Zusammenfassung
In diesem Aufsatz soll versucht werden, den Zusammenhang zwischen dem unterschiedlichen Wettbewerb in den einzelnen Sektoren einer Volkswirtschaft und dem gesamtwirtschaftlichen Beschäftigungsniveau der Arbeitskräfte zu analysieren. Angesichts der im Lehrbetrieb der westdeutschen Universitäten herrschenden Trennung zwischen Mikro- und Makroökonomie könnte man geneigt sein, die Erforschung der unterschiedlichen Wettbewerbsintensitäten in den einzelnen volkswirtschaftlichen Sektoren als mikroökonomische Fragestellung einzuordnen. Die Bestimmungsgründe für das gesamtwirtschaftliche Beschäftigungsniveau gehören demgegenüber zum Themenbereich der Makroökonomie. Es wird sich jedoch im weiteren Verlauf dieser kurzen Untersuchung herausstellen, daß das Makroaggregat Beschäftigungsniveau u.a. auch von mikroökonomischen Faktoren beeinflußt wird.
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Anmerkungen
Vgl. z.B. E. Böhler, Nationalökonomie, 3. Aufl. Zürich 1957, S. 212.
Bei J.A. Schumpeter, der als einer der ersten bürgerlichen Autoren den Übergangsprozeß zu monopolistischen Marktformen untersuchte, werden die Determinanten des Beschäftigungsniveaus während dieser Übergangsperiode nicht ausführlich untersucht. Sein Hinweis auf Arbeitslosigkeit als eine Konsequenz der wirtschaftlichen Entwicklung (hierunter versteht er 5 verschiedene Fälle — einer von ihnen ist die Schaffung eines Monopols) scheint sich eher auf das nach Abschluß der Übergangsphase erreichte Gleichgewicht in der Depression zu beziehen. Vgl. J.A. Schumpeter, Theorie der wirtschaftlichen Entwicklung, 5. Aufl., Berlin 1952, S. 101f.
Zu Kontroversen in der gegenwärtigen Marx-Rezeption vgl. M. Wirth, Zur Kritik der Theorie des staatsmonopolistischen Kapitalismus, in: Probleme des Klassenkampfes, 1973/Nr. 8/9, S.23 f.
Der „Produktionspreis“ ist der Preis, bei dem die Profitraten-Gleichheit in allen Sektoren der Volkswirtschaft erreicht ist.
Vgl. hierzu, insbesondere zur Erläuterung der Konkurrenzbedingungen, K. Marx, Das Kapital, III. Band, Frankfurt/M. 1968 (Lizenzausgabe), S. 206 und S. 868.
In diese Ursachen-Untersuchung wäre auch der Hinweis auf den Stand der Unternehmenskonzentration einzuordnen. Es wäre dann zu klären, ob die Unternehmenskonzentration die Mobilität des Kapitals (und der Arbeitskräfte) fördert oder aber behindert. Ohne Vermittlung mit dem Konzept vom Profitraten-Ausgleich ist das Konzentrations-Argument theoretisch uninteressant.
Der Zeitraum für die Verauslagung der Löhne durch den Kapitalisten reicht vom Zeitpunkt der Bezahlung des Arbeiters bis zum Eingang der Zahlung für das vom Arbeiter produzierte Produkt.
K. Marx, Das Kapital, I. Bd. a.a.O., S. 640.
S.P. Saß, Die Untersuchung der Profitraten-Unterschiede zwischen den den westdeutschen Industriebranchen nach dem 2. Weltkrieg, Tübingen 1975.
Zu den Quellen vgl. P. Saß a.a.O., S. 6 ff.
Zum genaueren Gang der Analyse vgl. P. Saß, a.a.O., S. 29 ff.
Vgl. Statistisches Bundesamt (Hrsg.), Fachserie D, Reihe 1, div. Jg.
Es sei kurz daran erinnert, daß Marx die gesamtwirtschaftliche Profitsumme (und demzufolge auch den gesamtwirtschaftlichen Akkumulationsfonds) als vorgegebene Größen behandelt, die von der Aufteilung des Gesamtkapitals auf die Branchen unabhängig sind.
Die jahresdurchschnittlichen Wachstumsraten des Kapitalstocks wurden nach Angaben der Tabelle 2, Spalte (4) und (5) errechnet.
Die Kapitalstock-Veränderung wird als Differenz zwischen dem Mittelwert des Nettosachvermögens in der Periode 60–67 und dem Trendwert des Nettosachvermögens im Jahr 1959 bestimmt.
Vgl. P. Saß, Das Großkapital und der Monopolprofit — industrielle Unternehmensgröße und Profitrate in der Bundesrepublik. Hamburg 1978, S. 127 ff.
Vgl. hierzu R. Hilferding, Das Finanzkapital, Frankfurt/Wien 1968, S. 254.
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Saß, P. (1978). Der Einfluß eines monopolistischen Profitraten-Gefälles auf das Beschäftigungsniveau. In: Arbeitsmarktpolitik. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-09287-2_3
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