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Von der „Nationalen Revolution“ zu ihrer Reform — Bolivien zwischen 1952 und 1993

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Bolivien: Politisches System und Reformprozess 1993–1997
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Zusammenfassung

Ausgehend von der Einschätzung Boliviens als einem der politisch instabilsten Länder Lateinamerikas beschränken sich aktuelle Analysen bolivianischer Politik auf die Jahre ab 1982 mit der „Rückkehr“ Boliviens zur Demokratie, wobei in der Problematisierung des Begriffes „Rückkehr” die Schwierigkeiten der weiteren Entwicklung des Landes zutreffend charakterisiert werden, ein Land, „das niemals eine Demokratie kannte, sei es wegen des despotischen Charakters des spanischen Kolonialregimes oder wegen der angeborenen autokratischen Traditionen, die die Republik geerbt hat, oder weil die politischen Protagonisten bis in die siebziger Jahre sehr weit davon entfernt waren, die Demokratie als eine Übung des Machtwechsels auf der Grundlage des Wählervotums zu verstehen, der Konzertation, des Respekts vor den Minderheiten und der Verhandlung. Die einen wie die anderen, vom linken bis zum rechten politischen Spektrum, hatten ein totalitäres Verständnis der Macht: entweder die Revolution oder der Erhalt des Status Quo durch Waffengewalt, mit allen damit verbundenen Folgeerscheinungen von Gewalt und Repression“1.

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Literatur

  1. So Gumucio, Mariano Baptista: Breve Historia Contemporânea de Bolivia, Mexico 1996, S. 336, der von der „Uraufführung“ der Demokratie spricht. Zur übergreifenden Darstellung der Geschichte Boliviens siehe auch Mesa, José de; Gisbert, Teresa; Mesa Gisbert, Carlos D.: Historia de Bolivia, La Paz 1997 sowie G6zman, Augusto: Historia de Bolivia, 7.A., La Paz 1990. Älteren Datums sind Klein, Herbert S.: Historia de Bolivia, 4.A., La Paz 1993 (diese ist identisch mit dem in englisch erschienen Titel Bolivia: The Evolution of a Multi-Ethnic Society, 2.A., New York-Oxford 1992, dem lediglich eine „Politische Chronologie” beigefügt ist) sowie die ereignisgeschichtlich sehr detaillierte Darstellung von Dunkerley, a.a.O. Siehe auch Malloy; Gamarra, Revolution and Reaction, a.a.O. sowie Malloy, Bolivia: La Revolucién Inconclusa, a.a.O. Zum insgesamt gelungenen Versuch einer Darstellung transversaler Entwicklungslinien Boliviens im 20. Jahrhundert siehe Harvard Club Bolivia (Ed.): Bolivia en el siglo X, a.a.O. Aus deutscher Sicht ist auf die bis Anfang 1970 reichende Studie von Puhle, Hans-Jürgen: Tradition und Reformpolitik in Bolivien. Wirtschaft, Gesellschaft und Politik in einem südamerikanischen Entwicklungsland, in: Forschungsinstitut der Friedrich-EbertStiftung, vierteljahresberichte — Probleme der Entwicklungsländer, Sonderheft 5, Hannover 1970 zu verweisen.

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  2. -1997 einen der Schwerpunkte der vorliegenden Arbeit ausmacht, beschränkt sich dieses historische Kapitel auf die Zeit bis zu den Präsidentschafts-und Parlamentswahlen des Jahres 1993. Fernandez Saavedra, Gustavo: Bolivia y sus Circunstancias, in: Harvard-Club, Bolivia, a.a.O., S. 89ff unterteilt in die „nationalistische Phase“ 1938–1982 und den darauffolgenden „demokratischen Zyklus”.

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  3. Mayorga, René A. (Comp.): Crisis de Estado y Democracia, in: ders.: Democracia a la deriva. Dilemas de la participaci6n y concertaci6n social en Bolivia, La Paz 1987, S. 135.

