Zusammenfassung
„Aufgabe“ ist ein doppeldeutiges Wort. Verstehen kann man darunter etwas, das man aufgetragen bekommt, wie etwa eine Schulaufgabe. Die Semantik des Wortes in diesem Sinn umschreibt Wahrigs Deutsches Wörterbuch mit „Pflicht, Sendung, Arbeit, Anforderung“. „Aufgabe“ meint aber auch „Aufgeben, Verzicht, Schließung (eines Geschäftes), Beendigung.“ (Wahrig). „Zukunftsaufgabe“ kann somit die Gestaltung zukünftiger Lebensverhältnisse, die Beeinflussung der Zukunft ebenso meinen wie deren Nichtbewältigung, die Nichtwahrnehmung der Chancen, die in der möglichen Antizipation der sozialen Zukunft liegen.
vgl. zum folgenden auch Friedhelm Wolski-Prenger/Dieter Rothardt: Soziale Arbeit mit Arbeitslosen, Weinheim 1996; dort insbesondere ausgearbeitet die Konzeption integrativer Arbeitslosenberatung und integrativer Arbeitslosenbildung.
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Literatur
Martin Kronauer u.a.: Im Schatten der Arbeitsgesellschaft, Frankfurt a.M. u.a. 1993
ebd., S. 235
vgl. Christian Brinkmann: Die individuellen Folgen langfristiger Arbeitslosigkeit. In: MittAB 4/1984
vgl. Richard Hauser/Werner Hübinger: Arme unter uns. Teil 1: Ergebnisse und Konsequenzen der Caritas-Armutsuntersuchung, Freiburg 1993 (2), S. 280 f.
Abgesehen von den Privilegien der Nomenklatura bewegten sich die Lebensverhältnisse in der DDR in einem wesentlich schmalerem Spektrum als in der Bundesrepublik.
Auch in der Diskussion der sozialen Arbeit fanden sich nicht wenige Befürtworter einer „Sozialdividende“. Hoffnungen, auf diesem Wege könne man die Mechanismen der kapitalistischen Wirtschaftsverfassung außer Kraft setzen, berücksichtigten nicht, daß mit der „Sozialdividende” ein Instrument zur Beschleunigung und vereinfachten Durchsetzung des im marktradikalen Kalkül liegenden Soziallabbaus geschaffen würde (vgl. F.WolskiPrenger: Ausweg aus der Armutsfalle? In: Blätter für deutsche und internationale Politik, 1/1994); solche Überlegungen werden auch in der Debatte um ein „Existenzgeld“ (vgl. Anhang) im „unabhängigen” Spektrum der Arbeitslosenarbeit noch zu wenig berücksichtigt.
Eine mögliche Ausnahme bilden die norddeutschen, vor allem in Hamburg vertretenen „Jobber-und Erwerbsloseninitiativen“, wobei deren Schwerpunkt vor allem in der Organisation politischer Protestaktionen und weniger in „Arbeitslosenarbeit” liegt.
Albrecht Kieser: Zwischen Siechtum und Widerstand. Bielefeld 1988, S. 125 )
In gewisser Weise bilden die gewerkschaftlichen Arbeitslosengruppen einen Sonderfall; vgl. den Beitrag von Uwe Kantelhardt
In den neuen Bundesländern gilt, insbesondere bei Frauen, bereits eine Altersgrenze von vierzig Jahren als kaum zu durchbrechende Barriere, spätestens ab fünfzig Jahren hat man auch in den alten Bundesländern kaum noch eine Chance auf dem „ersten“ Arbeitsmarkt.
Dies bedeutet selbstverständlich nicht, daß nicht alle sich bietenden Programme zur Verbesserung der materiellen Lage Arbeitsloser auszuschöpfen sind (Durchführung von ABM-Programmen, Arbeit statt Sozialhilfe u.a.m).
Kirchenamt der Evangelischen Kirche in Deutschland/Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz (Hrsg.): Zur wirtschaftlichen und sozialen Lage in Deutschland. Hannover/Bonn o.J. (1994), S. 26
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Wolski-Prenger, F. (1996). Zukunftsaufgabe Arbeitslosigkeit — Zum Konzept der Integrativen Arbeitslosenarbeit. In: Arbeitslosenarbeit. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-09283-4_15
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