Früher sozialistischer Leiter oder politischer Funktionär, heute…? Zur vertikalen Mobilität der DDR-Dienstklasse im Transformationsprozeß

Zusammenfassung

Das dem Projekt „Ungleiche Ungleichheitskarrieren — Pfade und Wahrnehmungsmuster“ zugrundeliegende Forschungsinteresse am Gegenstand „NachWende-Karrieren von Angehörigen der DDR-Dienstklasse“ war zunächst unmittelbar empirischer Natur: Zum Zeitpunkt der Konzipierung des Projekts existierten meines Wissens keine fundierten Analysen zum Verbleib des Gros von DDR-Leitern bzw. politischen Funktionären, ganz zu schweigen von Analysen, die Vergleiche zwischen den Transformations-Schicksalen verschiedener Gruppierungen gestatten. Die öffentliche Diskussion dieses Themas war von recht kontroversen, auf partikulare Befunde und spektakuläre Einzelfalle gestützte, aus unterschiedlichen Perspektiven emotionalisierte und instrumentalisierte Aussagen und Bewertungen zum Verbleib früherer „Leitungskader“ bestimmt („alte Seilschaften“ vs. „Kahlschlag“, soziale Degradation etc.). Um dieser Debatte soziologisches Wissen in Form einer detaillierten Dokumentation charakteristischer Übergänge und ihrer strukturellen und akteursbezogenen Determinanten verfügbar zu machen, erschien der alleinige Rückgriff auf einschlägige repräsentative Datensätze unzureichend.

Dieser Beitrag ist eine Kurzfassung des Abschlußberichts zum KSPW-Forschungsprojekt„Ungleiche Ungleichheitskarrieren — Pfade und Wahrnehmungsmuster. Eine Fallstudie zur Mobilität von Angehörigen der DDR-Dienstklasse im Transformationsprozeß“ (Adler/Kretzschmar 1995).