Zusammenfassung
Das Scheitern des Siebenjahresplanes (1961) hatte zur Einführung des „Neuen Ökonomischen Systems der Planung und Leitung“ (NÖS) im Jahre 1963 geführt. Mit dieser Okonomisierung des Planungssystems und der gleichzeitigen Dezentralisierung der Planungsentscheidungen erreichte die DDR-Wirtschaft in den ersten fünf Jahren des NÖS ein kontinuierliches Wachstum von 5 % im Jahr. Um dieses Wachstum noch zu beschleunigen und in technischer Hinsicht Anschluß an den Weltmarkt zu finden, wurde 1968/69 die Konzeption der strukturbestimmenden Aufgaben entwickelt. Vorrangige Wachstumsträger, wie die chemische Industrie, der Maschinen- und Fahrzeugbau und die Elektronik wurden als strukturbestimmende Zweige weitgehend von den im NÖS entwickelten Regelungen ausgenommen und dezentralisiert. Mit dieser Umgestaltung des Planungsmechanismus zum sogenannten „Ökonomischen System des Sozialismus” (ÖSS) auf dem VII. Parteitag der SED wurden aber zugleich die Grundlagen für neue Disproportionen innerhalb der volkswirtschaftlichen Entwicklung geschaffen. Auf Grund dieser Konzeption stellten sich in der Folgezeit strukturelle Ungleichgewichte ein, die erneut zu einer Wachstumskrise Ende der sechziger Jahre führten. Extreme Witterungsbedingungen und unzureichende Reserven verschärften die Krisenentwicklung Ende 1970 derart, daß sich die neue politische Führung der DDR zu einer Aufgabe des bisherigen Planungskonzeptes veranlaßt sah.585 Rückkehr zur zentralen Planung und Konsolidierung des Erreichten, sind die Kennzeichen des neuen Kurses. An die Stelle des angekündigten Perspektivplans mit Wachstumsraten über 5 % wird den Betrieben ein kurzer und inhaltsarmer Volkswirtschaftsplan für das Jahr 1971 vermittelt.
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Eckhardt, KH. (1981). Die volkswirtschaftlichen Rahmenbedingungen der betrieblichen Planung (1970–1973). In: Demokratie und Planung im Industriebetrieb der DDR. Forschungstexte Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, vol 6. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-09580-4_9
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Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
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