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Methodische Vorgehensweise

  • Chapter
Belästigung, — sexuelle

Part of the book series: Forschung ((FS,volume 66))

  • 124 Accesses

Zusammenfassung

Wenn ich einen diskursanalytischen Ansatz verfolge, um sexuelle Belästigung zu untersuchen, dann geschieht dies, um die mediale, die öffentliche Umgangsweise mit einem brisanten Thema zu analysieren. Das bedeutet aber auch, dass ich mittels der von geschlechtertheoretischen Diskussionen inspirierten Fragestellung die Historizität von Annahmen, von gesellschaftlichen Denkmustern und kollektiven Vorstellungen untersuche und aufzeige, wie diese sich wandeln und welchen Veränderungen dabei die Kategorie Geschlecht unterliegt. Die Frage nach den einem Diskurs inhärenten, spezifischen Möglichkeiten und Prozeduren des Zustandekommens des sozialen Problems sexuelle Belästigung ist dabei erkenntnisleitend. Sexualität spielt in diesen Wandlungsprozessen eine bedeutende Rolle, ich betrachte sie im Kontext dieser Arbeit als eine Möglichkeit, den historischen Prozessen bzw. den darin integrierten sozialen Beziehungen und Verhältnissen bestimmte Bedeutungen zu verleihen. In diesem Kapitel beschäftige ich mich damit, wie soziale Kategorien und historische Prozesse überhaupt diskursiv miteinander verknüpft werden können. Ich erläutere die Vorannahmen, die ich für diese Analyse treffen musste. Ich diskutiere meine Spurensuche, d.h. wie ich das Quellenmaterial gefunden und ausgewählt habe und welche Kriterien mir ausschlaggebend für dessen Bearbeitung erschienen sind.

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Literatur

  1. Claudia Honegger zeigt beispielsweise in ihrem 1991 erschienenen Buch „Die Ordnung der Geschlechter”, mit welchen Diskursivierungsformen Frauen während des 18. und 19. Jahrhunderts belegt und welche Weiblichkeitsformen damit hergestellt wurden. Ihre These: In dieser Zeit sei es zu einer neuen Codierung der Geschlechter gekommen. Während die Rolle der Frau im ausgehenden 18. und im 19. Jahrhundert nach den bürgerlichen Revolutionen im Zusammenhang mit Politik und Gesellschaft noch erörtert werden musste, wurde mit der Herausbildung der Anthropologie als der Wissenschaft vom Menschen und der Gynäkologie als der Wissenschaft vom „Weibe” das Problem der Geschlechter — insbesondere des weiblichen Geschlechts — zunehmend in die Natur verlagert. Zugleich war mit der Vorstellung eines unterschiedlichen biologischen Seins der Geschlechter die Etablierung neuer naturwissenschaftlicher Bereiche einhergegangen. Die Geschlechterdifferenz war erst in dieser Zeit zu einem relevanten anatomischen Sachverhalt geworden, der auch das Argument für den Ausschluss von Frauen aus der Öffentlichkeit lieferte. (1997 konnten wir das 200jährige Jubiläum des weiblichen Skeletts feiern, das Sömmering 1797 zu konstruieren gelang. Wer kennt heute nicht die anatomischen Unterschiede, die im Biologieunterricht an der Mittelschule mittels der beiden differenten Skelette vorgeführt worden sind?) Honeggers Studie ist nur ein Beispiel für das Aufkommen von diskursanalytischen Ansätzen Ende der 80er, anfangs der 90er Jahre. Auch Barbara Duden (1991) untersuchte, wie das Wissen über die Gebärfähigkeit, über Gynäkologie von Frauen wegverlagert wurde, indem Mediziner daraus Tatsachenwahrheiten machten, während der Embryo immer mehr zum Produkt wurde. Thomas Laqueur (1992) zeigte des weiteren, wie das weibliche Geschlecht vom „men but turned outside in” zum ganz anderen, mit differenten, nämlich weiblichen Genitalien wurde.

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  2. Eine vollständige Auflistung der Titel und Erscheinungsdaten aller erfassten Artikel befindet sich in Anhang 3.

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  3. Diese und die folgenden Zahlen zu Reichweite und Leserschaft der untersuchten Zeitungen wurden entnommen aus: Neue Zürcher Zeitung, Marketing und Anzeigenverkauf (Hg.): NZZ, NZZ plus und NZZ-FOLIO im Medien-Vergleich 1998, MACH Basic 97, Daten aus der Media-Analyse Schweiz 1997, Zürich, 1997.

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  4. Über die Leserinnenschaft der FRAZ gibt es bisher keine Untersuchungen.

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Gisler, P. (2001). Methodische Vorgehensweise. In: Belästigung, — sexuelle . Forschung Soziologie , vol 66. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-09358-9_3

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-09358-9_3

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden

  • Print ISBN: 978-3-8100-2601-9

  • Online ISBN: 978-3-663-09358-9

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