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  4. Bieber, Lehn E.: Bolivien, in: Bemecker, Handbuch Bd.3, a.a.O., S. 830.

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  5. Für Toranzo, Carlos: Introducci6n, in: Harvard-Club, Bolivia, a.a.O., S. 12, ist dies somit „der erste Krieg, aus dem die Bolivianer als Sieger hervorgegangen sind“.

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  6. Siehe Zavaleta, René: La formacibn de la conciencia nacional, La Paz 1990.

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  7. Arze Aguirre, René D.: Notas para una historia del Siglo XX en Bolivia, in: Harvard-Club: Bolivia, a.a.O.,S. 59.

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  8. Mansilla, Der südamerikanische Reformismus, a.a.O., S. 99.

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  9. Darunter wird im übertragenen Sinne eine kleine, abgeschlossene Gruppe verstanden, die sich bei der Durchsetzung ihrer jeweiligen Interessen gegenseitig unterstützt und ihren Einflußbereich absichert.

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  10. Mansilla, Der südamerikanische Reformismus, a.a.O., S. 99.

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  11. Bei den Parteien siehe vor allem den POR 1935, die FSB 1937, den PIR 1940 oder den MNR 1941. Im Jahre 1936 wurde die CSTB (Gewerkschaft der Arbeiter), 1944 die FSTMB (Gewerkschaft der Minenarbeiter) gegründet.

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  12. Bieber, Bolivien, a.a.O., S. 831.

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  13. Während sich der MNR in seiner Frühzeit eher der Nähe zum Nationalsozialismus verdächtigt sah, mußte er nach der Revolution in den USA Überzeugungsarbeit dafür leisten, nicht als Wegbereiter eines kommunistischen Regimes angesehen zu werden.

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  14. So beispielweise in Catavi 1942 oder der Mine Siglo XX 1949.

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  15. So die „rebelidn ind[gena“ von 1947, zu deren Bekämpfung selbst die Luftwaffe eingesetzt wurde.

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  16. Nach Mesa, Historia, a.a.O., S. 570 eine „vielleicht etwas übertrieben erscheinende Bezeichnung, aber der wichtigste Aufstand seit…1899“.

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  17. Klein, Historia, a.a.O. S. 236.

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  18. Eigene Zusammenstellung nach Angaben in Puhle, Tradition und Reformpolitik, a.a.O., S. 86 sowie Dunkerley, Rebeli6n, a.a.O., S. 29. Bei den Betriebsgrößen über 10 000 ha, die rund 50% aller Betriebe ausmachten, lag der Nutzungsgrad nur bei 0,5%.

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  19. Klein, Historia, a.a.O., S. 235.

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  20. Daher wird die Ansicht vertreten, daß die „bolivianische Agrarordnung eher ein Muster zur Kontrolle der Arbeitskraft als ein Landnutzungssystem darstellt“. Siehe Mansilla, Der südamerikanische Reformismus, a.a.O., S. 101 unter Verweis auf einen Aufsatz von H. Klein.

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  21. Mansilla, Der südamerikanische Reformismus, a.a.O., S. 103.

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  22. Zum MNR siehe Kapitel VI B-A 2.1.

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  23. Zur jüngsten und bislang wohl umfangreichsten Biographie siehe Bedregal, Guillermo: Victor Paz Estenssoro, el politico. Una semblanza critica, Mexico 1999.

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  24. Zur Wahl des Staatspräsidenten siehe Kapitel VI A 2.

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  25. Klein, Historia, a.a.O. S. 237.

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  26. Siehe hierzu Kapitel VI B-B 2.

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  27. Mesa, Historia, a.a.O., S. 619. Kreft, Boliviens Weg, a.a.O., S. 387, weist darauf hin, daß die bis 1964 gebildeten Regierungen „zwar die Unterstützung der Mehrheit der Bolivianer (hatte), gleichwohl ähnelten auch sie immer mehr Parteidiktaturen und waren allenfalls formell demokratisch“.

