–1886, Berkeley and Los Angeles 1958
sowie: Wayne S. Vucinch, The First Serbian Uprising 1804–1813, New York 1981
Wayne S. Vucinch, Serbia between East and West. The Events of 1903–1908, Stanford 1954.
Zur Ideengeschichte: Duncan Wilson, The Life and Time of Vuk Stefanović Karadzic 1787–1864: Literacy, Literature and National Independence in Serbia, Oxford 1970;
W. D. McClellan, Svetozar Marković and the Origins of Balkan Socialism, Princeton 1964.
Zur Sozialgeschichte: Holm Sundhaussen, Historische Statistik Serbiens 1834–1914. Mit europäischen Vergleichsdaten, München 1989;
Marie-Janine Calic, Sozialgeschichte Serbiens 1815–1941. Der aufhaltsame Fortschritt während der Industrialisierung, München 1994.
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Perović, L. (1999). Serbien bis 1918. In: Melčić, D. (eds) Der Jugoslawien-Krieg. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-09609-2_6
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Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
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