Zusammenfassung
In diesem Kapitel sollen die Ergebnisse unserer Untersuchungen durch die Auswertung von Umfragen ergänzt werden, die von der japanischen Wirtschaftszeitung Nihon Keizai Shinbun vorgenommen wurden. Während die Ergebnisse der ersten Umfrage bei 66 namentlich aufgeführten Unternehmen offiziell nicht bekanntgegeben wurden, fanden die Resultate der zweiten Befragung Eingang in einen Zeitungsartikel vom 6.1.1995. Die folgende Auswertung der ersten Umfrage nach im Kontext dieser Studie interessierenden Themen wahrt die Anonymität der beteiligten Unternehmen. Durch ihre präzisen Zahlenangaben und Wiedergabe freimütiger Meinungsäußerungen vermitteln beide Umfragen der Nihon Keizai Shinbun ein — so unsere Einschätzung — nicht geschöntes Bild der Lage.
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Literatur
Nur 1 von 66 Unternehmen beschäftigt grundsätzlich keine Frauen in der sôgô shokuLaufbahn (Nr. 51), vier weitere fühlen sich nicht angesprochen, da sie in ihrer Personalpolitik weder zwischen Laufbahnen (Nr. 42) noch zwischen männlichen und weiblichen Beschäftigten unterscheiden (Nr. 61, 62) bzw. diese Frage nicht beantworteten (Nr. 26). 15 Unternehmen haben zwar die sôgô shoku-Laufbahn prinzipiell für Frauen geöffnet, machen aber zur Rekrutierung 1992 keine Zahlenangaben.
Ein Unternehmen stellte 1992 20 naturwissenschaftliche Absolventinnen (auf Empfehlung) für die sôgô-Laufbahn ein und gab nur fünf von 500 geisteswissenschaftlichen Bewerberinnen eine Zusage. Ein anderes Unternehmen (Pharmazie) gab einer von fünf geisteswissenschaftlichen Bewerberinnen eine Chance im Vertrieb (eigyô) und wählte aus 2000 naturwissenschaftlichen Bewerberinnen 20 aus.
Diese Angaben lassen vermuten, daß ein Teil der weiblichen sôgô shoku-Angehörigen - anders als es das Etikett „sôgô“ nahelegt - nicht als Managementkandidatin, sondern als Spezialistin eingeplant ist. a Gyômu shoku, shitsumu shoku, sennin shoku (Dienstlaufbahn); senmon shoku (Spe- zialistenlaufbahn); kenkyû shoku (Forschungslaufbahn).
In einem Fall (Nr. 36, Elektrounternehmen) wird explizit auf Eigeninitiative beim Laufbahnwechsel verwiesen. Die Entscheidung fallt nach der Stellungnahme der Vorgesetzten.
Dieses Unternehmen hat in den letzten vier Jahren vier Frauen für sôgô shoku eingestellt.
Das Chancengleichheitsgesetz wird von den befragten Personalverantwortlichen mehrheitlich als eine für Frauen und Unternehmen gleichermaßen notwendige Reform gewürdigt. Aber nur vier von 36 Unternehmen wären mit einer Verschärfung seiner unverbindlichen Empfehlungen, d.h. der Einführung negativer Sanktionen, einverstanden.
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Weber, C. (1998). Die Öffnung der managementvorbereitenden Laufbahn (sôgô shoku) für Frauen aus Unternehmenssicht: Die Umfragen der Nihon Keizai Shinbun. In: Chancengleichheit auf Japanisch. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-09484-5_7
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Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
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