Zusammenfassung
Mädchen und junge Frauen können heute von ihrem Schulabschluss her eine qualifizierende Berufsausbildung oder ein Studium in fast allen beruflichen Bereichen erlangen. Sie sind eindeutig die „Gewinnerinnen“ der Bildungsoffensive. Beim Start in den Beruf und im weiteren Berufsverlauf setzt sich ihr Bildungsvorsprung jedoch nicht entsprechend in attraktive Ausbildungsberufe und berufliche Positionen um. Auch wenn sie inzwischen in alle Ausbildungs-, Studien- und Berufsbereiche vorgedrungen sind, bestehen immer noch erhebliche Unterschiede zwischen den Geschlechtern bei der Berufsund Studienwahl, beim Einstieg in die Berufstätigkeit und bei den beruflichen Entwicklungsmöglichkeiten. In Führungs- und Entscheidungspositionen sind Frauen immer noch deutlich unterrepräsentiert. Damit sind ihnen in der Gestaltung ihres Lebens erhebliche Grenzen gesetzt, denn Erwerbsarbeit ist für Existenzsicherung, Lebensplanung und Persönlichkeitsentwicklung nach wie vor von zentraler Bedeutung.
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Wir gehen davon aus, dass heute jede und jeder berufsorientiert ist und Berufstätigkeit für Mädchen und Jungen, Frauen und Männer eine Selbstverständlichkeit ist.
Präziser wäre es, von „geschlechtstypisch“ zu sprechen, da „geschlechtsspezifisch“ bedeutet, dass es sich um Wesensmerkmale oder Verhaltensweisen handelt, die ausschließlich bei einem Geschlecht vorkommen. Da in den meisten einschlägigen Publikationen jedoch von geschlechtsspezifischen Verhaltensweisen die Rede ist, wird der Ausdruck hier beibehalten.
Schumacher (1999) führte 1997 eine Erhebung zur Situation behinderter junger Frauen durch: Deren Berufs wahl verhalten ähnelt dem von nichtbehinderten Frauen (Dienstleistungsberufe und kaufmännische Berufe), ist jedoch noch eingeschränkter als bei diesen. Die männliche Vergleichsgruppe deckt Berufe gleichmäßiger ab Schittenhelm führt an der Freien Universität Berlin ein Projekt zur Berufseinmündung junger Frauen in interkulturell vergleichender Perspektive durch; ein Augenmerk liegt darauf, wie junge Frauen mit Ausbildungs- und Arbeitslosigkeit umgehen.
Eine umfassende Darstellung findet sich in: Reihe Arbeitsweltbezogene Jugendsozialarbeit. München DJI Verlag.
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Nissen, U., Keddi, B., Pfeil, P. (2003). Einleitung. In: Berufsfindungsprozesse von Mädchen und jungen Frauen. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-09371-8_1
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-09371-8_1
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-8100-3661-2
Online ISBN: 978-3-663-09371-8
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