Zusammenfassung
Das britische Parteiensystem befindet sich gegenwärtig in einer Phase des Übergangs. Die nächsten Parlamentswahlen werden voraussichtlich den Wendepunkt markieren, an dem sich Großbritannien von einer Periode, die auf der nationalen Ebene durch die Konservative Partei geprägt wurde, auf einen Zustand hinbewegt, in dem das politische System sich als wesentlich unbeständiger erweisen wird1. Im Verlauf der langen konservativen Dominanz unter Margaret Thatcher und John Major haben sich viele Doktrinen, Policies und Organisationsmerkmale der britischen politischen Parteien verändert. In gleicher Weise bedeutsam ist die Tatsache, daß der Kontext der britischen Politik durch langfristige wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklungen nachhaltig revidiert wurde. So hat sich die Sozialstruktur der britischen Gesellschaft erheblich verändert, und neben einer dezimierten Arbeiterschicht ist eine weitaus größere und vielfältigere Mittelschicht entstanden2. Die Wähler sind offensichtlich individualistischer und sachorientierter geworden. Hinzu kommt, daß die Medien sich als zunehmend wichtiger Akteur im politischen Raum erwiesen haben.
Übersetzt aus dem Englischen von Lutz Golsch
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Anmerkungen
Einen Überblick gibt Gillian Peele, Governing the UK, Oxford 1995.
Für eine Diskussion des Wahlverhaltens vgl. Ivor Crewe, Voting and the Electorate, in: Patrick Dunleavy, Andrew Gamble, Ian Holliday und Gillian Peele (Hrsg.), Developments in British Politics 4, London 1993, S. 92–122.
Vgl. Peter Jenkins, Mrs. Thatcher’s Revolution: The Ending of the Socialist Era, London 1987.
Vgl. Jeremy Richardson, Patrick Seyd und Paul Whiteley, True Blues. The Politics of Conservative Party Membership, Oxford 1994.
Vgl. Andrew Gamble, The Free Economy and the Strong State, London 1988.
Vgl. David Willetts, Civic Conservatism, London 1994.
Vgl. z. B. John Gray, The Undoing of Conservatism, London 1994.
Eine neuere Diskussion der Zusammenhänge von öffentlicher Meinung und bürgerlichen Freiheiten findet sich bei William L. Miller (Hrsg.), Alternatives to Freedom: Arguments and Opinions, London 1995.
Vgl. Peter Riddell, Labour in a Muddle of its own Making over Regional Assemblies, in: The Times, 07. 03. 1995.
Tony Benn and Andrew Hood, Constitutional Reform and Radical Chancge, in: Anthony Barnett, Caroline Ellis und Paul Hirst (Hrsg.), Debating the Constitution: New Perspectives on Constitutional Reform, Oxford 1993, S. 24–29.
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Peele, G. (1996). Verfassungsreform in Großbritannien? Die Position der Labour Party*. In: Borchert, J., Golsch, L., Jun, U., Lösche, P. (eds) Das sozialdemokratische Modell. Reihe Europa- und Nordamerika-Studien, vol 2. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-09555-2_11
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