Zusammenfassung
Formen der Jungenarbeit, die an einer kohärenten Geschlechtsidentität als Ziel ihrer Arbeit festhalten, produzieren ihre eigenen Sackgassen. Unter dieser Kurzformel fasse ich all jene Konzepte, die an letztlich biologisch fundierten Männlichkeiten festhalten. Im Ergebnis laufen sie, so meine These, trotz ihres Anspruchs auf Enthierarchisierung der Geschlechterverhältnisse, auf die Reproduktion einer hierarchisch dichotomen Zweigeschlechtlichkeit hinaus. Jungenarbeit wird dann zu einem stabilisierenden Faktor einer Geschlechterordnung, die auf Ausgrenzung und Unterordnung alles Weiblichen und Nicht-Heterosexuellen aufbaut.
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Stuve, O. (2001). „Queer Theory“ und Jungenarbeit. In: Fritzsche, B., Hartmann, J., Schmidt, A., Tervooren, A. (eds) Dekonstruktive Pädagogik. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-09575-0_19
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