Zusammenfassung
Als vor ca. zwei bis drei Jahren das Internet und die damit zusammenhängenden weltweiten Netze miteinander verbundener Server (insbesondere das WorldWide-Web) als neue kommerzielle Plattformen entdeckt worden sind, war der Ausspruch vom „rechtsfreien Raum“ noch in vieler Munde. Heute ist diese Aussage kaum mehr anzutreffen, und viele sind sich bewußt, daß genau das Gegenteil eintreten könnte. Gegenwärtig droht eine Überregulierung dieser virtuellen Welt, der unter anderem durch folgende Faktoren Vorschub geleistet wird:
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Zunächst sind selbstverständlich sämtliche bestehenden Gesetze auch für das Internet einschlägig, wenn die jeweiligen Tatbestandsmerkmale der bestehenden gesetzlichen Vorschriften durch Vorgänge im Internet erfüllt werden.
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Jede Handlung im Internet ist immer zugleich auch potentiell weltweit nachvoll-zieh- und abrufbar. Aufgrund dieser Ubiquität sind bereits eine Reihe Urteile von Gerichten verschiedenster Nationalität zu Vorgängen im Internet ergangen, in denen allein aufgrund dieser weltweiten Abrufbarkeit ohne weiteres die jeweils nationale Rechtsordnung angewendet wurde. Jeder im Internet Aktive muß daher gegenwärtig damit rechnen, sich unter Umständen mit einer Vielzahl nationaler Rechtsordnungen vor ausländischen Gerichten auseinandersetzen zu müssen.
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Schließlich wurden zwischenzeitlich zahlreiche neue Gesetze mit spezieller Ausrichtung auf diese neuen virtuellen Welten verabschiedet, in Deutschland z. B. in Gestalt des Informations- und Kommunikationsdienstegesetzes (IuKDG) und des Mediendienstestaatsvertrages.
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Anmerkungen
BGH vom 14.5.1998, GRUR 1998, 945 ff.
Baumbach/Hefermehl, Wettbewerbsrecht, 20. Auflage, Einl. UWG, Rdnr. 208 ff.
Baumbach/Hefermehl, Wettbewerbsrecht, 20. Auflage, Einl UWG Rdnr. 215.
BGH, GRUR 1972, 553 ff.
BGH, GRUR 1983, 247 ff.
BGH, GRUR 1986, 759 ff.
LG Berlin vom 13.10.1998, noch unveröffentlicht. Allerdings untersagte das LG Berlin aufgrund anderer Anspruchsgrundlagen das konkrete Werbe-E-Mail.
Inzwischen wurde von der Informationsgesellschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern (IVW) die Anzahl der „page impressions“ als maßgebliche Meßgröße für die Preisbestimmung der Werbeflächen festgelegt.
Baumbach/Hefermehl, Wettbewerbsrecht, 20. Auflage, § 1 Rn. 85 ff.
BGH, GRUR 1995, 598 ff. — Ölverschmutzte Ente oder auch BGH, GRUR 1995, 600 ff. — H.I.V.-POSITIV.
BGH vom 05.02.1998, NJW 1998, S. 3208.
Baumbach/Hefermehl, Wettbewerbsrecht, 20. Auflage, § 1, Rn. 439.
Baumbach/Hefermehl, Wettbewerbsrecht, 20. Auflage, § 1, Rn. 611.
So auch Niebler, Werbung im Netz, in Löwenheim/Koch, Praxis des Onlinerechts, S. 243 ff. (253).
Baumbach/Hefermehl, Wettbewerbsrecht, 20. Auflage, § 3 UWG, Rn. 27.
BGH vom 5.2.1998, NJW 1998, S. 3208.
BGH vom 8.10.1998, WRP 1999, 90 ff.
BGH vom 5.2.1998, GRUR 1998, 735 ff — Rubbelaktion.
LG Berlin vom 13.10.1998, noch nicht veröffentlicht.
LG Traunstein vom 18.12.1997, K & R 1998, 117 ff.
AG Brakel vom 11.2.1998, MMR 1998, 492.
LG Berlin vom 14.5.1998, MMR 1998, 491.
Fikentscher, Die negative Informationsfreiheit als Grenze von Werbung und Kunstdarbietung, NJW 1998, 1337 ff.
Siehe Fußnote 19.
