Zusammenfassung
Nun dürften es auch die hartnäckigsten Verdränger sozialer Probleme begriffen haben: Armut ist mitten unter uns und man wird sie selbst dann nicht los, wenn man Ausländer abschiebt, den Wirtschaftsstandort hätschelt und die Kassen der klammen öffentlichen Hände über EU-Konvergenzkriterien wärmt. Die Gemütlichkeit der 70er und 80er Jahre ist endgültig vorbei, auch wenn die meisten noch warm und trocken sitzen. Je globaler die Zusammenhänge sind, desto unwahrscheinlicher ist es, das Problem der Armut zu lösen: Das soziale und kulturelle Zusammenwachsen nach der deutschen Vereinigung zögert sich immer weiter hinaus, die wirtschaftlichen Wachstumsbranchen werden rar und sind immer stärker umkämpft. Die zunehmende Umweltproblematik läßt sich nur durch Verdrängung ertragen. Währenddessen mutieren Wertepluralität und die daraus resultierende Entscheidungsfreiheit zum post-modernen „anything goes” und einer zunehmenden Entscheidungsunfähigkeit von Politik und Verwaltung. Familie, Kirche, Nachbarschaft scheinen ihre Bedeutung als gesellschaftliche Institutionen schon verloren zu haben, geben zumindest vielen keine Orientierung mehr.
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Alisch, M., Dangschat, J.S. (1998). Einleitung. In: Armut und soziale Integration. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-09295-7_1
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-09295-7_1
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-8100-1974-5
Online ISBN: 978-3-663-09295-7
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