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  28. Zu einem Erlebnisbericht siehe Loayza Beltran, Fernando: Campos de concentraciôn en Bolivia ( Tres anos prisionero de Victor Paz Estenssoro ), La Paz 1966.

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  29. Mesa, Historia, a.a.O., S. 619.

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  30. Puhle, Tradition und Reformpolitik, a.a.O., S. 65f. Eine Erklärung hierfür mag im zeitlichen Abstand der Bewertung liegen, die Veröffentlichung Puhles stammt aus dem Jahre 1970.

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  31. Siehe u.a. Toranzo, Introducciôn, a.a.O., S. 13 oder Mesa, Democracia boliviana: Una mirada de retrospectiva, in: Ildis: El dificil camino hacia la democracia, La Paz 1990, S. 115.

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  32. Eine Zusammenstellung der Wahlrechtsvorschriften enthält Vacadiez, Hormando: Derecho Electoral Boliviano 1825–1997, La Paz 1998.

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  33. Erst 1987 wurden wieder Kommunalwahlen durchgeführt.

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  34. Mesa, Historia, a.a.O., S. 612.

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  35. Dabei handelte es sich um 163 Minen mit rund 29.000 Arbeitern, die mit 27.000 m3 etwa das Vierfache der Produktion der restlichen privat betriebenen Minen erbrachten. Siehe hierzu Dunkerley, Rebelidn, a.a.O., S. 61.

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  36. Bieber, Bolivien, a.a.O., S. 835.

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  37. Diese Form der „control obrero“ wurde später auf die Ölgesellschaft YPFB und das Sozialversicherungssystem ausgedehnt.

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  38. Zu dem gescheiterten Versuch einer „Universitätsrevolution“ siehe Gumucio, Breve Historia, a.a.O., S. 220f.

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  39. Die sich dadurch abzeichnende „Arbeiter-Bauem-Allianz“ führte unter dem Banner des Anti-Kommunismus zu einem Putschversuch von Teilen des MNR im Januar 1953.

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  40. Klein, Historia, a.a.0., S. 240.

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  41. Es dürfte nicht übertrieben sein zu sagen, daß hier ein über Jahrzehnte und Jahrhunderte gewachsenes Haß-potential zum Ausdruck kam, das bis zum heutigen Tage jederzeit virulent werden kann. Um dies an einem Beispiel zu verdeutlichen: Anfang der neunziger Jahre wollte ein weißer Bolivianer das auch nach der Agrarreform auf den Namen des ehemaligen Hazendero eingetragene Land am rund 60 km von La Paz entfernten Titicacasee kaufen und besichtigte dieses. Das Auftauchen eines Weißen führte zum Verdacht, daß einer der Söhne des Eigentümers zurückkommen wollte. Am nächsten Tag waren die Reste der noch recht gut erhaltenen Hacienda völlig zerstört.

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  42. Eine etwas andere Situation entwickelte sich im Osten des Landes in der Region Santa Cruz, was mit der dortigen Eigentumsstruktur und einer erheblich geringeren Bevölkerungsdichte erklärt wird. Siehe Klein, Historia, a.a.O., S. 240.

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  43. Malloy, Bolivia, a.a.O., S. 264.

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  44. Klein, Historia, a.a.O., S. 240.

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  45. Diese Formen der Leibeigenschaft waren bereits im Jahre 1945 während der Regierung Villarroel abgeschafft worden, was jedoch ohne praktische Konsequenzen blieb. Damals wurde den „indios auch die bis dahin eingeschränkte Freiheit gewährt, sich in den Straßen der Städte zu bewegen“. Siehe Mesa, Historia, a.a.O., S. 562.

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  46. Zu den verschiedenen „Diensten“ siehe Gumucio, Historia, a.a.O., S. 203f.

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  47. Selbin, Modern Latin American, a.a.O., S. 36.

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  48. Dunkerley, Rebeliôn, a.a.O., S. 55.

