Seniorenarbeit und bürgerschaftliches Engagement

Zusammenfassung

Seit ihren Anfängen wurde die Soziale Altenhilfe/Altenarbeit mitgeprägt durch ehrenamtliches Engagement. Die zunehmende Verberuflichung von Teilbereichen dieses Arbeitsfeldes — insbesondere der ambulanten und stationären Versorgung alter Menschen — hat traditionelle Aktivitätsformen wie Besuchsdienste, gesellige und unterhaltende Veranstaltungen, die Organisation von Feiern, Ausflügen, Vorträgen, Begegnungen u.ä. keineswegs verdrängt. Noch vor dreißig Jahren dominierten solche in kommunaler, verbandlicher oder kirchlicher Trägerschaft realisierten Formen der “Betreuung” die offene Altenarbeit und flankierten die stationäre. Es wäre falsch anzunehmen, dass damals ausschließlich Laien ehrenamtlich tätig gewesen sind: Obwohl in einigen Bereichen des Engagements außerberuflich (im Familienleben, durch alltägliches Besorgen und Kommunizieren oder nachbarschaftliche Hilfe) erworbene Fähigkeiten im Vordergrund standen — was bei dem Charakter der ehrenamtlich organisierten Veranstaltungen nicht verwundert -, konnten viele der “Betreuer/innen” schon auf Ausbildungen oder im Beruf erworbene Kompetenzen zurückgreifen. Zudem spielten Fragen der Qualifizierung und Fortbildung bereits in den siebziger Jahren eine nicht unbedeutende Rolle (Schmidt 1983). Zwar fanden ältere Menschen als ehrenamtliche Helfer/innen schon in der klassischen Altenhilfe ein breites Tätigkeitsfeld vor, beteiligten sich auch an nahezu allen anderen Bereichen des freiwilligen Engagements, in der öffentlichen Wahrnehmung traten sie früher allerdings vorwiegend als Adressaten ehrenamtlicher Zuwendung in Erscheinung.