Siehe Fußnote 19.
BGH vom 6.7.1995, GRUR 1995, 744 ff.
http:\\www.shetlandtimes co.UK\.
Siehe hierzu auch OLG Düsseldorf vom 14.5.1996, ZUM 1997, S. 380 ff., zur Aufnahme urheberrechtlich geschützter Zeitungs- und Zeitschriftenartikel in ein elektronisches Pressearchiv.
BVerfG vom 14.7.1987, NJW 1988, 191.
So auch BVerfG v. 17.2.1992, NJW 1992, 1613, hinsichtlich einem „Anwalt-Suchservice“ mittels Datenbank.
Siehe hierzu auch Schopen/Gumpp/Schopen, NJW-CoR 2/96,112 ff. und Ebbing, NJW CoR 4/96, 242 ff.
LG Trier vom 19. September 1996, WRP 1996, 1231 ff.
LG Nürnberg-Fürth vom 20. Mai 1998, MMR 1998, 488ff.
OLG München vom 23.07.1998, ZUM-RD 1998, 446 ff.
OLG Frankfurt vom 30.4.1998, MMR 1998, 538
LG Mannheim vom 1. August 1997, MMR1998, 217 f.
LG Mannheim vom 1. August 1997, a. a. O.
OLG Frankfurt vom 01.04.1996. Das Oberlandesgericht Frankfurt hat im Rahmen seiner Ausführung dabei ausdrücklich darauf hingewiesen, daß die für die Beurteilung erforderlichen Feststellungen aufgrund der Lebenserfahrung über menschliches Fühlen und Denken im allgemeinen getroffen werden könnten, ohne daß die Mitglieder des erkennenden Senats selbst zu den speziell angesprochenen Verkehrskreisen gehören müßten.
Ausführlich zur Haftung gemäß § 5 TDG und § 5 MDStV Schwarz, Haftung im Netz, in Schwarz: Recht im Internet, Kap. 6–2.2, S. 55 ff.
So auch Hoeren/Pichler, in Löwenheim/Koch, Praxis des Online-Rechts, Zivilrechtliche Haftung im Online-Bereich, S. 412 ff.
BHG vom 07.07.1988, GRUR 1988, 829 f. — Verkaufsfahrten H.
Siehe hierzu Baumbach/Hefermehl, 20. Aufl., Einl UWG, Rn. 366 ff.
Hoeren/Pichler in Löwenheim/Koch, Praxis des Online-Rechts, zivilrechtliche Haftung im Online-Bereich, S. 381 ff. (414).
Hoeren/Pichler, a.a.O., S. 417 halten die Abgrenzung im Gesetzestext für mißlungen.
MMR 1998, 376f.
Niebler, Werbung im Netz, in Löwenheim/Koch, Praxis des Online-Rechts, S. 243 ff. (264 f.).
LG Hamburg vom 12.5.1998, NJW CoR 1998, 303 ff.
LG Frankfurt vom 27.5.1998, nicht veröffentlicht.
OLG München vom 26.2.1996, MMR 1998, 539 ff.
Die Ausgangsentscheidung hierzu dürfte die Kindersaugflaschen-Entscheidung des BGH, GRUR 1962, 243 ff. sein. Siehe des weiteren BGH, GRUR 1971, 153 ff. — Tampax; BGH, GRUR 1977, Seite 672 ff. — Weltweit — Club; KG, WRP 1991, Seite 111 ff.; LTU — Eurocard. Siehe allgemein zu dieser Problematik ausführlich Kotthoff, Werbung ausländischer Unternehmen im Inland: Die Beurteilung grenzüberschreitender Werbung nach dem internationalen Privatrecht, dem Wettbewerbsrecht und dem Recht der europäischen Union; des weiteren bezüglich der Anwendung dieser Grundsätze im Internet Peschel-Mehner, in Schwarz: Recht im Internet, Wettbewerbs- und Werberecht, Kapitel 5 — 2.1.
Siehe z. B. LG Nürnberg-Fürth vom 29.1.1997, AnwBl 1997, 226 ff.
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Peschel-Mehner, A. (1999). Wettbewerbsrechtliche Bewertung geschäftlicher Aktivitäten im Internet und in sonstigen Online-Plattformen. In: Cyberlaw. Gabler Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-09532-3_6
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