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  49. Nach Farcau, The Transition, a.a.O., S. 113 wurde die Truppenstärke in den Wochen nach der Revolution von 20000 auf 5000 Mann reduziert.

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  50. Zu zahlenmäßigen Angaben siehe Puhle, Tradition und Reformpolitik, a.a.O., S. 64 Anm.105.

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  51. Bereits wenige Wochen nach der Schließung des „Colegio Militar“ wurde eine Militärschule für die Luftwaffe eröffnet.

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  52. Zu dieser Erklärung siehe Dunkerley, Rebeliön, a.a.O., S. 54.

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  53. Neu war dabei vor allem, daß nunmehr auch Angehörige bislang ausgeschlossener Bevölkerungsgruppen zugelassen wurden.

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  54. Die Zahl der ins Wahlregister Eingetragenen stieg im Vergleich zu 1951 von 204.000 auf 1.119.000 Wähler.

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  55. Puhle, Tradition und Reformpolitik, a.a.O., S. 63 bezeichnet dies als „ein theoretisch nahezu perfektes System sozialer Sicherheit und Versorgung“, das „hinsichtlich der effektiven Sozialleistungen” aber nicht funktionierte.

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  56. Wegen des bestimmenden US-amerikanischen Einflusses wurde dieses Gesetz auch nach dem Namen eines der führenden Berater als Côdigo Davenport bezeichnet.

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  57. George Jackson Eder war der Chefunterhändler einer vom Internationalen Währungsfonds und den USA zusammengestellten Expertengruppe.

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  58. Siehe die Autobiographie Lechin Oquendo, Juan: Memorias, La Paz 2000.

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  59. Klein, Historia, a.a.O., S. 248, weist darauf hin, daß der Plan Eder zwar ein „relativer Erfolg“ war, dies jedoch unter Vernachlässigung der politischen Kosten erreicht worden sei. Die Währung konnte stabilisiert, das Haushaltsdefizit verringert und die Struktur des COMIBOL-Haushalt verbessert werden. Anfang der sechziger Jahre konnten die direkten Haushaltszahlungen der USA eingestellt werden, nun flossen mehr staatliche Kredite und auch private Investitionen ins Land.

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  60. Mesa, Historia, a.a.O., S. 620.

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  61. Nach der Verfassung von 1947 war eine unmittelbare Wiederwahl nicht möglich, sondern erst nach Ablauf von vier Jahren. Zu einer synoptischen Aufarbeitung der bolivianischen Verfassungen siehe Galindo de Ugarte, Marcelo: Constituciones Bolivianas Comparadas 1826–1967, La Paz 1991.

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  62. Mesa, Historia, a.a.O., S. 621.

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  63. Siehe hierzu u.a. Krempin, Keine Zukunft, a.a.0., S. 37.

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  64. Bieber, Bolivien, a.a.O., S. 316.

    Google Scholar 

  65. Dunkerley, Rebelidn, a.a.O., S. 103.

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  66. Krempin, Keine Zukunft, a.a.O., S. 37.

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  67. So der Titel des Buches von Malloy, La Revoluci6n inconclusa, a.a.O.

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  68. So Mayorga, Crisis de estado y democracia, a.a.O., S. 135 und Mols, Demokratie, a.a.O., S. 84.

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  69. Klein, Historia, a.a.O., S. 237.

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  70. Selbin, Modem Latin America, a.a.O., S. 36 und S. 33ff. Siehe hierzu auch Mansilla, Der südamerikanische Reformismus, a.a.O., S. 108, der darauf hinweist, daß sich der MNR als „eine verfassungsmäßige Regierung (verstand), die durch den Wahlsieg von 1951 völlig legitimiert sei“.

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  71. Zitiert nach Selbin, Modem Latin America, a.a.O., S. 163 Anm. 8.

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  72. Huntington, Samuel P.: El orden politico en las sociedades en cambio, 4.A., Barcelona 1997, S. 286ff.

