Rückblick: Identitätswahrung und Lebensmitte

Zusammenfassung

Die Kohorte, deren Lebensweg vom 15. bis zum 43. Lebensjahr im vorliegenden Buch verfolgt wurde, war durch den Startpunkt einer höheren Ausbildung privilegiert. Gymnasium und Studium boten ihr ein Moratorium für die Identitätsbildung und den Eintritt ins erwachsene Leben. In der Tat war im 30. Lebensjahr — wie in der Einleitung erwähnt — ein Viertel nach den Kriterien des Berufseintritts und der Familiengründung noch nicht erwachsen; und ein Viertel weigerte sich zudem, sich selber für erwachsen zu halten. Im 43. Lebensjahr hingegen sind alle im erwachsenen Leben angekommen. 96% der Männer und 76% der Frauen sind aktuell erwerbstätig, fast alle Frauen waren früher erwerbstätig; die meisten leben aktuell in einer Partnerschaft und haben Kinder, fast alle haben in einer Partnerschaft gelebt. Aber auch subjektiv sind die ehemaligen Gymnasiasten im Erwachsenenleben angekommen: Fast 90% können sich ein Leben ohne Arbeit nicht vorstellen, für mehr als die Hälfte ist die Elternschaft mindestens ebenso wichtig wie die Partnerschaft, fast alle identifizieren sich mit irgendeiner Schicht und 73% fühlen sich in der Gesellschaft „etwas“ oder „sehr“ zu Hause.