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Zusammenfassung

Seit den achtziger Jahren hat sich das praktische und theoretische Interesse an der wirtschaftlichen Effizienz organisatorischer Strukturen belebt. Das praktische Interesse richtete sich dabei auf die Bestimmung von „Erfolgsfaktoren“ vornehmlich japanischer Konzerne, die es schafften, in Zeiten zunehmenden internationalen Wettbewerbs ihre Marktpositionen zu verbessern. Die einfluß-reichste Veröffentlichung in diesem Zusammenhang war die „Lean Pro-duction“-Studie von Womack et al., die als wichtigsten Erfolgsfaktor japanischer Unternehmen ihre interne Organisation identifizierten. Dies stellt einen wesentlichen Bruch zu den „neoklassischen“ Ansätzen der Ökonomie dar, da nicht „Kostenfaktoren“, wie Löhne, Steuern, Abgaben etc., oder eine überlegene Produktionstechnik (z.B. höherer Automatisierungsgrad) zur Erklärung der Wettbewerbsvorteile benutzt werden, sondern die Effizienz der internen Abläufe als das Schlüsselelement für den wirtschaftlichen Erfolg bezeichnet wird.

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Referenzen

  1. Genauer gesagt, wirft Coase (1988) der Neoklassik vor, daß keine ihrer zentralen Kategorien sich dazu eignet, Phänome aus der realen Welt zu beschreiben, dies gilt auch für Märkte. „Although economists claim to study the working of the market, in modern economic theory the market itself has an even more shadowy role than the firm.... In modern textbooks, the analysis deals with the determination of market prices, but the discussion of the market itself has entirely disappeared. This is less strange than it seems. Markets are institutions that exist to facilitate exchange, that is, they exist in order to reduce the costs of carrying out exchange transaction. In an economic theory which assumes that transaction costs are nonexistent, markets have no function to perform.“ (Coase 1988:7).

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  2. Für eine Übersicht der Unterschiede und Gemeinsamkeiten der verschiednen Strömungen der „new institutional economics“ vgl. Ebers/Gotsch 1993, Williamson 1994, Furu-botn/Richterl991.

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  3. Märkte und Firmen sind zwar alternative institutionelle Arragements, aber nicht die einzigen zur Durchführung von Austauschhandlungen. Williamson (1991b) z.B. kennt daneben noch Hybride, die eine mittlere Position zwischen Firmen und Märkten einnehmen. Coase (1988) und North (1988) beispielsweise differenzieren zwischen Märkten und Basaren. Nach einem Vorschlag von Davis/North (1971) wird in der Transaktionkostentheorie unterschieden zwischen der institutionellen Umwelt, die die gesellschaftlichen und juristischen Basisregeln für Austauschhandlungen umfaßt, und dem institutionellen Arrangement, das aus den Regeln für Austauschhandlungen zwischen ökonomischen Einheiten besteht. „Transaction cost economics is predominantly concernd with institutional arrangements, normally referred to as governance structure“(Williamson 1990b:9).

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  4. Exakter formuliert fordert Coase seit den 30er Jahren eine Revision der Basisannahmen der „Neoklassik“ hin zu realitätsgerechteren Annahmen. „What my argument does suggest is the need to introduce positive transaction costs explicitly into economic analysis so that we can study the world mat exists“ (Coase 1988:15). Was die ökonomische Theorie untersucht, ist für Coase (1993:229 Nobel lecture) „a system which lives in the minds of economists but not on earth. I have called the result „blackboard economies“. The firm and the market appear by name but they lack any substance. The firm in mainstream economic theory has often been described as a „black box“. And so it is. This is very extraordinary given that most resources in a modern economic system are employed within firms, with how this resources are used dependent on administrative decisions and not directly of a market. Even more surprising, given their interest in the pricing system, is the neglect of the market or more specifically the institutional arrangements which govern the process of exchange. As these institutional arrangements determine to a large extent what is produced, what we have is a very incomplete theory.“

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  5. „I did not investigate the factors that would make the costs of organizing lower for some firms than for others. This was quite satisfactory if the main purpose was, as mine was, to explain why there are firms. But if one is to explain the institutional structure of production in the system as a whole it is necessary to uncover the reasons why the costs of organizing particular activities differ among firms“ (Coase 1988:47).

