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Lehrer, Schüler und die Bildungsgangforschung

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Bildungsgangdidaktik

Zusammenfassung

Man kann die Bildung und Erziehung der Heranwachsenden als Veranstaltung der Erwachsenengeneration verstehen. Die Erwachsenen betrachten es als ihre ‘natürliche’ Aufgabe, der nachwachsenden Generation zu sagen, ‘wo’s langgeht’. Friedrich Schleiermacher hat das klassisch formuliert:

„Das menschliche Geschlecht besteht aus einzelnen Wesen, die einen gewissen Zyklus des Daseins auf der Erde durchlaufen und dann wieder von derselben verschwinden, und zwar so, daß alle, welche gleichzeitig einem Zyklus angehören, immer geteilt werden können in die ältere und die jüngere Generation, von denen die erste immer eher von der Erde scheidet. [...] Ein großer Teil der Tätigkeit der älteren Generation erstreckt sich auf die jüngere, und sie ist um so unvollkommener, je weniger gewußt wird, was man tut und warum man es tut. Es muß also eine Theorie geben, die von dem Verhältnisse der älteren Generation zur jüngeren ausgehend sich die Frage stellt: Was will denn eigentlich die ältere Generation mit der jüngeren?“1

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References

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  2. Dies ist in der Reformpädagogik, vor allem bei John Dewey, weiterentwickelt worden. In der Schule sollen keine Lektionen erteilt werden. Sie soll vielmehr eine Lernumwelt (learning environment) schaffen, die den Schülern ermöglicht, durch gezieltes, lernendes Handeln in die Erwachsenenwelt hineinzuwachsen.

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  28. Dafür können wir von der erziehungswissenschaftlichen Biographieforschung (vgl. Marotzki 1990 ) profitieren, obwohl in ihr die Lehrer-Schüler-Beziehung eher ausgeblendet wird. Theodor Schulze, Winfried Marotzki und andere zeigen in ihren Schriften, wie schwierig die `Schaffung’ der eigenen Biographie in unserer heutigen, hochkomplexen Lebenswelt ist.

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Meinert A. Meyer Andrea Reinartz

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Meyer, M.A. (1998). Lehrer, Schüler und die Bildungsgangforschung. In: Meyer, M.A., Reinartz, A. (eds) Bildungsgangdidaktik. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-09424-1_7

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  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden

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