Zusammenfassung
Die international vergleichende Perspektive hat in der Parteienforschung eine lange Tradition. Schon die heute als Klassiker angesehenen Autoren des frühen 20. Jahrhunderts — zu nennen sind hier vor allem Robert Michels, Moisey Ostrogorski und Max Weber1 — hatten „eine komparative, auf systemübergreifend-allgemeine Regelhaftigkeiten abhebende, systematische Perspektive“2. Dies setzte sich in den wichtigen Werken der Fünfziger- und Sechzigerjahre fort. So konzipierte z.B. Maurice Duverger sein Werk „Les Partis Politiques“ als Schritt auf eine allgemeine Parteientheorie hin, die in vergleichender Perspektive sowohl die einzelparteiliche Analyseebene als auch die Parteiensystemanalyse umfasste3, und Sigmund Neumann formulierte die Forschungsparole „Towards a Comparative Study of Political Parties“4. In der Folgezeit entstand eine Reihe von vergleichenden Analysen, die sich nicht nur auf die westlichen bzw. westeuropäischen5 Parteiensysteme bezogen, sondern auch Osteuropa berücksichtigten. Die Dritte Welt blieb jedoch weitgehend ausgeblendet. Dies änderte sich erst mit dem Aufkommen des struktur-funktionalen Ansatzes im Rahmen der Vergleichenden Systemforschung6. In den Siebzigerjahren gewannen quantitativ-empirisch orientierte Ansätze verstärkt an Boden7, sodass die international vergleichende Parteien- und Parteiensystemforschung des letzten Vierteljahrhunderts durch eine breite Palette von rein qualitativen, qualitiative und quantitative Ansätze verbindenden und rein quantitativen Arbeiten8 gekennzeichnet ist.
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Niedermayer, O. (2003). Parteiensystem. In: Demokratien des 21. Jahrhunderts im Vergleich. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-09583-5_11
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-09583-5_11
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-8100-3732-9
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