Zusammenfassung
In der gegenwärtigen Diskussion über Bürgergesellschaft, soziales Kapital und Kommunalpolitik werden vor allem die Politikfelder Soziales, Stadtplanung und Umweltschutz thematisiert. Kaum Erwähnung findet hingegen die Schule. Ist dies vielleicht damit zu erklären, daß diese in Deutschland seit den Tagen eines fürsorglichen Absolutismus als Veranstaltung des Staates gilt, d.h heute vor allem der Landespolitik zu- und untergeordnet wird? Staatliche Schulpolitik diente aber seit jeher nicht nur der Zementierung bestehender Verhältnisse, sondern verstand sich immer auch als Modernisierungspolitik. Dabei kann jedoch leicht in Vergessenheit geraten, daß auf deren Gestalt und Inhalte auch Selbstverwaltungskräfte wie Kammern (Duale Ausbildung) und Gemeinden (Schulträgerschaft) einen mehr oder minder großen Einfluß ausgeübt haben.1 Ganz besonders trifft dies für die für die von Heinrich Mann in „Der Untertan“ persiflierte Übergangsperiode vom 19. auf das 20. Jahrhundert zu (Mann 1914). Selbst in dieser Zeit des Obrigkeitsstaates gingen von den mit einem alle Maßstäbe sprengenden Wachstums-schub ringenden Großstädten wegweisende Reformanstöße für die Berufsschule, die Förderschule und die höhere Mädchenbildung aus.
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Schneider, H. (2002). „Community Education“? — Bürgergesellschaft, soziales Kapital und kommunales Politikfeld Schule. In: Haus, M. (eds) Bürgergesellschaft, soziales Kapital und lokale Politik. Stadtforschung aktuell, vol 86. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-09455-5_16
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