Zusammenfassung
Die Polarisierung der Städte ist einer der zentralen Befunde der stadtsoziologischen Forschung der 1990er Jahre. Gemeint ist eine stärkere Trennung reicher und armer Wohngebiete und einer damit einher gehenden Spaltung der Stadt (vgl. z.B. Keller 1999, 26ff.). Die Polarisierung der Städte ist eigentlich eine Metapher für die zunehmende Segregation nach sozialen Kriterien. Die Konzentration von Armut und Reichtum stellt die räumliche Dimension der sozialen Spaltung der Gesellschaft dar, die Segregation — als (ungleiche) Verteilung von Bevölkerungsgruppen auf bestimmte Wohngebiete — verweist auf den Zusammenhang von sozialen und räumlichen Strukturen in der Stadt. Eine Segregationstheorie, die diesen Zusammenhang präzise erklären kann, gibt es bisher nicht, allerdings eine Vielzahl von Ansätzen, die sich der Verteilung von Bevölkerung und Wohnungsmarktmechanismen widmen. Diesen Ansätzen ist gemeinsam, dass sie jeweils nur eine sehr begrenzte Perspektive auf die Prozesse erlauben, weil sie in der Regel zu modellhaft sind und den gesellschaftlichen Prozess der Verteilung von Wohnstandorten in der Gesellschaft nur unzureichend beleuchten.
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Kapphan, A. (2002). Polarisierte Stadtentwicklung: zur Erklärung der sozialen Segregation und deren Veränderung. In: Das arme Berlin. Stadt, Raum, Gesellschaft, vol 18. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-09535-4_4
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