Zusammenfassung
Mit der weiteren Integration Westeuropas 1992 werden auch für das Bildungswesen Akzente neu gesetzt. Während bisher die deutsche Bildung in erster Linie auf Freizeit und Selbstverwirklichung vorbereitete, wird nunmehr die Berufsorientierung und die Vorbereitung auf ein europäisches Arbeitsleben größere Bedeutung bekommen. Die gegenseitige Anerkennung der Bildungsabschlüsse und beruflichen Qualifikation wird dazu führen, daß sich immer mehr Probleme bei der Einstufung und Einstellung von Beschäftigten ergeben werden. Die größere Berufswahlbreite hat schon bisher zu einer Verlängerung der Ausbildung und einer stärkeren Leistungsorientierung geführt, die letztlich berufsvorbereitenden Charakter hat. Auch die Entwicklung in den Gymnasien ging von der universalen Matura hin zu einer gestuften und differenzierten Spezialisierung, die als Berufsorientierung auf Studienfächer verstanden werden kann. Daran ändert auch nichts der Versuch, die berufsspezifischen Aspekte zurückzudrängen und die allgemeinen wissenschaftlichen Kriterien und Methoden in den Mittelpunkt zu stellen. Da die Wissenschaften immer mehr als angewandte Wissenschaften berufs-und arbeitsweltbezogen sind, ist die Idee einer wissenschaftlichen allgemeinen Bildung ein unerreichbares Ideal geworden. Daraus ergibt sich die paradoxe Situation, daß bei einer Verkürzung der Lebensarbeitszeit eine Verlängerung der Ausbildungszeiten und eine Verlagerung von den freien Künsten hin zu den berufsorientierten Inhalten auch an Gymnasien stattfindet.
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Literatur
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Lenzen, Dieter: Enzyklopädie Erziehungswissenschaft, Bd. 4: Methoden und Medien der Erziehungswissenschaft und des Unterrichts, Stuttgart (Klett-Cotta) 1985 ff.; s. auch Bd. 10, Hochschule und Erwachsenenbildung
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Groth, G. (1991). „Wirtschaft“ in der Sekundarstufe I. In: Franke, K. (eds) Demokratie Lernen in Berlin. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-09578-1_27
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