Zusammenfassung
Kinder und Jugendliche wachsen heute in einer Umwelt auf, die sich durch ein zunehmendes Potential an Vielfalt charakterisieren lässt. Die Ausbildung eigener Identität, die Gestaltung eigener Lebensräume und die damit verbundene Entwicklung von Werthaltungen werden von verschiedenen Faktoren beeinflusst — der Familie, den Peergroups, der Schule bzw. deren Bezugspersonen und von individuellen und gesellschaftlichen Vorstellungen von Arbeit, Familie, Beruf, Freizeit und Lifestyle. Die Entwicklung von Identität ist für Kinder und Jugendliche heute vor allem deshalb eine Herausforderung, weil das breite Spektrum von Werthaltungen dem Einzelnen keine klare Orientierung mehr bietet und eine intensive Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Positionen nicht nur sinnvoll, sondern auch notwendig werden lässt. Einen großen Teil ihrer Vorstellungen entwickeln die Jugendlichen nicht in unmittelbaren Erfahrungen und Interaktionen, sondern über die Vermittlung in Medien, die als Sozialisationsinstanz in der Entwicklung von Kindern und Jugendlichen heute eine bedeutsame Rolle spielen: Sie prägen inhaltliche Vorstellungen, vermitteln Verhaltensorientierungen, nehmen Bedürfnisse auf und kanalisieren sie gegebenenfalls, sie bestimmen Themen, strukturieren Tagesabläufe und verändern Kommunikations- und Interaktionsformen. Dies gilt für traditionelle Print-, Hör- und AV-Medien ebenso wie für neue elektronische, computerbasierte Medien. Letztere beeinflussen die momentane Entwicklung der Medienlandschaft in besonderer Weise. Diskussionen um Virtualität, Vernetzung und Globalisierung, die auch in der Öffentlichkeit breiten Raum einnehmen, deuten dies an.
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Herzig, B. (2001). Medienhandeln und Verantwortung. Zur Förderung eines verantwortungsbewussten Umgangs mit (neuen) Medien. In: Schweer, M.K.W. (eds) Der Einfluss der Medien. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-09598-9_12
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