Zusammenfassung
Dass die negativen Auswirkungen des Einsatzes computervermittelter Kommunikation auf die Kernvariablen von Demokratie nur zu einem Teil einer ‚falschen‘ Anwendung geschuldet sind, ist besonders in den Überle gungen zu den Möglichkeiten und Grenzen virtueller Parteitage und zu den Überlegungen zur rationalen Struktur des Diskurses deutlich geworden. Die größeren Probleme weisen auf in den immanenten Strukturen der Technik bedingte Schwächen. Dadurch wurde ebenso deutlich, dass es nicht ausreicht, Technik ‚nur‘ anzuwenden, auch wenn ihr eine Teleologie auf Frei heit hin unterstellt wird. Auch eine Kommunikationsumgebung, die besonders prädestiniert scheint, einen Raum für gleichberechtigte Interaktion aufzuspannen, muss an die Bedingungen und normativen Voraussetzungen einer politischen Kommunikation angepasst werden. Zumal sich, wie im ersten Kapitel gezeigt wurde, eine der Realwelt vergleichbare Machtstruktur zwischen den Kommunizierenden auch in der Virtualität aufbaut, trotzdem die üblichen Machtmittel in virtueller Umgebung nicht analog zur Verfügung stehen. Damit politische Prozesse in einer virtuellen Umgebung ablaufen können, muss neben al len technischen Voraussetzungen auch ein Vertrauen in das Medium existieren, welches sich immer erst durch eine funktionierende gesellschaftliche Praxis herausbilden kann.
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Rogg, A. (2003). Demokratie — ‚digitaly remastered‘?. In: Demokratie und Internet. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-09579-8_10
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-09579-8_10
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-8100-3884-5
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