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  73. So spricht der Plan de Todos, a.a.O., S. 38 davon, daß das allgemeine Wahlrecht sich in ein „irreales Recht“ verwandelt habe, da wegen „Probleme der Dokumentation (d.h. Besitz eines Ausweises, Anm. d.Verf.) und anderer bürokratischer Erfordernisse in der Praxis die Mehrheit der campesinos ihr Wahlrecht nicht ausüben können…”.

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  74. Erst in den erst in den siebziger Jahren konnte hier etwas Abhilfe geschaffen werden.

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  75. Zu den Angaben siehe Bieber, Bolivien, a.a.O., S. 835f.

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  76. Puhle, Tradition und Reformpolitik, a.a.O., S. 63 Anm.101.

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  77. Siehe hierzu Klein, Historia, a.a.O., S. 242.

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  78. Auf dieser Basis unternahm der FSB in den Anfangsjahren mehrere Putschversuche.

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  79. Siehe beispielsweise Gumucio, Breve Historia, a.a.O., S. 206.

    Google Scholar 

  80. Gumucio, Breve Historia, a.a.O., S. 216. Auch Mesa, Historia, a.a.O., S. 623 sieht in der US-amerikanischen Hilfe eine „Konditionierung der Möglichkeiten der Revolution“.

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  81. Malloy, Bolivia, a.a.O., S. 222 zitiert den als wichtigsten Ideologen des MNR geltenden Guevara Arze mit dem Satz, daß man nicht beabsichtigt habe, eine soziale oder politische, sondern eine ökonomische Revolution zu machen.

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  82. Huntington, El orden politico, a.a.O., S. 294.

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  83. Hofmeister, Bolivien: Die Reform, a.a.O., S 84.

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  84. So auch Puhle, Tradition und Reformpolitik, a.a.O., S. 66.

    Google Scholar 

  85. Siehe Zavaleta Mercado, René: El poder dual, Cochabamba-La Paz 1987.

    Google Scholar 

  86. Malloy; Gamarra, Revolution, a.a.O., S. 210.

    Google Scholar 

  87. Hofmeister, Bolivien: Die Reform, a.a.O., S. 85.

    Google Scholar 

  88. Mansilla, Der südamerikanische Reformismus, a.a.O., S. 122.

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  89. Malloy, La Revolucion, a.a.O., S. 420.

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  90. Krempin, Keine Zukunft, a.a.O., S. 35

    Google Scholar 

  91. Bieber, Bolivien, a.a.O., S. 834.

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  92. Zu den Begriffen Dualität und Polarität siehe Krempin, Keine Zukunft, a.a.O., S. 35 sowie 38f, der damit das durch die Revolution begründete „Hegemoniemodell“ umschreibt, das bis 1982 modifiziert wurde und dessen Zersetzung sich mit dem Antritt der Regierung Siles Zuazo 1982 „immer mehr beschleunigte, bis es schließlich ab 1985/86…praktisch zerfiel”.

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  93. Langer, Erick D.: Una Vision Historica de Bolivia en el Siglo XX, in: Harvard-Club, Bolivia, a.a.O., S. 79.

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  94. Puhle, Tradition und Reformpolitik, a.a.O., S. 68. APRA = Alianza Popular Revolucionaria Americana ist die von dem peruanischen Politiker Haya de la Torre 1924 im mexikanischen Exil gegründete Partei.

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  95. Selbin, Modern Latin American, a.a.O., S. 39.

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  96. Toranzo, Carlos: Introducciôn, a.a.0., S. 14.

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  97. Bei diesen Wahlen waren eine Reihe von Kandidaturen, so die von Paz Estenssoro und Siles Zuazo, verboten.

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  98. Für Puhle, Tradition und Reformpolitik, a.a.O., S. 64 unterschied sich der Barrientos-Putsch „grundlegend von den traditionellen bolivianischen coups: er war — zugespitzt formuliert — eher eine Revolte der jüngeren militärischen MNR-Technokraten gegen die korrupten Praktiken einer bereits transformierten revolutionären Bewegung, die allen Schwung verloren hatte“.

