Zusammenfassung
Der Gläserne Mensch — das berühmteste Ausstellungsstück des Deutschen Hygiene-Museums — hat seit seiner Entstehung einen Bedeutungswandel erlebt: Die Figur steht heute nicht mehr nur für Aufklärung und Erkenntnis, sondern auch für den möglichen Missbrauch des Wissens, der über den Bereich des bloßen Datenschutzes hinaus reicht. Fortgeschrittene Techniken der Gendiagnostik werden mit der Metapher vom ‚Gläsernen Menschen‘ verbunden, um den Zuwachs an medizinischem Wissen, therapeutischen Normen und ökonomischen Interessen — zum Beispiel durch Arbeitgeber und Versicherungen — gleichermaßen zum Ausdruck zu bringen. Diesem Bedeutungswandel wird auch in der Programmatik des Museums Rechnung getragen.
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Literatur
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Ritter-Hellbusch, P., Naumann, J., Holtorf, C. (2003). Der Gläserne Mensch — das Deutsche Hygiene-Museum als Ort des Wissensdialogs. In: Schicktanz, S., Naumann, J. (eds) Bürgerkonferenz: Streitfall Gendiagnostik. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-09456-2_3
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