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Part of the book series: Forschung ((FPOLIT,volume 108))

Zusammenfassung

Wenn sich die Demographen nicht verrechnet haben, hat die Weltbevölkerung kurz vor der Wende zum 21. Jahrhundert die 6-MilliardenMarke überschritten. Diese Zahl markiert zugleich eine komplexen Problemzusammenhang: Wie sollen so viele Menschen friedlich miteinander leben und dabei zugleich ihre eigenen Lebensgrundlagen sowie die zukünftiger Generationen erhalten? Daß dieser Zusammenhang als Bevölkerungsproblem gekennzeichnet wird, ist Resultat eines Diskurses, der das Wachstum und die Verteilung der Bevölkerung als eine zentrale Ursache globaler und lokaler Krisenerscheinungen ausweist. Die in diesem Diskurs zirkulierenden Argumente besitzen eine hohe Plausibilität und werden durch umfangreiche wissenschaftliche Studien gestützt. Diese bilden zugleich die Begründung für zahlreiche Versuche einer Bevölkerungspolitik,welche darauf abzielt, das Wachstum und die Verteilung der Bevölkerung zu beeinflussen. Diesen Bevölkerungs-Diskurs hat die vorliegende Studie zum Gegenstand. Er verläuft sowohl im Felde der Politik als auch in dem der Wissenschaft, findet aber seine Spezifität dort, wo sich beide Diskursfelder verschränken. Der Bevölkerungsdiskurs formiert und transformiert sich in einem komplizierten Zusammenspiel abstrakter wie konkreter Wissensformen und Machtstrategien. Auf jene Verknüpfung von Wissenschaft und Politik, von Wissen und Macht im Bevölkerungsdiskurs focussiert mein Untersuchungsinteresse. Ein Ziel dieser Arbeit ist es, die Ordnung und Funktion dieses Diskurses darzustellen und das Zusammenspiel von Wissen und Macht durchsichtig zu machen. Herauszuarbeiten ist das Verhältnis von wissenschaftlichem Wissen und politischen Praktiken, die sich auf den Gegenstand Bevölkerung beziehen. Aufgezeigt werden soll, wie sich dabei verschiedene Diskursformationen kreuzen, bündeln und überlagern. Doch geht es nicht einfach um das Verhältnis zwischen Bevölkerungswissenschaft und Bevölkerungspolitik, sondern zugleich darum, wie in dem Diskurs der eigentümliche Gegenstand „Bevölkerung“ konstituiert wird.

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© 2000 Springer Fachmedien Wiesbaden

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Hummel, D. (2000). Einleitung. In: Der Bevölkerungsdiskurs. Forschung Politikwissenschaft , vol 108. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-09594-1_1

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-09594-1_1

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden

  • Print ISBN: 978-3-8100-2963-8

  • Online ISBN: 978-3-663-09594-1

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