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  99. Zu dieser sich gegen den „inneren Feind“ richtenden Doktrin siehe Farcau, The Transition, a.a.O., S. 17ff.

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  100. Langer, Erick D.: Una Vision Hist6rica de Bolivia en el Siglo XX, in: Harvard-Club, Bolivia, a.a.o., S. 80.

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  101. Bei diesem Pakt handelte es sich um ein am 9. April 1964 von der militärischen Zelle des MNR und Vertretern von 48 verschiedenen Organisationen unterzeichnetes Abkommen. Zu dessen Entstehung und Inhalt siehe Soto S., César: Historia del Pacto Militar Campesino. Entre la subordinaci6n y la reciprocidad, Cochabamba 1991.

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  102. Klein, Historia, a.a.O., S. 253.

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  103. Eine andere Interpretation sieht zwar das von Guevara ausgewählte Gebiet wegen der dort herrschenden feudalistischen Zustande als revolutionsgeeignet an, macht jedoch vor allem die Fehler der Guerrilla, ihre überwiegend ausländische Zusammensetzung und neben der fehlenden Unterstützung durch die Linksparteien auch die auf Guerillabekämpfung ausgerichtete Ausbildung der bolivianischen Militärs für deren Scheitern verantwortlich. Siehe Langer, Una Vision, a.a.O., S. 80. Zu einer komprimierten Darstellung der Ereignisse siehe Dunkerley, Rebeli6n, a.a.O., S. 121ff.

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  104. Zur wohl umfangreichsten Dokumentensammlung über diese Guerrilla siehe die fünfbändige Reihe Cedoin: El Che en Bolivia, La Paz zwischen 1993 und 1996; Band 1 bezieht sich auf die Haltung der PCB zur Guerrilla.

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  105. Puhle, Traditon und Reformpolitik, a.a.O., S. 75f sieht im Wechsel zu Siles lediglich einen „Gnadenakt des Militärs, unternommen in der Absicht, das demokratische Image zu wahren und in der Gewißheit, daß der neue Präsident…jederzeit abgesetzt werden könnte“.

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  106. Klein, Historia, a.a.O., S. 256.

    Google Scholar 

  107. Mansilla, Der südamerikanische Reformismus, a.a.O., S. 125 weist darauf hin, daß damit die „letzte große ausländische Investition in Bolivien verschwand, was den Anteil des Staates am ökonomischen Leben der Nation vergrößerte“.

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  108. Gumucio, Breve Historia, a.a.O., S. 292.

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  109. Siehe hierzu detailliert Dunkerley, Rebeli6n, a.a.O., S. 155.

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  110. Klein, Historia, a.a.O., S. 256.

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  111. Mansilla, Der südamerikanische Reformismus, a.a.O., S. 126.

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  112. Library of Congress, Bolivia, (The Banzer Regime), a.a.O., S. 1; siehe ähnlich Gamarra/Malloy, Revolution, a.a.O., S. 91.

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  113. Malloy; Gamarra, Revolution, a.a.O., S. 91.

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  114. Dunkerley, Rebeliôn, a.a.O., S. 192 und S. 195.

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  115. Klein, Historia, a.a.O., S. 266; so auch Dunkerley, Rebeliôn, a.a.O., S. 181f.

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  116. Malloy; Gamarra, Revolution, a.a.O., S. 207.

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  117. Gumucio, Breve Historia, a.a.O., S. 310f.

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  118. Die Verantwortung hierfür wird allgemein dem Banzer-Regime im Zusammenwirken mit den damaligen Militärregimes anderer lateinamerikanischer Staaten zugeschrieben. Siehe hierzu Sivak, Martin: El asesinato 144 Zum Staatsverständnis siehe detaillierter Kapitel V 1.

