Zusammenfassung
Der folgende Beitrag will die „neuen“ Anforderungen untersuchen, die durch die anhaltende Massenarbeitslosigkeit der letzten Jahre in der Bundesrepublik Deutschland an die Regional- und Raumordungspolitik gestellt werden. Seitdem klar ist, daß die Arbeitslosigkeit nicht als vorrübergehender konjunktureller „Betriebsunfall“ gewertet werden kann, muß gefragt werden, welche strukturpolitischen Möglichkeiten den staatlichen Trägern zur Verfügung stehen, um das anhaltende Problem der Dauerarbeitslosigkeit zu bekämpfen. Dies um so mehr, weil ja schon seit geraumer Zeit regionale Strukturpolitik betrieben wird, und diese offensichtlich nicht hinreichend war, die ex-ante-Sicherung der Arbeitsplätze für alle Erwerbstätigen zu gewährleisten.
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Literatur
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Anmerkungen
Tilman Rhode-Jüchtern: Geographie und Planung — Eine Analyse des sozialwissenschaftlichen Zusammenhangs, Marburger Geographische Schriften, Marburg/Lahn 1975, S. 38.
Vergleiche hierzu: Willi Gottmann: „Der DGB in der Raumordnungs-und Regionalpolitik, in: Gewerkschaftliche Monatshefte, Heft 1 1975, S. 33 ff.
Vgl.: Hautau, Heiner: Raumordnung und Regionalpolitik in der BRD, in: Wirtschaftsdienst Heft V 1974, S. 262–267.
Zur Problematik des kooperativen Förderalismus siehe: Scharpf, Fritz, W.; Reissert, Bernd; Schnabel, Fritz: Politikverflechtung: Theorie und Empirie des kooperativen Förderalismus in der Bundesrepublik, Kronberg/Ts. 1976, hier Fallstudie zu Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“, S. 76-106.
Gatzweiler, H.P.: Indikatoren als methodisches Instrument zum Vollbezug des BROP durch die GRW, in: Informationen zur Raumentwicklung, Heft 12 1976, S. 738.
Das BROP kann nur ein relativ unverbindliches Koordinationsinstrument sein, da die Entscheidungskompetenzen letztlich bei den Ländern bleiben. Man darf allerdings nicht übersehen, daß der Förderalismus der per se schon für eine erträgliche räumliche Wirtschaftsstruktur gesorgt hat und die Raumordnungsprobleme der BRD im Vergleich mit Frankreich und anderen zentralistischen Staaten wesentlich geringer sind.
Vgl.: Albert, W.: Regionale Wirtschaftspolitik als Instrument der Raumordnung, in: Raumordnung auf neuen Wegen, Schriftenreihe der Bundeszentrale f. pol. Bildung, Bd. 112, Bonn 1975, S. 64–67.
Gatzweiler, H.-P.: Indikatoren als methodisches Instrument zum Vollzug des BROP durch die GRW in: Informationen zur Raumentwicklung, Heft 12 1976, S. 737–750, hier S. 743.
Vgl.: Klemmer, Paul; Kraemer Dieter: Regionale Arbeitsmärkte, Bochum 1975.
Vgl. die methodischen Differenzen zwischen BROP und GRW bei Gatzweiler, H.P. „Indikatoren als methodisches Instrument zum Vollzug des BROP durch die GRW“ a.a.O., S. 742.
Auf die Abweichungen der einzelnen Prognosen kann hier nicht eingegangen werden; vergleiche hierzu Raumordnungsprognose 1990, S. 26 und Heft 1/2 der Informationen zur Raumentwicklung: „Neue Prognosen für die Raumordnung“ 1977. Die beträchtlichen Differenzen bei einzelnen Prognosewerten machen insgesamt die schon angesprochene Problematik von Prognosen deutlich.
Dieses Vorgehen verträgt sich auch kaum mit der offiziellen Beteuerung „Raumordnung-Auftrag an Europa“, vgl. hierzu die vielfältigen Beiträge, in: Das Parlament No. 33-34, v. 20.8.77.
Raumordnungsprognose 1990, a.a.O., S. 29.
Vgl. Buttler F., Gerlach, K., Liepmann, P.: Grundlagen der Regionalökonomie, Hamburg 1977, S. 143.
Walter Schneider: Arbeitsorientierte raumgestaltende Strukturpolitik, in: WSI-Mitteilungen 10/1976.
Vgl.: hierzu die Kritik von Glaubitz, J. und Priewe, Jan: Effizienzanalyse der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur, in: WSI-Mitteilungen 12/1976, S. 732–743.
Wulf, J.: Erfolgskontrollen in der regionalen Wirtschaftsförderung, in: Informationen zur Raumentwicklung, Heft 12, 1976, S. 770.
Flore, Carl: Regionale Wirtschaftspolitik unter veränderten Rahmenbedingungen, in: Informationen zur Raumentwicklung, Heft 12, 1976, S. 775–791 hier S. 776.
Ebendort
Vgl. Schilling-Kaletsch, I.: Polarisationstheoretische Grundlagen einer Raumordnungskonzeption für nationale Städtesysteme, in: Bremer Beiträge zur Geographie und Raumplanung, Bd. 1, 1978.
Hausherr/Stegen: Standortverlagerungen Hamburger Industriebetriebe seit 1965, in: Hbg. in Zahlen, Monatsschrift des Statistischen Landesamtes Hamburg 1977, Nr. 4 S. 96.
Glaubitz, J. u. Priewe, Jan: Effizienzanalyse der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ in WSI-Mitteilungen 12/1976, S. 732–743, hier S. 734.
Kohler H., u. Reyher Lutz: Zu den Auswirkungen von Förderungsmaßnahmen auf regionale Arbeitsmärkte, in: Mitteilungen aus der Arbeitsmarkt und Berufsforschung Heft 1/1975.
Auch wenn die in den Förderanträgen angegebene Arbeitsplatzzahl nicht geschaffen wird, ist die erhaltene Suvention nicht in jedem Falle zurückzuzahlen, (siehe im 5. Rahmenplan S. 11f.).
Ewringmann D. und Zabel G.: Konzeption und Funktion der GRW im Rahmen der Regionalpolitik, in: Informationen zur Raumentwicklung Heft 12, 1976, S. 751–768, hier S. 759.
Für die regionale Arbeitsmarktpolitik wird versucht das ‚Prinzip der aktiven Sanierung ‘durchzuhalten, d.h. daß dort Arbeitsplätze geschaffen werden sollen, wo Arbeitskräfte in Überzahl vorhanden sind und nicht umgekehrt versucht wird, die Arbeitskräfte durch Mobilitätshilfen umzusetzen. (Vgl. Engelen-Kefer, Ursula: Gewerschaftliche Ansätze regionaler Strukturpolitik, in: Gewerkschaftliche Monatshefte, 1/1975, S. 1-10, hier S. 3.
Die Förderregionen bedecken über 50 % der Fläche des Bundesgebietes und in ihnen leben ca. 21 Mio. Einwohner, das ist ca. 1/3 der Bevölkerung.
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Schilling, R. (1978). Massenarbeitslosigkeit und regionale Wirtschaftspolitik. In: Arbeitsmarktpolitik. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-09287-2_6
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