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  6. Coase 1988/1993 führt aus, daß jegliches Austauschhandeln Kosten verursacht. Diese Kosten sind der Grund für die Entwicklung von institutionellen Arrangements für Aushandlungsprozesse. Durch institutionelle Arrangements, d.h. durch die Schaffung von standardisierten Regeln für Austauschhandlungen kann sich die Durchführung der Austauschhandlung vereinfachen. Märkte beispielsweise sind ein instititionelles Arrangement, das unter gewissen Voraussetzungen niedrigere Kosten verursacht als Basare, während Firmen unter gewissen Umständen niedrigere Kosten verursachen als Märkte. Die Höhe der Kosten für Austauschhandlungen hängt dabei nicht nur von den Rahmenbedingungen ab, sondern auch von den Eigenschaften der Austauschhandlungen. Märkte und Firmen sind also an Voraussetzungen gebunden, die ihre Funktionsweise begrenzen. Coase sieht es als zentrale Aufgabe der Transaktionskostentheorie an, die Voraussetzung für jedes institutionelle Arrangement zu klären.

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  7. Ausdruck findet dies in der Bezeichnung „Hierarchie“ für die firmeninterne Koordination. Andere Transaktionskostentheoretiker, wie z.B. Coase, sprechen neutraler von interner Koordination. Aus der neuen institutionellen Ökonomie gibt es einen Alternativvorschlag zur Charakterisierung des firmeninternen Koordinationsmechanismus: die Menge (Hart 1993). Dies hat Implikationen für die Analyse der firmeninternen Vorgänge, wie im folgenden gezeigt wird.

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  8. Aoki 1986/1988a/1990/1992/1994 versucht, ein umfassendes Modell für ökonomisches Handeln in Japan zu entwickeln. Aus den zahlreichen Aspekten, die von ihm betrachtet werden, wie z.B. Liefer- und Zulieferbeziehungen, Finanzierungssystem, staatliche Anreize, industrielle Beziehungen, findet hier eine Beschränkung auf das „information system“ statt, d.h. auf die Art und Weise wie Informationen im Produktionsprozeß weitergeleitet werden. Bei der Skizze handelt es sich um eine drastische Vereinfachung, um die Kernpunkte seiner Argumentation deutlich zu machen. Aber „doing this, one is bound to commit the sin of oversimplification“ (Aoki 1988a: 8). Streng genommen ist Aoki kein Repräsentant der Transaktionskostentheorie, aber auch Williamson 1991d greift Überlegungen von Aoki auf.

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  9. Aoki wechselt im Zeitverlauf die Bezeichnungen für die Steuerungsmodi; z.B. Aoki 1986 spricht von horizontalen und vertikalen Strukturen, wobei vertikal der zentralistischen Steuerung entspricht.Aoki 1988b/1992 verwendet die Begrifflichkeiten zentral und dezentral. Aoki 1994 spricht von h-mode (hierarchical) und j-mode (Japanese). Inhaltlich sind die Beschreibungen weitgehend identisch.

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  10. Im Gegensatz zur gängigen Kritik an „bürokratischen“ Organisationen, die die Ursache für lange Entscheidungswege in der Zunahme von Regelungen ansehen, die zur Zentralisierung von Kompetenzen führen, wird die Verlängerung von Entscheidungswegen in der „klassischen“ Organisationstheorie (Weber 1972) auf zu wenige, bzw. auf nicht eindeutige Regelungen zurückgeführt. Sowohl die Entstehung eines „Bürokratiedefizits“ als auch eines „Bürokratieüberschusses“ lassen sich in der Transaktionskostentheorie auf die gleiche Ursache zurückfuhren: der prinzipiellen Unvollständigkeit von Verträgen.

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  11. Vgl. dazu z.B. Kagono u.a. 1985

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  12. Vgl. dazu z.B. Lincoln /Hanada/McBride 1986

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  13. Die Konsequenzen einer ausschließlichen Betonung der Menge ohne eine wirksame Qualitätskontrolle sind in den ehemaligen Staatshandelsländern besonders deutlich geworden.

