Öffentliche Engagementförderung im europäischen Vergleich. Beispiele aus Dänemark, England und den Niederlanden

Zusammenfassung

In allen europäischen Ländern nimmt die Aufmerksamkeit für Fragen von Engagement und Beteiligung heute zu. Überlegungen zur Engagementförderung haben Eingang in die „große“ Politik gefunden, in konservative Regierungsprogramme ebenso wie in New Labour-Konzepte eines Dritten Wegs. In Ländern, wo diese Förderung schon eine längere Tradition hat, hat sie bemerkenswerte Wandlungen durchlaufen. Wurde Anfang der 1980er Jahre vor allem darüber diskutiert, wie viel Engagement und Eigeninitiative den Bürgern im Zuge einer angespannten öffentlichen Haushaltslage abverlangt werden konnte und sollte, so erhielt das freiwillige Engagement etwas später, angesichts europaweit hoher Arbeitslosenzahlen, auch als ein Mittel der Beschäftigungspolitik vermehrt Beachtung. Heute ist es die Sorge um den Zusammenhalt der Gesellschaft, die in vielen Ländern im Vordergrund steht. Von einer (Wieder-)Belebung des Engagements erhofft man sich, dass dieses als „sozialer Kitt“ zur Stärkung von Solidaritäts- und Bindungsfähigkeiten ebenso beitragen kann wie zur effektiveren Integration von Randgruppen. Darüber hinaus wird es mehr und mehr als ein Lernfeld zum Einüben unverzichtbarer Bürgertugenden, wie Toleranz und Gemeinsinn, angesehen.