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  119. Conaghan, Capitalists, Technocrats, and Politicians, a.a.O., S. 208f.

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  120. Malloy; Gamarra, Revolution, a.a.O., S. 219.

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  121. Ebda., S. 219 und S. 214.

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  122. Farcau, The Transition, a.a.O., S. 125.

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  123. Mesa, Historia, a.a.O., S. 654.

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  124. Dieses Thema stellt bis zum heutigen Tag ein bolivianisches Trauma dar. Bolivien hatte im Pazifik-Krieg mit Chile die an den Pazifik angrenzenden Territorien verloren. Siehe hierzu Miller, Rory: Peru, Bolivien, Chile 1830–1920, in: Bernecker, Handbuch Bd.2, a.a.O., S. 619ff und S. 648ff.

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  125. Banzer ersuchte noch im April 1978 das Militär von der Verschiebung der Wahlen beziehungsweise seiner eigenen Kandidatur zu überzeugen, fand jedoch keine Mehrheit hierfür. Siehe Dunkerley, Rebelion, a.a.O., S. 204.

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  126. Zur Biographie von Siles Zuazo siehe Crespo, Alfonso: Zuazo. Hombre de Abril, la Paz 1997.

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  127. Siehe hierzu Kapitel VI B-A 2.2.

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  128. Zu den Wahlen zwischen 1978 und 1980 siehe Cespedes, Marcelo: Los bolivianos estamos maduros para la democracia? Las experiencias electorales de 1978, 1979 y 1980, La Paz 1982.

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  129. Zur ADN siehe Kapitel VI B-A 2.3.

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  130. Der Charakterisierung, von den neun Regierungen nach dem Ende der Banzer-Diktatur seien zwei als verfassungsrechtlich zu bezeichnen, siehe Mesa, Historia, a.a.O., S. 657 ist vor diesem Hintergund nur eingeschränkt zuzustimmen, da der Nationalkongreß nicht, wie von der Verfassung vorgeschrieben, den Staatspräsidenten aus den drei Erstplazierten der Direktwahlen gewählt hat, sondern auf den Präsidenten des Senats (Guevara) bzw. der Abgeordnetenkammer (Gueiler) zurückgegriffen hat. Artikel 93 CPE kann hier allenfalls im Wege einer weit gefaßten Analogie herangezogen werden, da diese Nachfolgebestimmungen, innerhalb derer die beiden Kammerpräsidenten eine Rolle spielen, nur dann eingreifen, wenn vorher ein Staatspräsident bereits gewählt war.

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  131. Hervorzuheben ist dabei das Massaker der Calle Harrington am 15.1.1981, durch das ein beträchtlicher Teil der Führungsriege des MIR ermordet wurde sowie die Ermordung des Sozialistenführers Quiroga Santa de Cruz.

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  132. Mansilla, Der südamerikanische Reformismus, a.a.O., S. 124.

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  133. Klein, Historia, a.a.O., S. 255 weist zu Recht auf die Bandbreite reformistischer, extrem links oder rechts orientierte Regime hin, jeweils „völlig abhängig von den Persönlichkeiten“.

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  134. Mansilla, Der südamerikanische Reformismus, a.a.O., S. 127.

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  135. Machicado Saravia, Flavio: Actitudes en las polfticas econ6micas (1952–1989), La Paz 1990, S. 122.

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  136. Krempin, Keine Zukunft, a.a.O., S. 109.

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  137. Ebda., S. 109.

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  138. Ardaya S., Gloria; Verdesoto C., Luis: Racionalidades democrâticas en construcci6n, La Paz 1994, S. 8.

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  139. Siehe hierzu Krempin, Krise als Chance?, a.a.O., S. 39f.

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  140. Siehe die Tésis Politica des XXI. FSTMB-Kongresses im Mai 1986. Zu dieser Phase der COB siehe Lazarte, Jorge: Movimiento Obrero y Procesos Politicos en Bolivia. (Historia de la COB 1952–1987), La Paz 1989, S. 81ff.