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  14. Nach Aoki 1992, S.154.

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  15. Aokis Annahme der komplementären Ergänzung des adminstrativen und des operativen Bereiches kann als Spezialfall der obigen Definition aufgefaßt werden. Die Ausssage gilt bei gegebenen Transaktionskosten und damit für Firmen mit vergleichbarer Größen- und Produktstruktur. Wie Aoki (1988a: 11) selbst zugesteht, ist sein Hauptaugenmerk auf große Industriebetriebe in Branchen wie der Automobil- oder Stahlindustrie gerichtet.

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  16. Transaktionen werden in der Transaktionskostentheorie mit den Instrumenten der Vertragstheorie analysiert. Umgekehrt führt Williamson (1975:20ff) aus, daß sich alle Fragestellungen, die sich als Vertragsproblem formulieren lassen, prinzipiell mit der Transaktionskostentheorie bearbeiten lassen.

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  17. MacNeil (1985) beispielsweise demonstriert, daß selbst scheinbar eindeutige Regelungen, wie die Lohnhöhe, an zahlreiche Voraussetzungen gebunden sind, die die Vertragspartner nicht beeinflussen können und die sich der vertraglichen Regelung durch die Vertragspartner entziehen.

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  18. Dies ist der Grund für den hohen Stellenwert, den die Faktorspezifität im Konzept der Transaktionskostentheorie nach Williamson einnimmt, denn Faktorspezifität ist die Dimension, mit der die unterschiedlichen Verhandlungspositionen vor und nach Vertragsab-schluß gefaßt werden. Niedrige Faktorspezifität ist danach gleichbedeutend mit keiner oder nur einer geringfügigen Veränderung der Verhandlungsposition. Dabei ist zu berücksichtigen, daß sich die Veränderungen der Verhandlungspositionen nicht notwendi-gerweiser gegenseitig aufheben müssen. Die Stärkung der Verhandlungsposition eines Vertragspartners muß nicht zur Schwächung der Verhandlungsposition anderer Vertragspartner führen. Entscheidend sind Umfang und Transferierbarkeit der Investitionen eines jeden Vertragspartners, die nach Vertragsabschluß getätigt werden. Außerdem wird hier deutlich, warum die gleiche Transaktion für unterschiedliche Vertragspartner mit unterschiedlicher Faktorspezifität einhergehen kann. Umfang und Transferierbarkeit von Investitionen sind relationale Größen, deren Bedeutung von der Ressourcenausstattung der Vertragspartner abhängt. Was in einem Fall eine substantielle Investition darstellt, die nicht reversibel ist, kann in einem anderen Fall „peanuts“ für einen Vertragspartner sein.

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  19. Vgl. dazu Masten 1993.

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  20. Diese Abgrenzung hat bei Williamson (1985) allerdings eher einen heuristischen Charakter als einen systematischen. Natürlich sind auch ihm die Arbeiten der Agenturtheorie bekannt, die Firmen als legale Fiktion beschreiben, die sich über interne und externe Verträge definieren, wobei keine prinzipiellen Unterschiede zwischen internen und externen Verträgen gemacht werden (Jensen/Meckling 1976). Zu Abgrenzungen und Gemeinsamkeiten zwischen Agenturtheorie und Transaktionskostentheorie vgl. z. B. Williamson 1991a. Einen Vorschlag, wie die unterschiedlichen Schwerpunktsetzungen bei der Kon-zeptionalisierung von Firmen zwischen den verschiedenen Strömungen der „New institutional economics“ verbunden werden können, unterbreiten Grossman/ Hart 1986.

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  21. Hierbei handelt es sich um eine Anleihe bei der Agenturtheorie, die Firmen als „nexus of treaties“ begreift. Im Unterschied zur dortigen Auffassung wird hier allerdings der konventionellen transaktionskostentheoretischen Sicht gefolgt, daß sich organisationsinterne Verträge aufgrund ihres unterschiedlichen Vollständigkeitsgrades grundsätzlich von Marktverträgen unterscheiden.

