Zusammenfassung
Die Niederlande am Ende des 19. Jahrhunderts: „Die Zeitrechnung setzte ein in Jorwerd im Jahr 1880 mit der Fertigstellung der Eisenbahnlinie zwischen Leeuwarden und Sneek und mit der Einführung der Bahnhofsuhr. Vor dieser Zeit nahmen alle an den gleichen Aktivitäten teil, und Verabredungen waren, wie man sich denken kann, überflüssig. Man kam einfach vorbei, denn man kannte den Tagesablauf der anderen. Es reichte aus, Bescheid zu sagen, ob ein Besucher morgens, nachmittags oder abends eintreffen würde“1
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Literatur
Mak, G.: Toen God verdween uit Jorwerd. Amsterdam, 1996.
Commissie Dagindeling/Rijnconsult: Geef zorg en werk de gelegenheid: een praktijkboek voor gemeenten om een projekt rond dagindeling mee to starten. Den Haag, 1998.
Dijst, M./van den Heuvel, M./Karsten, L./van der Werff, H./Breedveld, K.: Time in the city: the Dutch case. Utrecht, 1998.
Westendorp, P.: De kwaliteit van de tijd. Rotterdam, 1999.
Karsten, L.: Growing up in Amsterdam: differentiation and segregation in children’s daily lives. In: Urban Studies 35(1998), S. 565–581.
Dijst, M.: Action space as planning concept in spatial planning. In: Netherlands Journal of Housing and the Built Environment (1999)14, S. 163–182.
Jaarboek Emancipatie: Arbeid en Zorg. Den Haag, 1997.
Dieleman, F.M./Dijst, M.J./Spit, T.: Planning the compact city: the Randstad Holland experience. In: European Planning Studies (1999)7, S. 605–621.
Vgl. Boulin, J.-Y./Mückenberger, U.: Zeiten der Stadt und Lebensqualität in Europa. In: Mückenberger, U. (Hrsg.), Zeiten der Stadt. Bremen, 2. Auflage 2000, S. 118–204.
Bonfiglioli, S.Brioschi, L./Mareggi, M./Pacchi, C.: Monitoring developments in working organisation; time in the city: Italian national report. Milano, 1998.
In diesem Überblick lassen wir die Diskussion um die Flexibilisierung von Arbeitsverträgen, z.B. die Befristung, unberücksichtigt. Das Interesse an befristeten Arbeitsverhältnissen hat in den vergangenen Jahren zugenommen. Unternehmen, die entsprechende Arbeitskräfte vermitteln („uitzendbureaus“) erleben eine steigende Nachfrage. Der zunehmende Bedarf an kurzfristig beschäftigten Arbeitnehmern hat auch ein Interesse an den möglichen negativen Auswirkungen dieser Beschäftigungsform geweckt. Die Tatsache, nur zeitweilig beschäftigt zu sein, kann zu einer größeren finanziellen Unsicherheit des Arbeitnehmers führen. Außerdem kann die zeitliche Begrenztheit des Arbeitsvertrages die Arbeitgeber davon abhalten, in ihre Angestellten zu investieren, was sich — auf der Makro-Ebene — negativ auf die Arbeitsproduktivität auswirken könnte. In dem Versuch, diese unerwünschten Nebeneffekte gering zu halten, hat die niederländische Regierung ein Gesetz mit dem Namen „Flexibilisierung und Sicherheit” verabschiedet, das die Rechte der befristet Beschäftigten festschreibt. (So wird z.B. genau festgelegt, wie oft ein Arbeitnehmer von demselben Arbeitgeber angestellt, entlassen und wieder neu unter Vertrag genommen werden darf.) Dieses Gesetz trat 1998 in Kraft. Jüngere Zahlen zeigen, dass man das Thema vertragliche Flexibilität nicht überbewerten sollte: Die überwiegende Mehrheit der Arbeitnehmer steht immer noch in einem unbefristeten Arbeitsverhältnis, und die Anzahl der Jahre, während der die Arbeitnehmer bei ein und demselben Arbeitgeber beschäftigt sind, hat sich in den letzten Jahren erhöht [De Beer, P.: De arbeidsmarkt van de toekomst. In: ESB 84(1999)4201, S. 4–8]. Mit zunehmender Knappheit von qualifizierten Arbeitskräften am Arbeitsmarkt, so die Voraussagen, wird die befristete Beschäftigung immer mehr zu einer zeitweiligen und vorübergehenden Kondition, ihr Anteil wird nicht weiter ansteigen.
Vgl. Boulin/Mückenberger: Lebensqualität.
Breedveld, K.: The double myth of flexibilization. In: Time and Society 7(1998)1, S. 129144.
Vergleichszahlen werden im Frühling 2001 nach einer neuen Zeitbudget-Studie zur Verfügung stehen.
Jaarboek Emancipatie: Tijd en ruimte voor arbeid en zorg. Den Haag, 1998.
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Dijst, M., Karsten, L., Breedveld, K. (2001). Neue Zeitrhythmen für holländische Städte — Erfahrungen und politische Perspektiven. In: Mückenberger, U. (eds) Bessere Zeiten für die Stadt. Schriftenreihe der HWP — Hamburger Universität für Wirtschaft und Politik, Hamburg, vol 8. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-09382-4_7
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