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  141. Zur CEPB siehe Kapitel VI B-B 5.

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  142. Zu den Comités Civicos siehe Kapitel VI B-B 4.

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  143. Zu dessen Charakterisierung in dieser Regierungsperiode siehe das Zitat Gamarras in VI A 3 (Anmerkung 44)

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  144. Die Coca-Pflanze dient in Bolivien traditionell zu Heil-oder Verzehrzwecken und war und ist in diesem Kontext nicht verboten.

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  145. Zu diesem Themenkomplex siehe beispielsweise Gamarra, Eduardo: Entre la droga y la democracia, La Paz 1994.

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  146. Zu Condepa und UCS siehe Kapitel VI B-A 2.5.

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  147. Siehe Romero Balliviân, Salvador: Reformas, conflictos y consensos, in: Fundemos: Opiniones y Anâlisis, Nûmer) Especial, La Paz 1999, S. 32.

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  148. Dieser Prozeß wurde im April 1993 mit der Verurteilung Mezas zu dreißig Jahren ohne Begnadigungsmöglichkeit abgeschlossen. Meza hatte sich ins Ausland abgesetzt, wurde 1994 in Brasilien entdeckt und verbüßt seit seiner Auslieferung seine Strafe in Bolivien.

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  149. Siehe hierzu Ardaya; Verdesoto, Racionalidades Democrâticas, a.a.O., S. 16ff.

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  150. Siehe hierzu beispielsweise Mayorga, Die Präsidentschafts-und Parlamentswahlen, a.a.O., S. 41.

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  151. Ebda., S. 42.

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  152. Gamarra, Eduardo: Presidencialismo hfbrido y democratizaciön, in: Mayorga, René A. (coordinador): Democracia y gobemabilidad. América Latina, Caracas 1992, S. 33. Der christdemokratische Vize-Präsidentschaftskandidat der ADN, Luis Ossio Sanjinés, wurde Vize-Präsident unter Paz Zamora. Im Rahmen dieses „Acuerdo Patriôtico“ wurde ebenfalls vereinbart, bei den kommenden Wahlen gemeinsam anzutreten, was konkret die Unterstützung der Präsidentschaftskandidatur Banzers im Jahre 1993 bedeutete.

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  153. So das Ejército Guerrillero Tupac Katari (EGTK), das Comando Nacional Néstor Paz Zamora (CNPZ), das Ejército de Liberaciôn Nacional (ELN) und die Fuerzas Armadas de Liberaciôn Zérate Willca (FAL-ZW).

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  154. Ardaya; Verdesoto, Racionalidades Democräticas, a.a.O., S. 22.

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  155. Eine Verfassungsreform erstreckt sich über zwei Wahlperioden. Zunächst muß ein „Ley de Necesidad de la Reforma“ verabschiedet werden, das in der darauffolgenden Wahlperiode erneut vom Nationalkongreß abschließend zu behandeln ist.

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  156. Zur Instabilität auf der kommunalen Ebene aufgrund wechselnder Mehrheiten im Zusammenhang mit der Änderung des Artikel 201 der Verfassung im Jahre 1994 siehe Kapitel IX 2.1.

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  157. Unter „politica del gobierno“ (Regierungspolitik) wird in Bolivien eine als nicht hinreichend konsentierte Politik einer Regierung bezeichnet, die zu kurzfristig angelegt ist und von der Nachfolgeregierung als nicht verbindlich angesehen wird. Demgegenüber wird unter einer „politica de estado” eine langfristig gültige und von einem breiten politischen Konsens getragene „Politik des Staates“ verstanden.

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  158. Romero Balliviân, Reformas, a.a.O., S. 29.

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Jost, S. (2003). Von der „Nationalen Revolution“ zu ihrer Reform — Bolivien zwischen 1952 und 1993. In: Bolivien: Politisches System und Reformprozess 1993–1997. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-09437-1_3

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