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  22. Das Verhältnis von Mengensteuerung und hierarchischer Steuerung weist einige Chapaullelen zum Verhältnis zwischen Plan- und Marktwirtschaft auf. Während Planwirtschaft wie Hierarchie auf einer weitgehenden Fremdsteuerung der einzelnen Produktionseinheiten beruht, sind Marktwirtschaft und Mengensteuerung sich weitgehend selbststeuernde Systeme. Zu vermuten ist, daß — ähnlich wie in der Marktwirtschaft — bei der Mengensteuerung dirigistische Eingriffe die Effizienz des Gesamtsystems vermindern; aber auch, daß die Selbststeuerung nur einiger isolierter Bereiche die Effizienz einer Planwirtschaft weiter reduziert.

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  23. Diese Annahme vereinfacht die Argumentationsstruktur der Theorie der formalen Differenzierung und resultiert aus der Vorstellung, daß es ein universell gültiges, ideales Organisationsmodell gibt: den Idealtyp Bürokratie (Weber 1972). Prinzipielle Unterschiede zwischen Firmen, die unterschiedliche Produkte herstellen, und/oder zwischen privatwirtschaftlichen und staatlichen Organisationen werden in diesem Idealtypus nicht gesehen. Schon seit den 60er Jahren ist auch in der Organisationforschung bekannt, daß die Unterschiede zwischen privatwirtschaftlichem und öffentlichem Bereich sowie innerhalb des privatwirtschaftlichen Bereichs Konsequenzen für die organisatorische Struktur haben (Mayntz 1971b). Konsequenzen für die Theoriebildung wurden aber erst sehr viel später daraus gezogen.

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  24. Aus der Vertragstheorie folgt, daß Faktorspezifität die Situation eines Vertragspartners vor und nach Vertragsabschluß beschreibt. Daraus ergibt sich zweierlei: 1. Jede Transaktion weist einen eigenen Grad an Faktorspezifität auf. Innerhalb von Firmen können also Verträge mit unterschiedlicher Faktorspezifität abgeschlossen werden. 2. Die Faktorspezifität einer Transaktion kann für jeden Vertragspartner unterschiedlich sein, denn es hängt von der Situation des Vertragspartners ab, in welchem Umfang sich durch den Vertagsab-schluß Unterschiede in seiner Verhandlungsposition ergeben. Für die Unterscheidung zwischen Faktorspezifität von Aufgaben und Faktorspezifität von Produkten sind beide Schlußfolgerungen relevant. Zum einen handelt es sich nicht um die gleiche Transaktion, denn die Vetragspartner sind andere. Bei den internen Aufgaben sind es Verträge zwischen der Firmenleitung und den Mitarbeitern, während es sich bei den Produkten um Verträge zwischen Anbietern (i.d.R. Firmen) und Abnehmern (Firmen oder Konsumenten) handelt. Bei der Betrachtung der Faktorspezifität von Produkten handelt es sich in der Transaktionskostentheorie i.d.R. um Aussagen aus der Sicht der Abnehmer, denn diese Sicht entscheidet darüber, ob Funktionen internalisiert oder externalisiert werden sollen. Bei den Aussagen über die Faktorspezifität von Aufgaben handelt es sich um die Sicht der Unternehmensleitung, denn diese entscheidet über die Vielzahl der mit den Mitarbeitern geschlossenen Verträge über die organisatorische Struktur.

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  25. Auf diesen Prozeß beziehen sich beispielsweise die „economics of scope“ von Chandler (1990) oder auch die „Reduktion von Komplexität“ in der Systemtheorie (Luhmann 1964).

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  26. Wie nahezu bei jeder empirischen Forschung, ist es nicht immer möglich, alle theoretisch interessierenden Sachverhalte in das Befragungsprogramm umzusetzten. Dies gilt in besonderem Maße für das NEFA-Panel, das mit einem starken Dienstleistungsanteil für den Sonderforschungsbereich 187 konzipiert wurde.

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Freriks, R. (1996). Neue institutionelle Ökonomie und interne Organisation. In: Widmaier, U. (eds) Betriebliche Rationalisierung und ökonomische Rationalität. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-09390-9_2

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  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden

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