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Schluss

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Defekte Demokratie

Zusammenfassung

Seit den frühen 70er Jahren des 20. Jahrhunderts konnten in zahlreichen Staaten Demokratisierungsprozesse festgestellt werden. Sie verdichteten sich zu einem weltweiten Demokratietrend, den Samuel P. Huntington als „dritte Welle“ der Demokratisierung im 20. Jahrhundert bezeichnet hat. Im Laufe der letzten 30 Jahre mussten in mehr als 60 Staaten autoritäre Regime der Demokratie weichen. Dies mag dahin gedeutet werden, dass die demokratische Revolution tatsächlich ein universell-historisches Phänomen ist, wie Tocqueville zu Beginn des 19. Jahrhunderts prognostizierte. Zu den gesicherten Erkenntnissen der Demokratieforschung gehört nach inzwischen drei Forschungsdekaden aber folgender Befund: Viele dieser Transformationsprozesse führten nicht zu konsolidierten rechtsstaatlichen Demokratien. Der Transformationsprozess blieb unvollendet. Unvollständige Demokratisierungen bergen aber zahlreiche Gefahren für die Gleichheit und Freiheit des Individuums. Häufig führen solche Demokratisierungsprozesse auf die abschüssige Bahn der „nicht-kohärenten“, „unvollständigen“ oder „halbierten“ Demokratie. Einschlägige Demokratiemessungen zeigen einen signifikanten Trend zur Hybridisierung politischer Herrschaft in jungen (elektoralen) Demokratien. Vor allem seit Beginn der 80er Jahre hat dies zur starken Zunahme „hybrider Regime“ geführt. Es kann festgehalten werden: Demokratiedefekte und defekte Demokratien sind ein wesentliches Signum der dritten Demokratisierungswelle, das sich ins 21. Jahrhundert fortschreibt.

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© 2003 Springer Fachmedien Wiesbaden

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Merkel, W., Puhle, HJ., Croissant, A., Eicher, C., Thiery, P. (2003). Schluss. In: Defekte Demokratie. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-09573-6_8

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-09573-6_8

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden

  • Print ISBN: 978-3-8100-3234-8

  • Online ISBN: 978-3-663-09573-6

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